Zahnhobel
Zahnhobel
Hallo zusammen
Hat jemand von Euch Erfahrung mit einem Zahnhobel??
Wird dieser zum Hobeln von schwieigen Hölzern oder schlechtem Faserverlauf benützt, oder um Leimflächen vor dem verleimen aufzurauhen??
Ich dachte immer, daß die Leimflächen so glatt wie möglich sein sollten, oder gibt es da ein Unterschied zwischen den modernen Weißleimen und den traditionellen Knochenleimen ??
Ich habe einen alten Zahnhobel von meinem Uropa. Das Eisen habe ich entrostet und geschärft. 30 Grad mit Schleifführung ohne 2. Fase und ohne Microfase.
Die Späne und den Grat habe ich entfernt, indem ich das Zahneisen leicht in ein Stück Buche geklopft habe.
Dann den Hobel zusammen gebaut und der erste Test: Naja, Testobjekt war Fichte, nicht gut, da sich Holzfasern in den Zähnen verklemmen.
Zweiter Versuch: Buche, schon besser aber diese tiefen Riefen bekomme ich ja nie raus...
Dritter Versuch: geringere Spantiefe. Schon besser, aber wie bekomme ich die Riefen jetzt weg??? Geht das nur mit der Ziehklinge??
Wie groß ist die Spantiefe???
Wenn ich einen Flachwinkelhobel habe, dann kann ich auf diesen Hobel verzichten, ist das richtig??
Gruß
Tobias
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Re: Zahnhobel
Hallo Tobias,
Bei früheren Leimen hat man in der Tat den Zahnhobel zum Aufrauen genommen. Zahnhobel wurden vor allem auf der Grundplatte für Furniere verwendet. Die heutigen Leime bevorzugen eine geschlossene, glatte Oberfläche.
Der Einsatz bleibt also heute beschränkt auf schwierige Hölzer, die gerne ausreißen. Fichte ist kein solches Holz, es bevorzugt ein tief gebettetes Eisen mit niedrigem Schnittwinkel. Denke eher an marmorierten Nussbaum, geriegelten Ahorn, also an hartes Holz mit wildem Faserverlauf.
Die Schnitttiefe beim Zahnhobel muss gering sein, sonst wirst du die Riefen nie mehr los. Du musst auch ganzflächig arbeiten, d.h. immer gleichmäßig über das ganze Brett. Danach fährst du mit einem frisch geschärften Putzhobel mit geringer Schnittiefe wieder drüber. Oder eben mit einer Ziehklinge. Denke auch daran, immer in ganzen Sätzen zu arbeiten. Geringe Schnitttiefe bedeutet, dass du durch den Span durchsehen kannst, also im Hundertstelbereich arbeitest - 2/100 sind toll.
Heute sind die Zahneisen zwar immer noch im Angebot für die Bankhobel und die Ziehklingenhobel von Lie-Nielsen und Veritas - Clifton weiß ich nicht , sie werden aber selten geordert. Ich lese auch selten vom Einsatz von Zahneisen.
Es ist eben so, dass man mit einem gut eingestellten Bankhobel und einem kleinen Ziehklingenhobel (das ist mein Paket, also variabel, jeder wie er mag) wilde Faserwechsel gut beherrschen kann.
Zu deiner letzten Frage:
Kein Hobel kann alles. Ein Low Angle kann aber vieles, wie z.B. Stirnholz, weiches Holz wie Fichte und Hartholz hobeln. Du kannst sogar eine Art Schabhobel draus bauen und mit einem Zahneisen auch... Nur musst du dann für jeden Zweck umschleifen oder eben genug Eisen haben zum Auswählen.
Und jetzt kommt's: All dies kann auch ein guter Bankhobel.
Du müsstest dir also überlegen, was das Einsatzgebiet des Hobels sein wird. Dann können wir dir eine bessere Empfehlung schreiben. Ein guter Einstieg in die Hobelwelt ist ein Blockhobel, dann eine Raubank, dann ein Putzhobel, dann ein Jack, dann... - bist du schon lange am Schlittern.
Gruß ;-)
Marc
p.s. Solltest du genauer beschreiben wollen, dann sag auch vielleicht, ob du Maschinen einsetzt oder nicht, je nachdem...
Re: Zahnhobel
Hallo Marc
Danke für die Infos.
es ist so, daß ich den Hobel von meinem Uropa geerbt habe und ich selber nicht so genau weiß, wie man mit diesem Ding umgeht. Es hat mich einfach interessiert,
was andere "Holzwürmer" mit so einem Hobel machen.
Ich halte ihn auf alle Fälle in Ehren und viellecht brauche ich ihn von Zeit zu Zeit.
Ich benutze übrigens Maschinen, aber nicht ausschließlich.
Nochmals Danke
Gruß
Tobias
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Gnocci-Brett
[In Antwort auf #120798]
Hallo Tobias,
soeben bin ich auf einen schönen Verwendungszweck für einen Zahnhobel gestossen.
Siehe unten stehenden Link. Leider habe ich keinen Zahnhobel - sonst würde ich mir gleich einmal eins Hobeln! Gnocci esse ich nämlich sehr gerne. Und traditionelle Nahrungsmittelzubereitung schätze ich auch sehr.
(Das Foodblog ist auch sonst sehr lesenswert)
Gruß aus Cronenberg
Thomas
Hallo Tobias,
soeben bin ich auf einen schönen Verwendungszweck für einen Zahnhobel gestossen.
Siehe unten stehenden Link. Leider habe ich keinen Zahnhobel - sonst würde ich mir gleich einmal eins Hobeln! Gnocci esse ich nämlich sehr gerne. Und traditionelle Nahrungsmittelzubereitung schätze ich auch sehr.
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Gruß aus Cronenberg
Thomas
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Re: Gnocci-Brett
Hallo Thomas,
ich habe mal aus versehen drei? ersteigert, ich glaube 48mm. Falls Du eins haben möchtest schreib mir mal eine mail: marcus.nohr(at)basf.com.
Viele Grüße
Marcus
Re: Gnocci-Brett und Zahnhobel
Hallo Thomas,
die abgebildete Struktur des Gnocci-Brettes ist mit einem Zahnhobel nicht herzustellen.
Diese recht tiefen Ausfräsungen wären nur mit einem entsprechenden Form/Profilhobel herzustellen.
Ein Zahnhobel fasert/rauht die Oberfläche nur auf. Ich benütze den Zahnhobel gern bei verunreinigtem (Leimreste) Holz - anschließend mit "normalen" Hobeln glätten.
Auch zum Ebnen von "wilden" Hölzern (kreuz und quer hobeln), find' ich ihn nicht schlecht. Das Eisen muß zwischendurch fast immer von Spänen befreit werden.
Gruß, Bernhard
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Re: Gnocchi, bitte, gnoccHi... ;-)
Hallo Luca, hallo Bernhard,
nun der Zahnhobel-Zahn wäre gezogen. Obwohl ich so ein Teil schon mal gern in den Händen halten würde. Trotzdem spricht nichts gegen das Gnocci-Brett. Das würde ich schon gerne mal bauen.
Zu Gnocci habe ich auch schöne Erinnerungen. Unter anderem an eine Szene in Pate 3 mit Sofia Coppola. Großes Kino.
Mal sehen, mit welchen mir zur Verfügung stehenden Mitteln ich das realisiert bekomme.
Danke für den Hinweis Bernhard!
Gruß Thomas
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Re: Gnocchi, bitte, gnoccHi... ;-)
Hallo Thomas,
wenn ich Luca richtig verstanden habe,
dann sind GnoccHi ohne H wie Hobel ohne Eisen - irgendwie nicht richtig?!
Grüße, Daniel
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Gnocchi - natürlich
Hallo Daniel,
das ist aber ein zarter Hinweis! Danke dafür. Lucas Hinweis habe ich dann wohl nicht kapiert. Das h muß irgendwie in dem Bürostreß, den ich gerade habe untergegangen sein.
Natürlich Gnocchi!
;-) Beste Grüße aus Cronenberg
Thomas