Bauprojekt : Werkzeuge

[reinhold]

Hallo,
seit 3 Jahren baue ich an meinem „Monrepos“ (Fachwerkhäuschen in einem ehemaligen Weinberg). Ich hatte mir vorgenommen, alles selbst zu machen und nur mit Handwerkszeugen, was hier im Forum vielleicht eher verstanden wird, als in meiner Umgebung. Das Ende der Bauarbeiten ist nun absehbar, Fachwerk, Dach und Aussenverkleidung sind fertig, Türen und Fenster sind drin. Jetzt kommt noch der Innenausbau, was überwiegend reine Schreinerarbeit (Möbelbau) sein wird.
Hier spasseshalber mal die Liste der Werkzeuge, die ich beim Bauen benutze bzw. benutzt habe. Die mit (X) gekennzeichneten Werkzeuge wurden jeweils während der Bauzeit angeschafft, als es ohne sie nicht mehr weiterging.

Viele Grüsse
reinhold

Werkzeugliste

Messwerkzeuge
Zimmermannswinkel 70 cm (X)
Universal-Kombinationswinkel, ca 30 cm
Präzisionstischlerwinkel, ca 20 cm
2 Schmiegen (eine Präzisionsschmiege (X) und eine fürs Grobe)
Streichmaß (japanisch, mit 1 Klinge)
Zapfenstreichmaß (mit 2 Stiften)
Anreissmesser
Reissnadel
Meterstäbe
Massband 20m
Wasserwaage
Senkblei (Lot)
Schlauchwasserwaage (X)
Verschiedene Bleistifte
Nivelliergerät, Kreuzscheibe und Fluchtstäbe (geliehen)

Sägen
Absetzsäge, Gestellsäge ca 50 cm, Querschnittblatt
Schlitzsäge, Gestellsäge ca 50 cm, Längsschnittblatt
Schittersäge, Gestellsäge ca 70 cm, für grobe Schnitte
Fuchsschwanz ca 50 cm, Universalverzahnung (X)
Kataba, Universalverzahnung
Feinsäge, Querschnittverzahnung

Hämmer und Äxte
Zimmermannshammer (Latthammer) ca.600 gr (X)
Schlosserhammer ca 400 gr
Schreinerhammer (Warrington) ca 200 gr
Fäustel ca 2,5 kg
Vorschlaghammer ca 5 kg
Klüpfel
Forstaxt
Zimmermannsaxt (einseitig angeschliffen, nach rechts ausgestellt)

Hobel
Schropphobel, Holz, ca 35 mm breit
Putzhobel (Anant Nr. 4) (X)
Putzhobel (Ulmia-Reformputzhobel)
Jackplane (Record Nr. 5)
Rauhbank (Anant Nr. 7) (X)
Flachwinkel-Putzhobel (Veritas)
Flachwinkel-Einhandhobel (Record 60 1/2)
Glasersimshobel (Ulmia)
Kleiner Simshobel (Anant Nr. 77)
Schabhobel (Stanley No. 80)

Zangen
Beisszange
2 Rohrzangen (Wasserpumpenzangen), klein und gross
Kombizange
Seitenschneider

Schrauber/Bohrer
Bohrschrauber, 2 Gänge, 1 bis 10 mm, 9,6 Volt, von Metabo, Baujahr 1998
Bohrwinde mit Bohrer von ca 2 bis 14 mm
Bohrer mit Anschliff für Holz oder Metall von 1 bis 10 mm
Forstnerbohrer (von 15 bis 35 mm)
Balkenbohrer 10 mm, 60 cm lang (X)
Vierkant-Bohrahle
Entgrater/Senker
Bohrwinde mit Schrauber-Biteinsatz (X)
Nüsse mit Knarre
Schraubenschlüssel (Gabelschlüssel von 8 bis 20 mm)
Verstellbarer Schraubenschlüssel (Engländer)
Schraubenzieher mit Bitaufnahme
ca 20 verschiedene Schraubbits

Spannvorrichtungen
12 Zwingen, Klemmsia, von 20 bis 60 cm
4 Bessey-Schraubzwingen 30 cm
3 Rohrschraubzwingen (Pony, 1m Spannweite) (X)
Selbstgebaute Baustellenhobelbank mit Universalschraubstock (von Bosch, baugleich dem Schweizer Armeeschraubstock)
2 Bauklammern, geschmiedet (X)
nicht verzichtbar: Spannvorrichtungen nach Art der Garotte (verdrehte Schnur)

Stemmeisen und Messer
6 versch. Stemmeisen von 8 bis 30 mm
Zugmesser
Spaltmesser
Universalmesser (Teppichmesser)
Schweizer Taschenmesser (mit Splitterpinzette und Schere zum Pflasterschneiden)
1 Raspel (halbrund)

Schärfwerkzeuge
Schleifsteine/Abziehsteine (Wassersteine)
Sägefeilkloben
Sägefeilen
Feilen zum Bohrerschärfen
Schleiffeilen

Werkzeuge zur Metallbearbeitung
2 Feilen (Werkstattfeilen, gerade und halbrund)
3 Blechscheren (gerade und l/r-gebogen)
Metallsäge, ca 30 cm
2 Pucksägen für Metall und Kunststoff

Grabwerkzeuge
Kreuzhacke (Pickel)
Kurzstiel-Grabhacke (Eigenbau)
Spaten
Schaufel

Maurerwerkzeuge
Mörtelpfanne (X)
3 verschiedene Kellen
Traufel
Reibebrett
Maurerhammer
Flachmeißel
Spitzmeißel

Malerwerkzeuge
Drahtbürste,
Japanspachtel
Schleifklotz und Schleifpapier
Flachpinsel
Rundpinsel
Bürste
Rasierklinge

Sonstiges
Räppeleisen (Schäleisen zur Entfernung von Rinde)
Baustellenamboss (Eisenbahnschiene)
Hebel, ca 2 m,
Nageleisen, ca 75 cm (X)
Nageleisen (japanisch, ca 25 cm)
Wagenheber (2 t) (X)
1 Flaschenzug 300 kg, (X)
2 selbstgebaute Taljen (block-n-tackle) und ein Ladebaum (Behelfskran)
ca 250 m Seile unterschiedlicher Dicke und Länge (X)
Stahlrohrgerüstteile (X)
Bockleiter
Alu-Leiter, ausziehbar bis 5 m (X)
Mehrere Eimer
Besen, Kehrwisch und Kehrschaufel
Werkzeugtragekiste (Eigenbau)

Das einzige Werkzeug mit Motor ist der Metabo-Bohrschrauber.
Das ist gleichzeitig auch eines der am meisten benutzten Werkzeuge, was in Anbetracht der vielen Hundert Schrauben und Bohrlöcher auch im Neanderthal entschuldbar sein dürfte.

[Marc Waldbillig]

Hallo Reinhold,

Das ist eine beeindruckende Liste, aber mit weniger käme niemand hier hin. Das stelle ich einfach mal so ungeprüft in den Raum. Die Liste scheint auf den ersten Blick lang, schaut man sich aber die unterschiedlichen Gewerke an, ist sie bescheiden. Meine Hochachtung, Reinhold. Natürlich hätte ich jetzt gerne das eine oder andere Bild ;-)

Den Akkuschrauber nehme ich dir nicht übel, ich habe selbst welche. Es hilft, dauerhafte Entzündungen - man denke an Tennisarme - zu verhindern.

Gruß ;-)

Marc

[TorstenKüpper]

Hallo Reinhold,

wie Marc schon geschrieben hat: Bilder von dem Häuschen würde ich auch sehr gerne sehen.

Und: Respekt, 3 Jahre an einem Projekt, da würde mir meine Frau den Hintern versohlen ;-)

Grüße
Torsten

[Andreas N.]

Interessant, ist doch recht wenig.
Du hast die Zangen und Schlüssel wirklich nur einmal? Nicht mindestens doppelt zum Gegenhalten? Und nur bis Größe 20???
Wie ist das mit dem Behaubeil braucht man nicht immer Linke und Rechte wie bei Blechscheren?
Bis auf die Messgeräte fürs Grobe, den Kran und Gerüstteile kann ich also ein Haus bauen :-).
Gruß
Andreas N.

[Marc Hohnsbehn]

[In Antwort auf #120604]
Hi,Reinhold
bezüglich des Akku-Schraubers kannste auch ein Schraubendriller nehmen.
was soll die Aufzählung bewirken? wichtiger wäre doch , was du vorhast im detail!
na,dann frohes Schaffen.
Gruß Marc

[Marc Hohnsbehn]

Hi,
Werkzeugliste-ah ,verstehe -du bekennst dich offenbar zum 99% Neanderthaler
3 jahre sind lange Zeit-soviel Geduld ist schon bemerkenswert in unserer Zeit.
dann wollen wir mal das Produkt in Augenschein nehmen können.
welchen Fachwerkstil haste denn gewählt? alemannisch,fränkisch
Gruß Marc

[reinhold]

[In Antwort auf #120607]
hallo,

Bilder kommen noch. Aber ich bin ein fauler Fotograf.

Das Behaubeil (Erbstück) war schon da und ich habe es zum Kantenbrechen etc benutzt. Balken lasse ich sägen, soweit geht die Vorliebe fürs Selbermachen nicht, dass ich die Balken aus dem vollen Stamm schlage.

Den Schraubdrill kenne ich noch von meiner praktischen Berufszeit her : nein danke, bei ein paar hundert Schrauben lieber nicht.

Der Sinn der Aufzählung : einfach mal darstellen, wie viele Werkzeuge man braucht, um ein sehr kleines Haus zu bauen, andererseits wie fundamental und einfach diese Werkzeuge sind - da sind fast keine der neumodischen Schnickschnacks und Gags in der Liste. Die meisten Werkzeuge hätten schon in einer Liste vor 200 Jahren enthalten sein können. Und sie sind sehr effektiv - ohne Strom, den es auf meiner Baustelle nicht gibt.

Gruss
reinhold

[arnd]

[In Antwort auf #120609]
Hallo Reinhold,

ich finde diese Aufzählung sehr hilfreich. Gut einmal zu sehen wie wenig man eigentlich braucht.

Gruß

Arnd

[Andreas Winkler]

[In Antwort auf #120601]
Hallo Reinhold,

beeindruckend, so viel mit Handwerkzeugen zu arbeiten !
Was hast Du denn für die Ausfachung benutzt ? Bin natürlich auch an einer näheren Bausbeschreibung interessiert.
Keine Flex und Bohrhammer/-maschine auf der Baustelle ???

Viele Grüße, Andreas

[reinhold]

hallo Andreas,
wozu Flex ? wozu Bohrhammer ? Das kann auch eine Säge, ein Meißel und ein Fäustel. Ich habe beide Geräte nicht vermisst.

Zur Ausfachung : Aus Gründen der Gewichtsersparnis (ist bei meiner Konstruktion nötig) werde ich Styropor nehmen, ca 8 cm dick. Innenseitig mit Dünnschichtputz, so wie bei den nachträglichen Fassadendämmungen, nur eben innen. Aussen ist es übrigens eine Stülpschalung, hinterlüftet.
Ich habe auch Schilfpackungen, Kork und Rockwool durchgerechnet und trotz einiger Öko-Bedenken dann den Schaumstoff gewählt. War teilweise auch eine Entscheidung aus Gründen des Zeitaufwands, meine Frau sieht weniger "den Weg als das Ziel" als vielmehr, die Frage: "wann können wir da 'rein?".
Das bringt mich zur Frage von Torsten: Es war nicht einfach, meine Frau zu integrieren, sie ist nicht der Typ, der den Aufenthalt auf einer Baustelle an sich schätzt. Aber es haben sich dann nach einiger Zeit gewisse Tätigkeiten und Themen herausgestellt, die sie mag und die ich ihr in eigener Zuständigkeit überlassen habe , ohne im Detail dreinzureden, solange die Richtung ungefähr stimmt.

gruss
reinhold