Vor längerer Zeit ist mir ein Bauplan zu einem Holzknoten aus 24 Teilen zugeflogen, leider weiss ich nicht mehr woher. Ich fand das eine gute Möglichkeit, an verschiedenen Holzarten das Verhalten beim Sägen und beim Schneiden längs und quer zur Faser kennen lernen und vergleichen zu können.
So hob ich an, mir dafür heimische Hölzer auf die Seite zu legen, die von Projekten übrig blieben, die mir geschenkt wurden oder die mir sonstwie über den Weg gelaufen sind. Dabei hab ich geschaut, dort wo es sinnvoll ist, den Stab mit Splint und Kern aus dem Material herauszuarbeiten.
Nicht alle Hölzer sind tischlermässig interessant, aber jedes hat für mich seine eigene Geschichte.
Im Osterurlaub widmete ich mich der Fertigstellung.
Am Beispiel des Stabes aus Zwetschge sieht man das Anreissen mit dem Winkel

und einem Streichmass,

das Sägen

das Ausräumen

am Beispiel des Erlenstabes das Schlichten des Grundes

und das Abstechen der Flanken

Hier der fertig vorbereitete Stab

Und das sind alle 24 Stäbe:

Lärche
Ahorn
Rotbuche
Linde
Buchsbaum
Weissbuche
Esche
Fichte
Elsbeere
Zirbe
Birne
Birke

Kiefer
Eiche
Eibe
Kirsch
Nuss
Zwetschke
Ulme
Erle
Edelkastanie
Heckenrose
Robinie
Apfel
Diese Stäbe zusammengebaut ergeben diesen interessanten Knoten

Ah ja, zwei Dinge will ich noch zeigen, die sehr praktisch sind:
1. Sich bei zwei Stechbeitel, bei mir sind das 10er-Eisen, die Schneide auf 45 Grad umzuschleifen, eine links und einen rechts herum. Auf dem Foto sind sie als 4. und 5. in der Ablage zu erkennen. Die so geschliffenen Beitel erwiesen sich als sehr zweckmäßig, weil man damit zu einem ziehenden Schnitt kommt und auch die Ecken sehr sauber ausputzen kann.

Als Schutz vor Verletzung durch die abgelegten Schneiden der Beitel ist ihnen ein Holzwinkel vorgestellt. Dieser Schutzwinkel hat noch eine zweite Funktion: Die Beitel müssen öfter mal den Platz wechseln. Dazu lege ich den Winkel auf die Beitelablage, und schon kann ich den gesamten Beitelsatz dorthin heben, wo ich ihn brauche, ohne die Beitel einzeln zu transportieren. Auch das erleb ich als sehr praktisch.

Und jetzt fahr ich in den Wald und schau, ob ich Morcheln finde.
Noch einen schönen Sonntag!
Andreas