Mit was prüft Ihr die Ebenheit längerer Flächen
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Re: Wie exakt prüft Ihr die Ebenheit längerer Fläc
Hallo Pedder,
da musst Du aber eine kräftige Erkältung haben ... ;-)
Meine gehobelten Flächen und Kanten sollen möglichst rechtwinklig und eben sein. Um das zu prüfen, verwende ich natürlich möglichst genaue Messwerkzeuge.
Um diese genauen Flächen zu produzieren, verwende ich gute Hobel, die wiederum auch sehr präzise Hobelsohlen haben.
Was ich damit sagen wollte: Man stellt hohe Ansprüche an die Werkzeuge, aber bei der Ausführung ist dann das letztendliche Ergebnis ungenau, weil man nicht genau misst. -> Dann brauche ich auch keine genauen Werkzeuge und Messmittel. ;-)
Mir ist schon klar, dass das Holz nach der Behandlung arbeitet, aber ich komme beim späteren Zusammenbau besser zurecht, wenn ich die Einzelteile zuvor möglichst genau bearbeitet habe.
So, ich duck mich jetzt auch mal ;-)
Grüße
Torsten
Denkfehler?
Hallo Heiko,
wenn es wie von Marcus vorgegeben um eine "längere Fläche" geht, halte ich meine Rechnung schon für richtig. Selbstverständlich gilt für kürzere Kanten gerade an Verbindungen anderes, aber so hatte ich die Ausgangsfrage nicht verstanden. Wenn es Marcus um eine große Fläche zum Fügen ging, ist ein halber Milimeter selbstverständlich viel zu viel.
Was ich zum Ausdruck bringen möchte: Ich finde nicht, dass man genauer arbeiten muss, als man es mit dem bloßen Auge erkennen kann. Wenn meine Fläche innerhalb des Werkstückes keine Bezugsfläche hat, die den "Fehler" offenbart, sind kleine! Unebenheiten unschädlich.
Aber das ist nur meine Meinung. Vielleicht bin ich da auch zu lax. Jetzt gerade sitze ich an einem gesandstrahlten Pinientisch, der hat Unebenheiten, das fast die Gläser kippeln.
Liebe Grüße
Pedder
Re: Wie exakt prüft Ihr die Ebenheit längerer Fläc
Hallo zusammen,
da spielen einige von euch sicher in einer anderen liga als ich, was die ansprüche an ebenheiten betrifft. wenn man öfter mit furnierten möbeln um 1870 zu tun hat, wo die tischler nur eine seite belegt haben, also die absperrung auf der rückseite fehlt, hat man sich an differenzen um die 2-4 mm gewöhnt. ob man das toll findet, ist eine andere sache. bei meiner hobelbank möchte ich auch unter 1/2 mm bleiben.
gruß uli
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Re: Denkfehler?
Hallo Pedder,
mir ging es auch ums Fügen, also sowohl um die Breit- als auch die Schmalseiten.
Ich werde mal die Methode von Friedrich testen, wobei ich aber erst einmal meinen 1m Stahlmaßstab auf den Richtscheit legen muss. Ich bin mir nämlich nicht so sicher ob das Teil gerade ist. Die Durchbiegung senkrecht zu Messkante ist schon beachtlich.
Viele Grüße
Marcus
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Re: Wie exakt prüft Ihr die Ebenheit längerer Fläc
[In Antwort auf #119986]
Hallo Torsten,
auch wenn ich nicht mit besonders tollen Hobeln ausgestattet bin, muss ich Dir recht geben. Es ist einfach ein besseres weiterarbeiten wenn das Ausgangsmaterial eben ist.
Ich hab mich bei meiner letzten Arbeit zwar auch mit 0,15mm auf einen Meter zufriedengegeben aber das möchte ich selbst entscheiden und nicht dem Messmittel überlassen.
Der Ausgangspunkt für meine Frage war, dass ich bei meinem Richtscheit festgestellt habe, dass er rechtwinklich zur Schmalseite nicht eben ist. D.h. wenn ich ihn auf die Kante stelle um den Lichtspalt zu prüfen, verändert sich das Ergebnis je nach dem wie ich Richtscheit und Holz gegeneinander verschiebe.
Für das Abrichten der Hobelbank lasse ich mir (gegen ende) das mit den Fühlerlehren gefallen (die Schmalseite vom Richtscheit scheint recht eben zu sein), zum einfachen Fügen und Aushobeln ist es mir zu aufwändig.
Viele Grüße
Marcus
Hallo Torsten,
auch wenn ich nicht mit besonders tollen Hobeln ausgestattet bin, muss ich Dir recht geben. Es ist einfach ein besseres weiterarbeiten wenn das Ausgangsmaterial eben ist.
Ich hab mich bei meiner letzten Arbeit zwar auch mit 0,15mm auf einen Meter zufriedengegeben aber das möchte ich selbst entscheiden und nicht dem Messmittel überlassen.
Der Ausgangspunkt für meine Frage war, dass ich bei meinem Richtscheit festgestellt habe, dass er rechtwinklich zur Schmalseite nicht eben ist. D.h. wenn ich ihn auf die Kante stelle um den Lichtspalt zu prüfen, verändert sich das Ergebnis je nach dem wie ich Richtscheit und Holz gegeneinander verschiebe.
Für das Abrichten der Hobelbank lasse ich mir (gegen ende) das mit den Fühlerlehren gefallen (die Schmalseite vom Richtscheit scheint recht eben zu sein), zum einfachen Fügen und Aushobeln ist es mir zu aufwändig.
Viele Grüße
Marcus
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Re: Wie exakt prüft Ihr die Ebenheit längerer Fläc
Hallo Marcus,
wenn du es schaffst so genau zu hobeln und auch so genau zu messen, wunderbar.
Aber jetzt verrat mir bitte, wie du das Holz dann dazu bringst so zu bleiben. Hast du eine Möglichkeit geschaffen das Holz so zu lagern, dass es auch auf einer genauso ebenen Unterlage liegt, die gleichmäßig belüftet ist? Ist diese Luft im Bezug auf die Luftfeuchte kontrollierbar, wenn ja wie? Und wie schafst du es dann, dass sich z.B. Seitenbretter nicht schüsseln? Führst du da auf der rechten Luft mit einer anderen Feuchte zu, als auf der linken?
Oder bist du so schnell, dass du die gehobelten Teile in Windeseile dann verbinden/ verleimen kannst?
Genau das ist es, was Pedder mit dem Niesen in der Werkstatt meinte. Ich habs vielleicht noch etwas überspitzter ausgedrückt, aber genau hier liegt die Problematik.
Nimm dir mal ein so genau ausgehobeltes Stück Holz eine Woche Später wieder in die Hand. Ist es dann immer noch so genau? Ich kann es mir nicht so recht vorstellen.
Deine Bemühungen um höchste Präzision in allen Ehren, aber hier kommst du ganz klar an die vom Material gegebenen Grenzen.
Gruß
Heiko
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Re: Wie exakt prüft Ihr die Ebenheit längerer Fläc
Hallo Heiko,
das ist mir schon klar. Mir geht es ja auch um eine möglichst einfache Messmethode, die ein konsistentes ergebnis liefert. Wenn ich das Ergebniss einer Messung (Richtscheit auf der Kante) verändern kann, indem ich Messfläche und Referenzfläche gegeneinander verschiebe, dann weiss ich ja nie wo ich nacharbeiten muss. Wenn ich z.B. eine Hohlfuge anarbeite, sollte die Höhlung auch in der Mitte sein und nicht an einer Kante.
Viele Grüße
Marcus
Richtlatte selbstgefertigt, mit Bild
[In Antwort auf #119957]
Hallo Marcus,
beim Hobeln der Hölzer für meinen Shoji-Paravent war mir diese selbstgefertigte Richtlatte aus Red-Cedar eine große Hilfe. Die schmale Nase des Profil-Brettes lässt sich spielend mit der Rauhbank bearbeiten. Durch ein zweites, identisches Brett, dass man genauso bearbeitet, schließt man Ungenauigkeiten aus. Dazu die beiden Bretter "Nase an Nase" halten und gegeneinander verschieben - solange hobeln, bis die Bretter auf ganzer Länge dicht sind!
Durch die sehr dünne Anlegekante lassen sich Ungenauigkeiten am Werkstück sehr gut ausmachen - viel besser als mit einer Alu-Richtlatte (wirklich genau sind die auch nicht).

Gruß, Bernhard
Hallo Marcus,
beim Hobeln der Hölzer für meinen Shoji-Paravent war mir diese selbstgefertigte Richtlatte aus Red-Cedar eine große Hilfe. Die schmale Nase des Profil-Brettes lässt sich spielend mit der Rauhbank bearbeiten. Durch ein zweites, identisches Brett, dass man genauso bearbeitet, schließt man Ungenauigkeiten aus. Dazu die beiden Bretter "Nase an Nase" halten und gegeneinander verschieben - solange hobeln, bis die Bretter auf ganzer Länge dicht sind!
Durch die sehr dünne Anlegekante lassen sich Ungenauigkeiten am Werkstück sehr gut ausmachen - viel besser als mit einer Alu-Richtlatte (wirklich genau sind die auch nicht).

Gruß, Bernhard