Mit was prüft Ihr die Ebenheit längerer Flächen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Marcus Nohr
Beiträge: 300
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Mit was prüft Ihr die Ebenheit längerer Flächen

Beitrag von Marcus Nohr »


Hallo alle zusammen,

mit was prüft Ihr die Ebenheit längerer Flächen? Ich mag die Lichtspaltmethode, für kurze Flächen geht ein Winkel da ganz gut. Längere Flächen prüfe ich mit der Wasserwaage oder einer Richtlatte. Allerdings funktioniert da die Lichtspaltmethode nur noch sehr bedingt und zumindest bei meinen Richtlatten ist es nicht ratsam sie auf die Kante zu kippen, da die Breitseite ganz leicht durchgebogen ist.Richtlatte und Fühlerlehre kann man mal machen, ist mir aber eigentlich zu aufwändig.

Viele Grüße

Marcus


Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: Mit was prüft Ihr die Ebenheit längerer Fläche

Beitrag von Christof Hartge »


Hallo Marcus,
ich nehme auch die Wasserwaage. Wenn Sioe gerade zur Hand ist nehme ich auch die 60 cm Rauhbank, die ich auf die Kante stelle. Mit diesen beiden Messmitteln wurde es mir eigentlich eben genug.

Ich habe aber auch schon drüber nachgedacht, mir ein Umer Stahllineal (jetzt "Rumold") zuzulegen. Schlosser und Buchbinder benutzen so etwas. Hat jemand damit Erfahrungen gemacht und möglicherweise gute?

Viele Grüße, Christof.


Jan
Beiträge: 33
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Mit was prüft Ihr die Ebenheit längerer Fläche

Beitrag von Jan »

[In Antwort auf #119957]
Ich nehme dafür farbige Richtscheite, über deren Kante ich peile, wie im Spannagel beschrieben. Mit Winkel oder Rauhbank ist es nicht eindeutig, ob eine Fläche plan, bzw eben ist oder ob nur die Stelle die man prüft in sich gerade ist. Ein Brett kann gerade aber nicht eben sein. Kurze Flächen kann man gut auf der Werkbank oder am Maschinentisch prüfen, einfach die gehobelte Fläche auflegen und schauen, wo es und warum es noch wackelt.


TorstenKüpper
Beiträge: 687
Registriert: Mo 26. Apr 2021, 20:44

Re: Mit was prüft Ihr die Ebenheit längerer Fläche

Beitrag von TorstenKüpper »


Hallo Marcus,

ich habe mir das "Präzisions-Flachlineal Stahl (Straight Edge) von VERITAS" gegönnt und nutze das sehr oft.

Der Preis ist zwar im ersten Moment recht hoch, aber die Investition hat sich für mich gelohnt (vor allem, wenn man nach der Charlesworth-Methode die Bretter hobelt).

Grüße
Torsten



Andreas Winkler
Beiträge: 1134
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: Mit was prüft Ihr die Ebenheit längerer Fläche

Beitrag von Andreas Winkler »


Hallo allerseits,

eine entsprechend lange, scharfkantige Leiste/Latte (auch aus einem Holzwerkstoff) eignet sich m.E. am besten. Die muß natürlich gerade sein, das sollte man vor der Benutzung immer mit dem Auge fluchten. Eine Wasserwaage ist zwar sicher gerade (außer sie wurde "mißhandelt"), hat aber meist abgefaste Kanten und das stört.
Idealerweise kann man die Latte mit einem wiederum scharfkantigen Metallwinkel über die Länge versehen.

Gruß, Andreas



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Mit was prüft Ihr die Ebenheit längerer Fläche

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #119957]
Hallo Marcus,

Vor allem prüfe ich mit einem langen Lineal. Damit kann man feststellen, ob die Ebene in der gemessenen Spur gerade ist. Ob ein Brett krumm ist, erkennt man so. Auch pob ein Brett windschief ist, kann man mit einem Lineal feststellen; es ist dann in der Diagonalen konvex oder konkav. Praktischer ist aber die Windschiefheit mit einer Wasserwaage zu überprüfen, ich hab mir da ein Spezialgerät gebaut und auch schon hier gezeigt.

Zur Technik des Prüfens mit dem Lineal: Ich benutze ein halbstarres Lineal (gut 1 mm dick). Das stelle ich hochkant auf die Fläche und biege es dann hin und her. So erkenne ich sehr schnell, wo es "hängenbleibt" und wo also die hohen Punkte in der Fläche sind. Bei einer konkaven Fläche biegt sich das Lineal zwischen den Endpunkten, bei einer zu konvexen um seinen Mittelpunkt usw. Es geht so erheblich bequemer als wenn man mit dem Lichtspalt arbeiten würde.

Friedrich


R.Schmid
Beiträge: 24
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
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Übergangsprofil

Beitrag von R.Schmid »


Ich benutze eine Schiene für die Türschwelle (ein "Übergangsprofil"). Sie ist aus eloxiertem Alu, durch das Profil sehr steif und erstaunlich genau und kostet bei 90cm Länge nur ein Bruchteil der Präzisionsstahllineale
Gruesse
Rolf



Rolf Richard
Beiträge: 3390
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Re: Mit was prüft Ihr die Ebenheit längerer Fläche

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #119957]
Hallo Marcus,

wirklich lange Flächen, z.B. die Oberfläche meiner Hobelbank (2210 x 935 mm) habe ich mit einem rund 15 mm starken, hohlen Alu-Richtscheit geprüft. Die dicken Ausführungen haben weniger die Tendenz zum Biegen.

Auf solche Längen verlasse ich mich dann doch auch auf Fühlerlehren, wobei man aber aufpassen muss, das Richtscheit nicht versehentlich anzuheben.

Für kürzerer Teile dient die Wasserwaage, noch kürzer geht am besten mit meinen beiden Kombinationswinkeln von Starrett. Vielleicht lege ich mir mal für den Grossen ein längeres Blatt zu.

Gruss

Rolf


Pedder
Beiträge: 5797
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Wie exakt prüft Ihr die Ebenheit längerer Fläche

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #119957]
Hallo Marcus et al.,

wenn ich eine große Fläche mit sagen wir 500*1500mm angebe, und ein Fühlerlehre mit 0,5mm Stärke einsetzte, komme ich auf eine Genauigkeit von 1 Promille. Und dann kommt jemand in die Werkstatt und niest und ich muss wegen der Veränderung der Luffeuchtigkeit alles nochmal machen?

Duckundwech ;o)

Liebe Grüße
Pedder



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Denkfehler!

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Pedder,

Du darfst das nicht einfach auf die Länge rechnen, sondern auch auf die Dicke. Wenn die 0,5mm auf einer Länge von 20mm stattfinden, bei einer Dicke von 12mm ist das schon dumm gelaufen. Vor allem, wenn dieses Ende dann in eine Nut passen sollte :-)

Aber ich hab schon verstanden, was du meinst und bin ganz deiner Meinung.

Gruß

Heiko


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