altes Werkzeug - Name? (mit Bild)

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Andreas Meisel
Beiträge: 442
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Vielen Dank . . .

Beitrag von Andreas Meisel »


. . . an allle, wie erwartet gibts hier die vermutlich weltweit größte Anhäufung von Spezialisten auf diesem doch etwas exotischem Fachgebiet:-))

Schöne Grüße, ANDI



Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Seltentreffer!

Beitrag von Marc Waldbillig »


Hallo Johannes,

Mich wundert es nicht, dass solche Werkzeuge nicht oft anzutreffen sind. Schließlich bergen sie ein hohes Verletzungspotential. Ich vergleiche die Kreuzaxt durchaus mit einem Doppelbartbeil, einer Wurfaxt oder auch einem Spalthammer, den man zum Pfosten Einschlagen nimmt. Die seltene Verwendung spricht für einen weit verbreiteten gesunden Menschenverstand.

Gruß ;-)

Marc



Jochen
Beiträge: 147
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Seltentreffer!

Beitrag von Jochen »


Hallo,

ich würde eher behaupten wollen, die seltene Verwendung erklärt sich durch die Existenz von Kettenstemmaschinen.

Gruß
Jochen


Andreas N.
Beiträge: 652
Registriert: Do 20. Feb 2014, 19:13

Re: altes Werkzeug - Kreuzaxt (lat. ascia)

Beitrag von Andreas N. »

[In Antwort auf #118896]
Da hab ich mich aber schön verhauen (Erkältung).
Ich meinte, Mittelding zwischen Kreuzaxt und Kreuzhaue. Und die Schneiden sind natürlich (bei der ascia) schmaler als bei der Haue und meist breiter als bei einer heutigen Kreuzaxt.
Die Soldaten werden froh gewesen sein nicht zwei Werkzeuge tragen zu müssen, zum Palisaden bauen sind die wohl genau genug.
Mit dem Doppelwerkzeug kann man natürlich auch kostbares Eisen ein sparen, die wiegen ja zwischen ca. 2-4 kg (eher mehr).
Gruß
Andreas N.



Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Aber nicht doch!

Beitrag von Marc Waldbillig »


Nein, Jochen,

Nicht hier im Neanderthal! Aber überall sonst... da hast du ja Recht. Aber dann dürfte man auch keine Lochbeitel mehr finden, sprich sogar noch produzieren. Ich weiß auch nicht, was die bei Kirschen sich dabei denken, ts, ts, ts.

Nicht ganz so ernst gemeint :-)

Gruß ;-)

Marc


Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Re: altes Werkzeug - Kreuzaxt (lat. ascia)

Beitrag von Marc Waldbillig »


Ja genauso wie die Feuerwehrleute, die Buschbrände eindämmen, froh sind nicht zwei Äxte mit sich zu tragen. Aber im Alltag möchte ich gerne drauf verzichten.

Gruß ;-)

Marc


reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Zweifel ?

Beitrag von reinhold »

[In Antwort auf #118892]
Hallo
ich habe da so ein bisschen Zweifel. Nichts präzises, eher unbestimmt.

Betrachtet man die Schneiden der eindeutig definierten Holzbearbeitungswerkzeuge auf dem gleichen Bild, dann sind sie sorgfältig mit einer geraden oder leicht hohlen Fase angeschliffen. Es sind auch ganz schlichte, sachliche Werkzeuge.

Die "Hacke" im Vordergrund hat dagegen einen rechts einen balligen Anschliff, der eher auf die Verwendung als Spaltbeil deutet, zum Löcherstemmen aber nicht sehr geeignet wäre.
Dann sind da in der Nähe des Stils oder Handgriffs ein paar Einkerbungen, von denen ich nicht erkennen kann, ob es Nagelauszieher sind oder Herstellermarken.
Der Übergang zwischen Handgriff und Kopf des Werkzeugs ist mit dieses Reliefs verziert, die mich etwas irritieren.
Wenn der Handgriff ein solcher ist und keine Tülle (ähnlich wie bei einer Stossaxt), dann wäre das gerade die Stelle, an der meine Handkante zu liegen käme. Vermutlich wäre das nicht sehr angenehm.

Was mich noch interessieren würde : gibt es Hinweise darauf, dass in dieser Tülle mal ein Holzgriff steckte oder darauf dass das nicht der Fall war ?
Ist die Schneide angestählt oder aus einem Stück geschmiedet?
Ist auch das linke Ende ballig geschliffen?
Gibt es irgendwelche Herstellermarken?
Ist die Rückseite genauso plastisch ausgebildet, wie die sichtbare Seite oder ist sie glatt, wie bei Stossäxten üblich?

viele Grüsse
reinhold


Andreas Meisel
Beiträge: 442
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Zweifel ?

Beitrag von Andreas Meisel »


Hallo Reinhold!

Meine Kreuzaxt ist laut Nachfrage vom vorherigen Besitzer
eine der Qualität II, darauf weisen die beiden deutlichen
Schmiedemarken (keine Nagelzieherlöcher) hin. Wenn drei
vorhanden wären, würde dies auf die allerbeste Qualität
hinweisen. Ein Solche besitzt besagter Mann auch, samt
einem dazugehörigen Stiel mit rund 60 cm Länge, womit auch
diese Frage beantwortet wäre.

Hinsichtlich der Ausbildung der (Längs)Schneide hast du recht,
sie ist beidseitig ballig angeschliffen!!!!

Muss zugeben, so ganz ist mir die Arbeitsweise mit diesem
Werkzeug auch nicht klar, aber vielleicht habe ich ja mal
Zeit es selbst auszuprobieren . . . oder kennt jemand
vielleicht historische Abbildungen?

Schöne Grüße,

ANDI



Andreas N.
Beiträge: 652
Registriert: Do 20. Feb 2014, 19:13

Re: Zweifel ?

Beitrag von Andreas N. »


Ich lehne mich mal aus dem Fenster.
Die Tülle /Dülle ist eíne solche da metallene Griffe doch höchstens an Streitäxten vorkahmen. Einen Hinweis darauf, dass da einer drin steckte, ist die andere Rostfarbe. Die Ornamante sind solche, hab ich schon in vielen Arten gesehen und die Vertiefungen an der Mitte des Kopfes, scheinen Marken zu sein.
Gruß
Andreas N.



reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Zweifel ?

Beitrag von reinhold »

[In Antwort auf #118920]
hallo,
ich habe nochmal ein bisschen gestöbert.
In dem Buch "Werkzeuge aus alter Zeit" von Paul Feller und Fernand Tourret ist ein ähnliches Werkzeug auf Seite 64 abgebildet. Die Beschreibung dazu ist "Zwerch- oder Queraxt zum Ausarbeiten der Zapfenlöcher (Zimmermann)".
Das abgebildete Werkzeug hat eine angeschmiedete Tülle, aber keinen Stiel. Beide Schneiden sind zwar leicht ballig, aber einseitig geschärft.

Gruss
reinhold



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