Nut-Feder-Verbindung/Hirnholz

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Bernhard Loos

Nut-Feder-Verbindung/Hirnholz

Beitrag von Bernhard Loos »


Hallo!

Dieser Beitrag bezieht sich auf den Beitrag von Dirk Vogel, "Kleiderablage in Bankform" - "Nut und Feder/Hobeltips".

Dirk hat berichtet, welche Probleme sich bei der Herstellung dieser Verbindungsform ergeben. Anhand eines Probestückes wollte ich herausbekommen, ob und wie man diese Probleme bewältigen kann.

Bubinga hatte ich keines, aber ein Tropenholz (dessen Name ich nicht kenne - wer kann mir sagen, um was für ein Holz es sich handelt?) von dem ich annahm, dass sich auch nicht leicht bearbeiten lassen würde.

Das Holz bietet einen enormen Wiederstand beim Hobeln, so dass nur dünne Späne abgenommen werden können. Ansonsten lässt sich das Holz gut hobeln - glatte Oberfläche ohne Ausrisse. Das Holz splittert leicht an den Hirnenden. Beim Sägen riecht es irgendwie nach Kakao. Offenbar hat das Holz kristalline Inhaltsstoffe, welche die Hobeleisen schnell abstumpfen lassen.



Das Brett hat eine Stärke von 21 mm, so daß ich 7 mm für die Federbreite und Federtiefe veranschlagt habe. Die Anschläge meines Falzhobels habe ich so eingestellt. Wichtig ist, dass der Vorschneider und das Hobeleisen perfekt eingestellt sind. Das war hier nicht der Fall - Absplitterungen sind die Quittung!


Hier die fertig angehobelte Feder.


Dann folgt das Anreißen der Nut. Ich habe den Fehler gemacht und mit dem Vorschneider des Hobels angerissen (also Anschlag der Hobelsohle - die Dicke der Feder wird aber mit Anschlag Hobelwange eingestellt)- Kapitalfehler!! Glück gehabt, denn beide waren auf 7 mm eingestellt. Trotzdem ist die Nut eine Spur zu breit geworden. Eigentlich ist es besser zuerst die Nut zu arbeiten und dann die Feder - so lässt sie sich besser einpassen.


Dann würde die Führung für den Sägeschnitt ausgearbeitet.


Die Sägeschnitte: Die Schnitte gelingen mir in der Regel besser, wenn der Anriss links vom Blatt ist, so auch hier: Tip: Verschiedene Sägen ausprobieren!


Dann folgt das Ausarbeiten der Nut mit dem Beitel. Ein Versuch mit dem Nuthobel war erfolglos.


Die fertige Verbindung: Sie ist aber allerdings alles andere als perfekt. Die Fehler die zu diesem eher mäßigen Ergebnis führten, habe ich aufgezeigt. Ich glaube, mit den Erkenntnissen die ich gewonnen habe und etwas Übung, dürften ansehnlichere Ergebnisse zu erwarten sein!


Gruß,
Bernhard



t.ost
Beiträge: 482
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Nut-Feder-Verbindung/Hirnholz

Beitrag von t.ost »


Hallo Bernhard
zum Holz,das ist Wenge.

Danke für deinen bebilderten Bericht,
denn Bilder sagen mehr wie Worte.

Gruss Thomas



Thomas Schuermann
Beiträge: 528
Registriert: Mo 3. Jun 2019, 15:49
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Re: Nut-Feder-Verbindung/Hirnholz

Beitrag von Thomas Schuermann »


Hallo Bernhard,

wie sagt man so schön, aus Fehlern kann man "besser" lernen. Danke für Deinen in Großaufnahme bebilderten Bericht. Das zeigt vieles auf, was man so nicht erklären kann.

Gruß Thomas


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