Radius ohne Schleifpapier fertigen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Ziehklingen- Hobel, Schabhobel...(auch Flachwinke

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #117750]
Ihr Lieben,

ich habe gestern mal einen Versuch gemacht und ein hobelartiges Ding gebaut, ähnlich wie ein kleiner Schiffshobel, aber mit festem Radius, und mit einer an Stelle des Hobeleisens eingeklemmten Ziehklinge.

Eine Katastrophe! Ich hatte nicht bedacht, dass eine Ziehklinge wirklich nur einen winzig dünnen Span abnehmen kann )um Gegensatz zu einem Hobeleisen). Einen dicken Span verweigert sie. Und sie muss ganz sanft angesetzt werden. Es ist darum kaum möglich, mit einer durche eine gewölbte Sohle geführten Ziehklinge einen grob vorgefertigten Radius zu verfeinern. die Klinge bleibt immer irgendwo ruckartig hängen und denkt gar nicht daran, leicht und gleichmäßig zu schaben. Also, das scheint mir nicht der richtige Weg. Ich hab das Ding gleich ins Feuerholz getan, ein totales Desaster!

Ich werde (in aller Ruhe, denn ein konkretes Projekt bei dem ich diese Bearbeitung brauche liegt nicht vor) mal ausprobieren, wie sich ein guter Schabhobel an meinem harten Holz verhält. Und dann sehen wir weiter.

Frage dazu in die Runde: Hat jemand Erfahrungen mit den Veritas- Flachwinkel- Schabhobel?

@ Beat: Ja, ich probier die aus! Und wenn es nur ist, damit Du Ruhe gibst!

Friedrich



Jürgen zur Horst

Re: Ziehklingen- Hobel, Schabhobel...(auch Flachwi

Beitrag von Jürgen zur Horst »


Hallo Friedrich,

zu dem Flachwinkelschabhobel (was für ein Wort!) gabs mal eine Aussage im Forum. Ich kann den Beitrag nicht wiederfinden, aber wenn ich mich recht erinnere hatte der Schreiber bemängelt, dass sich das Eisen leicht verschiebt. Ich hatte mich unter anderem deshalb für den normalen Schabhobel entschieden.

Tschüß Jürgen


Johannes Peschek

Re: Ziehklingen- Hobel, Schabhobel...(auch Flachwi

Beitrag von Johannes Peschek »


Hallo Friedrich!

Mir erscheinen alle Bemühungen und Vorschläge in diesem Zusammenhang wahnsinnig kompliziert. - Versuch es doch einmal mit einem Stechbeitel - Phase unten -, das funkt mit etwas Übung beinahe wie hobeln.

Herzliche Grüße
Johannes


Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Ich mags nicht glauben!

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Johannes,

(wenn ich mich nicht täusche: Neu hier? Willkommen!)

Klar kann ich mit dem Stecheisen (Fase unten) einen Bogen schneiden. So wie mit dem Ziehmesser auch. Die Qualität der mit dem Ziehmesser geschnittenen Fläche reicht an einem Möbel m.E. nicht aus. Das ist eine besonders exponierte Fläche, die müsste doch so glatt sein wie die anderen putzgehobelten Teile und nicht "geschnitzt", denke ich. Du meinst wirklich, das kriegt man mit einem Stecheisen besser hin?

Friedrich


Alexander Tausch
Beiträge: 257
Registriert: Di 23. Feb 2016, 17:41

Flachwinkel-Schabhobel

Beitrag von Alexander Tausch »

[In Antwort auf #117776]
Hallo Friedrich,

ich habe den den Veritas Flachwinkel-Schabhobel, aber wohl noch nicht lange genug um wirklich einen "Erfahrungsbericht" geben zu können. Vielleicht einige Eindrücke: gut für Hirnholz einsetzbar (was zu erwarten ist), liegt (mir) gut in der Hand, schön verarbeitet. Zum Einstellen der Spandicke benötigt man einen Schraubendreher, das ist nicht so gut. Das drehbare Vorderteil zum Anpassen an Radien ist clever, ich habe aber noch nicht getestet wie eng die Radien wirklich sein dürfen. Das Problem mit dem herausrutschenden Eisen habe ich bislang nicht, habe aber auch schon davon gelesen. Hängt sicher auch von Holz und Spanabnahme ab. In einem amerikanischen Forum hat -meine ich - Rob Lee dazu geschrieben, dass man das Eisen an der Stelle, an der es am Body aufliegt, etwas aufrauhen soll (bzw. zumindest nicht polieren und ölen), das habe ich auch gemacht.

Wenn Du noch spezielle Fragen hast, kann ich gern versuchen diese zu beantworten. Wie gesagt, das sind Eindrücke, keine Langzeiterfahrungen. Bin bislang jedenfalls sehr zufrieden und würde ihn wieder kaufen.

Grüße aus HH,
Alexander



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Danke! *NM - Ohne Text*

Beitrag von Friedrich Kollenrott »




Johannes Peschek

Re: Ich mags nicht glauben!

Beitrag von Johannes Peschek »

[In Antwort auf #117783]
Hallo Friedrich!

Ja, ich bin fast neu hier. Hab zwar schon ein, zwei mal meinen Senf hier abgegeben, damals war ich allerdings noch als Universitätslektor in Albanien tätig und hatte dort eher selten einen funktionierenden Internetzugang. Zur Zeit erfülle ich mir als eher Spätberufener (42!) einen langjährigen Traum und mache eine Ausbildung zum Tischler. - In der Werkstatt, in der ich arbeite, werden Möbel für eine Waldorfschule hergestellt. - Alles aus besten Massivhölzern, wenig im rechten Winkel und Vieles irgendwie gerundet, gebogen etc. Die Tischlerei ist sehr klein und maschinenmäßig nicht allzu üppig ausgestattet. Vor Kurzem hatten wir einen - nun ja - "eiförmigen" Schrank aus amerikanischer Kirsche anzufertigen. Die Innenseite der dazugehörigen Türfriese wurden mit der Stichsäge ausgeschnitten und dann mit dem Stechbeitel nachgearbeitet. Ein Kollege von mir beherrscht das wirklich virtuos, und die Flächen sahen danach in der Tat wie gehobelt aus. Schleifpapier kam dann dennoch zum Einsatz - sozusagen aus Prinzip und weil halt der Rest auch schon geschliffen war ;-)! Ich hab's probiert und festgestellt, dass es wirklich besser geht, als man vermuten würde ... ich übe aber noch. - Prinzipiell denke ich schon, dass man mit dem Beitel sensibler arbeiten kann als zum Beispiel mit einem Zugmesser; wahrscheinlich aus dem nämlichen Grund, der dich zu den langstieligen Halterungen für das Schleifen kurzer Hobeleisen gebracht hat. - Wie gut es funktioniert hängt natürlich auch von der Holzart, dem Wuchs und dem jeweiligen Krümmungsradius ab.

Herzlichst
Hannes


Philipp
Beiträge: 891
Registriert: Mi 21. Nov 2012, 14:14

Re: Flachwinkel-Schabhobel

Beitrag von Philipp »


Hallo Friedrich,

ich darf mittlerweile den Veritas-Flachwinkelschabhobel, den Schweifhobel mit flacher und den mit runder Sohle mein Eigen nennen. Nach nur ein wenig Herumprobieren mit den beiden letzteren (ohne die Eisen vorher abzuziehen) kann ich mir nicht vorstellen, daß Du bei Deiner Aufgabe mit ihnen nicht klarkommst. Die Teile sind einfach heiß! Feinste Späne null Problemo, von Rattern hatte ich nix gemerkt (ok, nur auf Kirsche, nicht auf Stahlahorn).

Den Flachwinkler nehm ich nur für Hirnholz und nur bei feinster Spanabnahme, sonst fliegt mir manchmal das Eisen raus. Bei Längsholz sorgt der flache Schnittwinkel gerne mal für Ausrisse. Das Ding ist nicht schlecht, hat aber in meinen Augen noch gewisse Konstruktionsmängel.

Also, mein Vorgehenstip:
1. Bei D. die Schweifhobel bestellen.
2. Auspacken.
3. Eisen abziehen.
4. Die Rundung schön glatthobeln ohne Nervenstreß.
5 a. Bierchen trinken.

5 b. Falls sich die Rundung doch nicht gut bearbeiten läßt, sich über den Schreiber dieses Beitrags ärgern und sich dennoch über ein neuangeschafftes, herrliches Werkzeug freuen.

Gruß
Philipp



Bernhard Loos

Re: Flachwinkel-Schabhobel

Beitrag von Bernhard Loos »


Hallo Philipp,

ich habe den Veritas "Flachwinkel-Schabhobel" nirgendwo gefunden - gibt es noch eine andere Bezeichnung?

Gruß,
Bernhard



Bernhard Loos

Re: Flachwinkel-Schabhobel

Beitrag von Bernhard Loos »

[In Antwort auf #117795]
Hallo,

habe den Flachwinkel-Schabhobel entdeckt - ist aber auch wirklich flach!

Gruß,
Bernhard

P.S. Die beiden letzten Beiträge von mir können gelöscht werden!


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