Radius ohne Schleifpapier fertigen
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zu verbissen?
[In Antwort auf #117720]
Hallo Friedrich,
ich verstehe dein Problem eigentlich nicht. Was ist so schlimm an der Verwendung von Schleifpapier? Auch unsere Vorfahren haben schon geschliffen. Somit ist auch das Schleifen eine klassische Art der Holzbearbeitung. Man muss ja nicht für alles einen Hobel benutzen. Wenn du doch am Ende dann die von dir gewünschte Oberflächenqualität erreicht hast, ist doch alles in Ordnung. Vielleicht siehst du das einfach ein wenig zu verbissen.
Am Rande:
Wenn das ein Lehrling beim Gesellenstück gemacht hätte, käme bei mir zuerst der Vorwurf auf, warum er denn einen Arbeitsgang einplant, für den er kein Werkzeug besitzt. Ähnliches habe ich auch bei einigen Kollegen in der Meisterschule erlebt.
Gruß
Heiko
Hallo Friedrich,
ich verstehe dein Problem eigentlich nicht. Was ist so schlimm an der Verwendung von Schleifpapier? Auch unsere Vorfahren haben schon geschliffen. Somit ist auch das Schleifen eine klassische Art der Holzbearbeitung. Man muss ja nicht für alles einen Hobel benutzen. Wenn du doch am Ende dann die von dir gewünschte Oberflächenqualität erreicht hast, ist doch alles in Ordnung. Vielleicht siehst du das einfach ein wenig zu verbissen.
Am Rande:
Wenn das ein Lehrling beim Gesellenstück gemacht hätte, käme bei mir zuerst der Vorwurf auf, warum er denn einen Arbeitsgang einplant, für den er kein Werkzeug besitzt. Ähnliches habe ich auch bei einigen Kollegen in der Meisterschule erlebt.
Gruß
Heiko
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Re: zu verbissen?
Hallo Heiko,
ich muß Friedrich hier zur Seite stehen, denn ich habe exakt das gleiche Problem. Bei mir ist es ein kleines Tischchen mit einer runden Platte. Der Grund, warum es noch nicht fertig ist, ist die Kante der Platte. Ich habe das Tischchen ausschließlich mit Handwerkzeugen gebaut. Alle Oberflächen sind nur gehobelt, und ich will jetzt kein Schleifpapier an die Kante lassen. Warum, das kann ich nicht wirklich gut begründen. Für mich käme es einer Kapitulation gleich, jetzt das Schleifpapier zu benutzen. Ich weiß, daß sich diese Haltung historisch nicht begründen läßt. Aber seit ich weiß, welch schöne Oberfläche ein Putzhobel erzeugen kann, gehört Schleifpapier für mich zur "dunklen Seite".
Gruß, Wolfgang
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Re: zu verbissen?
Hallo Heiko,
"am Rande" zuerst: Du hättest ja völlig recht, wenn ich das Möbel mit Bogen entworfen hätte, ohne zu wissen wie ich den herstellen soll. So war das aber nicht, der Bogen war ein nachgereichter Wunsch der "Kundin"- sowas kennst Du doch sicher auch.
Verbissen- na ja, nenn es sportlichen Ehrgeiz. Ich finde wirklich, dass Hobel und Ziehklinge einerseits und Schleifklotz andererseits nicht gut zusammenpassen (von Maschinen zum Schleifen reden wir hier ja gar nicht). Ich hab mich ja nun auch in diesem Fall pragmatisch beholfen. Aber schöner wäre es, auch diesen Arbeitsgang ohne Schleifpapier hinzubekommen. Ob man das Schleifen zu den "klassischen" Verfahren rechnen kann? Nach meinem Verständnis eher nicht. Ich habe übrigens schon sehr viel geschliffen, von Hand und auch maschinell. Es macht mir keine Freude.
Also, ich bemüh mich weiter.
Friedrich
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Re: zu verbissen?
Hallo Friedrich,
meine "Auftraggeberin" habe ich in solchen Fällen immer sehr schnell überzeugt. Ich sage einfach:"Wenn ich das so mache, brauche ich aber noch dieses oder jenes Werkzeug." entweder wird dann der Wunsch abgewandelt, oder ich hab ein neues Werkzeug.
Das Schleifen halte ich schon für eine traditionelle Art der Holzbearbeitung. Schließlich hat man schon sehr früh mit Bimsmehl, Sand und ähnlichem die Oberfläche von Holz geglättet.
Zu deinem Probelm:
Wenn dieses Problem sich mir stellen würde und ich die gleiche Abneigung gegen Schleifpapier hätte wie du, würde ich folgendes Probieren:
Mit der Ziehklinge die Kante nacharbeiten, diese aber leicht schräg halten, damit sie nicht jeder Welle nachläuft.
Alternativ:
Ein Holzklotz in Form eines Viertelkreises + ca. 5-10°, der zu deiner Rundung paßt. an die Vorderkante dieses Holzklotzes eine Ziehklinge montiert, die nur ganz wenig übersteht. Also im Prinzip eine Art Schabhobel. Der holzklotz tastet die Rundung ab und verhindert, dass die Ziehklinge jeder Welle nachläuft. Der Aufwand für den Bau dieses Hilfsmittels sollte sich in Grenzen halten. Ich denke den olzklotz annst du nach dem Sägen etwas mit Schleifpapier bearbeiten. Er gehört ja nicht zum Möbelstück.
Gruß
Heiko
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Ja, so oder so ähnlich!
Hallo Heiko,
ich sehe, Du verstehst mich :-))
Der Trick, auf diese Weise an ein schönes Werkzeug zu kommen, scheiterte daran, dass ich nicht wusste mit welchem welches Werkzeug das klappen würde...
Mit der schräggehaltenen Ziehklinge- das hab ich probiert. Ging nicht gut.
Der selbstgebaute Ziehklingenhobel mit gekrümmter Sohle: Ja, so ungefähr stelle ich mir das auch vor und ich werde es ausprobieren. Und dessen Sohle mit Schleifpapier zu bearbeiten, da hätt ich auch keine Bedenken. Irgendwo ist Schluss.
Danke für die Hinweise!
Friedrich
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Re: Ja, so oder so ähnlich!
Die Hobelsole würde ich feilen.
Den Radius am Möbel auch und dann mit einer Ziehklinge versuchen.
Gruß
Andreas N.
Holz feilen
Hallo Andreas,
ich greife auch bei Holz gern zur Feile. Gerade bei Hartholz bin ich über die
Qualität der erzielbaren Oberfläche immer wieder überrascht.
Eine kleine zusätzliche Anmerkung habe ich aber zu Deinem Vorschlag noch :
Bei dem von Friedrich gezeigten Radius am Werkstück muss man mit den mir zur
Verfügung stehenden Feilen über die Kante des Werkstückes feilen. Damit nimmt
das (nach meiner Erfahrung hohe) Risiko von Ausbrüchen an der Kante in Kauf. Die
Kante sollte daher mit einer festen Zulage unterstützt werden.
Ansonsten bin ich mir, lieber Friedrich, lieber Wolfang, auch nicht so sicher,
was genau gegen die Verwendung von Schleifpapier und ähnlichem spricht. Ich
meine da eine allgemeine intensive Abneigung gegen Einwegwerkzeug erkannt zu
haben. Aber kommen Feilen und Raspeln dann überhaupt in Betracht? So viele
Ziehklingenstähle braucht doch keiner ... :o)
Liebe Grüße in die südlicheren Landesteile
Pedder
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Re: Friedrich ! ... wann endlich ... *MIT BILD*
[In Antwort auf #117750]
... besorgst Du Dir ein Pärchen Schweifhobel ?
Lieber Friedrich,
Tu Dich doch nicht so schwer ! In der Zeit, in der Du Dich mit diesem Problem beschäftigt hast, hättest Du das mit einem vernünftigen Schweifhobel, mit runder Sohle, längst geschafft ! Ehrlich !
Gib Dir einen Ruck, und besorge Dir zwei Schweifhobel, einen mit gerader, und einen mit runder Sohle. Ich bin überzeugt, wenn Du die erst mal hast, und entdeckt hast, was man mit Schweifhobeln alles machen kann, gibst Du diese nicht mehr her !
Und sag dann bitte nicht, man hätte Dir das früher sagen können ! :-)
Mit besten Grüssen aus der Schweiz,
Beat, ... der fast nichts so gern benutzt wie Schweifhobel !

... besorgst Du Dir ein Pärchen Schweifhobel ?
Lieber Friedrich,
Tu Dich doch nicht so schwer ! In der Zeit, in der Du Dich mit diesem Problem beschäftigt hast, hättest Du das mit einem vernünftigen Schweifhobel, mit runder Sohle, längst geschafft ! Ehrlich !
Gib Dir einen Ruck, und besorge Dir zwei Schweifhobel, einen mit gerader, und einen mit runder Sohle. Ich bin überzeugt, wenn Du die erst mal hast, und entdeckt hast, was man mit Schweifhobeln alles machen kann, gibst Du diese nicht mehr her !
Und sag dann bitte nicht, man hätte Dir das früher sagen können ! :-)
Mit besten Grüssen aus der Schweiz,
Beat, ... der fast nichts so gern benutzt wie Schweifhobel !

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