Einlasseckhobel

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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h.loosli
Beiträge: 2
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Einlasseckhobel

Beitrag von h.loosli »


Hallo, ich bin neu hier und suche eine Antwort.
Vor kurzem habe ich einen "Einlasseckenhobel" ersteigert. Ein Prachtsstück! Nun habe ich schon überall - im Internet - gesucht, wie ein solcher überhaupt funktioniert, aber leider nichts brauchbares darüber gefunden.
Kann mir jemand sagen, wie man diesen Hobel anwendet, gebraucht, handhabt?



Hauke Schmidt
Beiträge: 421
Registriert: Sa 23. Mai 2020, 21:44

Re: Einlasseckhobel

Beitrag von Hauke Schmidt »


Moin Heinz,

unter dem Begriff ist mir kein Hobel bekannt. Meinst Du vielleicht einen Grundhobel?

Grüsse

Hauke


Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Einlasseckhobel

Beitrag von Christian Aufreiter »


Servus, Hauke!

Der unten eingefügte Link führt zu einem Foto eines ECE Einlasseckenhobels.

Christian



Bernhard Loos

Re: Einlasseckhobel

Beitrag von Bernhard Loos »

[In Antwort auf #117524]
Hallo Heinz,
ich bin ebenfalls neu hier - Gruß an alle!

Ich hab mir diesen Hobel mal angesehen und habe den Eindruck, dass er ähnlich wie ein Grundhobel funktioniert, also mit einem auf entsprechende Tiefe eingestellten Eisen; mit solch einem Hobel kann dann ein bereit vorgestemmter Schlitz ausgearbeitet werden, durch die große Öffnung im Hobelkörper hat man einen guten Blick auf die Hobelstelle. Ich wüßte allerdings nicht, warum ein Grundhobel das nicht genausogut, oder besser könnte, zumal bei solch einer Fensterecke auch ein kurzes Stück Querholz zu hobeln ist. Die Enden der flachen Fensterwinkel sind abgerundet - da muß man also sowieso mit dem Eisen ran.

Definitiv weiß ich das alles nicht genau, aus der Form des Hobels schließe ich aber diese Funktion.

Gruß,
Bernhard



Rene Holzwurm

Re: Einlasseckhobel

Beitrag von Rene Holzwurm »

[In Antwort auf #117526]
Der hobel dient zum einlassen von beschlägen. Dabei wird das Eisen nach der Einlassdicke eingestellt. Eigentlich ist es eine Art Grundhobel und funktioniert nach dem selben Prinzip.


Wolfgang Jordan
Beiträge: 1355
Registriert: So 5. Jan 2014, 20:47
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Re: Einlasseckhobel

Beitrag von Wolfgang Jordan »

[In Antwort auf #117524]
Hallo Heinz,

erstmal herzlich willkommen im Forum!

Daß du einen Hobel ersteigert hast, dessen Anwendungszweck du nicht kennst, verrät dich als Sammler. Also ein zweites Willkommen!

Der Einlasseckenhobel ist eigentlich eine Art Grundhobel. Damit werden die Vertiefungen gehobelt, in denen Metallwinkel zur Verstärkung der Eckverbindungen an Fenstern befestigt werden. Ganz allgemein kann man damit auch andere Vertiefungen hobeln, z. B. für Scharniere.

Bilder solcher Hobel gibt es z. B. auf meiner Homepage bei den Nuthobeln:

http://www.holzwerken.de/museum/nuthobel.phtml#einlass

oder bei Eckhard Pohlmann:

http://www.altes-handwerkzeug.de/museum/hobel/einlassecken/einlass1.html

Wie immer bei altem Werkzeug interessiert mich der Hersteller deines Hobels. Kannst du irgendwelche Beschriftungen oder Stempel auf dem Hobel oder dem Eisen finden?

Gruß, Wolfgang



Johannes Thiele
Beiträge: 69
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Einlasseckhobel

Beitrag von Johannes Thiele »


Hallo,
der Einlasseckenhobel stammt aus der Zeit, als die Vertiefungen für die Fensterecken noch nicht mit der Oberfräse eingelassen wurden. Deshalb hatten die Winkel damals auch keine runden Enden( dies wurde erst im "Maschinenzeitalter" geändert).
Die Kontur wurde grob mit dem Stecheisen vorgearbeitet und anschließend die genaue Tiefe mit besagtem Hobel ausgearbeitet. Da diese Tätigkeit am fertig verleimten bzw. mit Holznägeln(später Vierkantnägeln aus ALU) gesichertem Fensterrahmen vorgenommen wurde hatte man mit dem Einlasseckenhobel gegenüber dem "normalen" Grundhobel eine bessere Auflage auf dem relativ schmalen Werkstück. Der Grundhobel hat hier wenig Auflagefläche und neigt eher zum kippeln als der lange Hobelkörper des Spezialisten.
In meiner Lehrwerkstatt hing ein solches Exemplar seit Jahren verstaubt an einer Säule, und ich wusste lange nicht, was es mit diesem "seltsamen" Teil auf sich hat. Mittlerweile habe ich eine stattliche Sammlung alter Werkzeuge mit etlichen Exemplaren auch des o. g. Hobels.
Wolfgang kennt meine Passion, allerdings auch nur vom Erzählen, weil ich es immer noch nicht fertig gebracht habe, hier mal ein paar Bilder einzustellen. Ich hoffe, es nun bald doch noch zu schaffen.
Grüße aus Leipzig an die Hobel-Fans!
Johannes



Edi Kottmair
Beiträge: 1054
Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30

Re: Einlasseckhobel

Beitrag von Edi Kottmair »

[In Antwort auf #117526]
Hallo,

Lie Nielsen hat auch einen. Mit Anwendungsbeispiel hier zu sehen: http://www.lie-nielsen.com/catalog.php?grp=1226

Viele Grüße von
Edi



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