Standzeiten europäische Sägen
Standzeiten europäische Sägen
Hallo,
ich habe heute einige Fichtenbalken 6x8 durchgesägt (ohne Ast). Bei den letzten Balken habe ich deutlich gemerkt, dass die Schärfe der Säge deutlich nachgelassen hat. Vorher habe ich mit Fuchsschwanz Ulmenbohlen angelängt. Aus dem Bauch heraus habe ich noch nicht mit einem Nachlassen der Schärfe gerechnet. Wie oft müsst Ihr schärfen? Welche Sägen halten die Schärfe länger? Mein Fuchsschwanz ist von Pax.
Tschüß Jürgen
Re: Standzeiten europäische Sägen
hallo Jürgen,
ich glaube, das lässt sich nicht so einfach sagen.
Ich säge zur Zeit sehr viele Balken (Fichte 12x12) und Bretter (Douglasie 2,8 X13), weil ich mir eine Cottage baue.
Ich gehe einmal die Woche mit der Feile über die Sägen. Zwei Striche, mehr nicht, das dauert pro Sägblatt eine viertel Stunde, und sie sind immer scharf.
Ich verwende zwei Gestellsägen, eine längs und eine quer. Nachschärfbare Kohlenstoffstahlblätter (Aufschrift : Schwedenstahl). Ein japanisches Universalsägeblatt hat sich nicht so gut bewährt : es hat sehr aggressiv gesägt, aber es gab grausliche Ausrisse am Holz (bei Douglasie) und die Sägefläche war auch nicht so schön, wie ich erwartet hatte.
Ich hatte einen sehr guten Fuchsschwanz von Sandvik, mit einer Universalverzahnung, der 2 Jahre gut gearbeitet hat, aber jetzt ist er stumpf und die Zähne sind impulsgehärtet und nicht nachschärfbar. Schade.
Insgesamt habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine gut geschärfte Gestellsäge dem Fuchsschwanz überlegen ist, sie sägt schneller, säuberer und folgt besser dem Riss. Nur bei Plattenmaterial ist m.E. der Fuchsschwanz besser.
gruss
reinhold
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Re: Standzeiten europäische Sägen
Hallo Jürgen,
deine Frage ist nicht leicht zu beantworten, es hängt von so vielen Faktoren ab.
Für meine D8 er ich würde ich folgende Einschätzung wagen:
Die Säge bleibt scharf für zwei-drei volle Arbeitstage bei Dauereinsatz, oder eine Woche bei Feierabendeinsatz, oder ein halbes bis ein ganzes Jahr bei Wochendwerkstattbetrieb. Letzteres dürfte für die meisten von uns das normale sein.
@Reinhold: Ob die Gestellsäge oder der Fuchsschwanz besser arbeitet hängt sehr von den Arbeitshaltungen und der Qualität der Säge ab. Bei den Längsschnitten bevorzuge ich allerdings eindeutig den Fuchsschwanz. Da habe ich noch keine Arbeitshaltung gefunden mit der ich annähernd und ausdauernd die Geschwindigkeit erreiche die mit einem Fuchsschwanz möglich sind.
Viele Grüße, Christof.
Fausten
hallo Christof,
klar , jeder hat seine Präferenzen, deshalb tauscht man sich ja aus.
Ich habe bei Längsschnitten mit dem sog. "Fausten" sehr gute Erfahrungen gemacht und trenne ein 2,5m Brett in wenigen Minuten auf, präzise am Riss, sodass ich nachher nur noch wenig hobeln muss. Ein Bekannter meinte, dass er mit der elektrischen Stichsäge nicht wesentlich schneller wäre.
Ausserdem besitze ich keinen Fuchsschwanz mit Längsschnittzahnung. Eigentlich müsste ich überhaupt mal einen guten, nachschärfbaren Fuchsschwanz besorgen. Wenn nur der Preis nicht wär!
Gruss
reinhold
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Re: Fausten
Genau das mit dem Fausten habe ich nie hingekriegt. Vielleicht bin ich auch im Verhältnis zur Hobelbank einfach zu klein (1,69). Mir erschien es immer ein ziemliches Gewürge zu sein, die Säge nach oben zu wuchten.
Aber nach dem was du schreibst, muß es ja nicht so sein. Vielleicht werde ich es nochmal probieren.
Ich erreiche etwa ähnliche Geschwindigkeiten beim Längsschnitt. Hast du auch folgendes schon beobachtet. Erst nach 10-20 cm gewinnt die Säge richtig an Fahrt. Es ist als muß sich der optimale Rhythmus erst einpendeln. Ich bin sicher, wenn man noch mehr Praxis hätte, würde es noch um einiges schneller gehen.
Viele Grüße, Christof.
Re: Fausten
hallo Christof,
spann mal das Holz niedriger ein.
Ich habe auf meiner Baustelle eine behelfsmässige Hobelbank (Werkbank), die nur ca. 60 cm hoch ist. Zum Sägen ganz gut! Und zum Fausten ideal.
gruss !
reinhold
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Re: Höhe der Hobelbank
Damit sind wir bei einem Thema, dass mir fast ein wenig peinlich ist, nämlich die Höhe der Hobelbank. Als ich mir die Bank vor sieben Jahren zulegte, Ulmia, Nr 4 runde Bankhaken) habe ich nicht auf die Höhe geachtet. Ich stelle aber fest, dass sie höher ist, als ältere Bänke, die ich in Werkstätten sehe.
Sicher haben die Ulmia-Leute dran denken, wollen, dass ihre Kunden im Schnitt größer sind als vor vier Jahrzehnten. Im Schnitt sind sie größer, manche aber, z. B. ich, haben sich der allgemeinen Acceleration nicht angeschlossen und sind bei der bewährten Körpergrösse mit niedrigem Schwerpunkt geblieben. Ich finde jedenfalls, dass ich mir nicht nur vom Standpunkt des Sägens, sonern auch des Hobelns eine niedrigere Bank hätte kaufen sollen. Das ist das Peinliche. Aber ich hatte eben keine Ahnung.
Viele Grüsse, Christof.
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Re: Standzeiten europäische Sägen
[In Antwort auf #117466]
thema arbeitshaltung...
hast du mit der gestellsaege einen laegsschnitt an der hobelbank gefaustet?
wuerde ich jeder fuchsschwanz-haltung vorziehen, zumal die saegeblattlaenge einer gestellsaege den herkoemmlichen fuchsschwaenzen auch etwas ueberlegen ist.
da die anzahl der zaehne bei der gestellsaege sicher ueber der zahnzahl eines fuchsschwanzes liegt, ist die standzeit bei der gestellsaege sicher hoeher (aehnliche stahlqualitaet vorausgesetzt).
@christof
du kannst doch sicher am untergestell die beine einkuerzen, bevor du disch laenger plagst.
gruss
helmut
thema arbeitshaltung...
hast du mit der gestellsaege einen laegsschnitt an der hobelbank gefaustet?
wuerde ich jeder fuchsschwanz-haltung vorziehen, zumal die saegeblattlaenge einer gestellsaege den herkoemmlichen fuchsschwaenzen auch etwas ueberlegen ist.
da die anzahl der zaehne bei der gestellsaege sicher ueber der zahnzahl eines fuchsschwanzes liegt, ist die standzeit bei der gestellsaege sicher hoeher (aehnliche stahlqualitaet vorausgesetzt).
@christof
du kannst doch sicher am untergestell die beine einkuerzen, bevor du disch laenger plagst.
gruss
helmut
Re: Höhe der Hobelbank
guude,
die höhe einer hobelbank sollte bis an das handgelenk reichen. das entspricht einer aufrechten haltung beim hobeln.
gut holz, justus.
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Re: Fausten
[In Antwort auf #117468]
Hallo Christof,
ich glaube auch, daß die Übung beim Fausten fast so wichtig ist wie die Kraft. Bei mir habe ich beobachtet, daß ich oft Pause machen muß, weil mir einfach die Puste ausgeht. Aber manchmal komme ich in einen Rhythmus, der mich eine wesentlich größere Strecke sägen läßt ohne auszuruhen. Auch das Hochheben der Säge will geübt sein, so daß sie am höchsten Punkt genau richtig landet, um den nächsten Schnitt zu starten. Das sollte eine schön fließende Bewegung sein, die ich leider nicht oft hinkriege. Oft knallt die Säge in ihre Ausgangsposition oder das Blatt verklemmt sich beim Hochziehen.
Ich komme umgekehrt mit dem Fuchsschwanz nicht klar, obwohl ich einige schöne Disstons und auch gute deutsche Sägen habe. Sicher hat das auch was mit der Lage des Brettes zu tun, das für den Fuchsschwanz deutlich tiefer eingespannt sein sollte als beim Fausten. Aber die Blattstärke ist einiges größer als bei den Gestellsägen, was alleine schon mehr Arbeit benötigt. Und dann rattern oder vibrieren die Fuchsschwänze sehr unangenehm beim Zurückziehen. Das hört sich furchtbar an und braucht zusätzliche Kraft.
Berthold hat auf seiner Homepage übrigens ein Photo vom Besäumen, das die Handhabung der Säge beim Fausten zeigt. Was mich wundert, daß noch niemand einen zweiten Handgriff erfunden hat, der die Haltung der linken Hand etwas erleichtern könnte.
Gruß, Wolfgang
Hallo Christof,
ich glaube auch, daß die Übung beim Fausten fast so wichtig ist wie die Kraft. Bei mir habe ich beobachtet, daß ich oft Pause machen muß, weil mir einfach die Puste ausgeht. Aber manchmal komme ich in einen Rhythmus, der mich eine wesentlich größere Strecke sägen läßt ohne auszuruhen. Auch das Hochheben der Säge will geübt sein, so daß sie am höchsten Punkt genau richtig landet, um den nächsten Schnitt zu starten. Das sollte eine schön fließende Bewegung sein, die ich leider nicht oft hinkriege. Oft knallt die Säge in ihre Ausgangsposition oder das Blatt verklemmt sich beim Hochziehen.
Ich komme umgekehrt mit dem Fuchsschwanz nicht klar, obwohl ich einige schöne Disstons und auch gute deutsche Sägen habe. Sicher hat das auch was mit der Lage des Brettes zu tun, das für den Fuchsschwanz deutlich tiefer eingespannt sein sollte als beim Fausten. Aber die Blattstärke ist einiges größer als bei den Gestellsägen, was alleine schon mehr Arbeit benötigt. Und dann rattern oder vibrieren die Fuchsschwänze sehr unangenehm beim Zurückziehen. Das hört sich furchtbar an und braucht zusätzliche Kraft.
Berthold hat auf seiner Homepage übrigens ein Photo vom Besäumen, das die Handhabung der Säge beim Fausten zeigt. Was mich wundert, daß noch niemand einen zweiten Handgriff erfunden hat, der die Haltung der linken Hand etwas erleichtern könnte.
Gruß, Wolfgang