Metallhobelsohlenöler und Co.

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Ja, aber-

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


hast Du denn keine Angst, dass die minimalen Ölspuren, die sich doch sicher auf das Holz übertragen, nachher beim Leimen bzw. bei der Oberflächenbehandlung stören? Wenn ich beispielsweise Leimholz mache, trau ich mich beim Hobeln der Leimfugen nicht, irgendwas auf die Hobelsohle zu tun (normalerweise schmier ich mit einer Stearinkerze, geht auch ganz gut, Silbergleit und Ähnliches war dagegen enttäuschend)

Friedrich


Heiko Rech
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Genutete Sohlen?

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo,

zum Öl kann ich nicht viel sagen, aber wenn man sich mal vor Augen hällt, dass man mit Leinölfirnis behandelte Teile mit normalem Weißleim verleimen kann (natürlich mit verminderter Festigkeit der Leimfuge), sollte diese winzige Menge Öl wohl kaum Probleme machen. Vielleicht kommt es aber auch auf das jeweilige Öl an.

Silbergleit hingegen kann Verfärbungen hinterlassen. Sowas benutze ich auch auf der Maschine niemals beim letzten Hobelgang.

Als Neuling im Bezug auf Eisenhobel würde mich aber im Zusammenhang mit der Reibungsminderung die Meinung der erfahrenen Eisenhobler zu genuteten Sohlen interessieren.

Gruß

Heiko


Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Nein, nein,

Beitrag von Marc Waldbillig »


Bis dato hatte ich noch keine Probleme damit. Ich hab aber auch nie aufgepasst, wann ich die Sohle einöle. In der Regel öle ich nicht vor dem allerletzten Hobelstrich. Somit tritt kein Problem beim Leimen auf. Meine Oberflächenbehandlung sieht meist ein Ölmix vor, in dem auch Kamelienöl ist. Insofern gibt's auch da nichts Negatives zu erwarten.

Gruß ;-)

Marc



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Sehr schön, dann mach ich das jetzt auch-

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


einen Öler dieser Art mit Kamelienöl habe ich nämlich bereits, aber nur als Rostverhüter angesehen.

Friedrich


Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Genutete Sohlen?

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #117449]
Hallo Heiko,

ich meine, eine genutete Sohle sieht hübsch aus. Sie lässt sich auch (weil weniger Fläche) besser nacharbeiten. Dass sie die Reibung verringert, glaube ich nicht. Ich hab genutete Hobel und ungenutete, ich fühl da nix. Die immer wieder gern angeführte Theorie mit dem Festsaugen der glatten Hobelsohle am Holz halt ich für Unsinn.

Friedrich


Alexander Tausch
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Registriert: Di 23. Feb 2016, 17:41

Wow

Beitrag von Alexander Tausch »

[In Antwort auf #117447]
1000er Papier für die Hobelsohle? Hätte ich nicht gedacht, dass man die so fein schleift, bin aber auch recht neu in der Welt der Metallhobel. Das muss ich mal ausprobieren.

Marc, da Du vom Abrichten der Sohlen sprichst: schleifst Du auch die Sohlen von neuen Hobeln nach oder nur beim Herrichten älterer Modelle?

Und: wo gibt es dieses Kamelienöl und was unterscheidet es von normalem Werkzeugöl?

Danke schonmal und Grüße,
Alexander



Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Re: Wow

Beitrag von Marc Waldbillig »


Hallo Alexander,

Generell richte ich bei neuen Sohlen nicht ab. Meistens ist es aber besser. Wenn Du wirklich unglücklich werden willst, dann kauf Dir ein zertifiziertes Haarlineal, 50 cm. Es zeigt dir sehr schnell, wie gut eine Sohle ist. Wichtig ist der Bereich vor der Maulöffnung. Er muss Kontakt zum Werkstück haben. Ein leicht konkave Sohle wird nie zu absoluter Zufriedenheit arbeiten. Unter Umständen erfasst die Schnittkante das Holz, aber die Sohle im Bereich davor nicht. Die gute Nachricht, diese Verformung ist sehr leicht abzurichten, da du zwei Auflagepunkte hast, auf die du dich abstützt. Eine leichte konvexe Sohle ist unproblematischer beim Arbeiten, weil der wichtige Bereich vor der Öffnung aufliegt. Ist der Bauch allerdings zu stark, so wirst du auch keinen bündigen Kontakt zwischen Sohle und Werkstück herstellen können. Nur beim Abrichten wird's schwieriger, da du Druck auf eine Stelle geben musst, und zwar ganz konsequent, sonst wirst du den Bauch nicht los.

Das 1000er Papier ist ein wenig übertrieben. Lange wird der polierte Zustand nicht anhalten, da das Holz die Sohle wieder zurückbringt hin zu einer raueren Oberfläche. Das hängt stark vom Holz ab. Generell wirst du mit 400er keine schlechten Erfahrungen machen, sprich es reicht.

Ich glaube, Dieter hat Kamelienöl, nur nicht im Programm auf der Homepage. Ich musste meins anderweitig besorgen. Ich merkte im Lauf der Zeit, dass Kamelienöl freundlich zu Gusseisen ist und hatte es aber ursprünglich gekauft wegen meinen japanischen Beiteln. Ich hab nie anderes Werkzeugöl an meinen Hobeln getestet. Da muss sonst jemand hier einspringen :-)

Gruß ;-)

Marc



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Nein, nein!

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Marc und Alexander,

ich würde niemandem raten mit einem Haarlineal an den Hobel zu gehen (das ist kein Scherz), das macht nur unglücklich, ich weiss wovon ich rede.... Den Hobel, der da völlig fehlerfrei erscheint, möcht ich mal sehen. Und dann weiss man nie: Ist das nun schon zu schlecht oder nicht? Ich würd mir zutrauen, mit einem nach Haarlinealtest perfekten Hobel schief zu hobeln. Und mit einem nicht perfekten gerade. Marcs Aussagen, worauf es (wenn denn Abweichungen zu sehen sind) ankommt, würde ich allerdings bekräftigen. Aber ein gutes normales Lineal tuts auch, und das ist gnädiger.

Schön, dass Du Dein 1000er Schleifpapier doch relativierst, Marc. Ihc finde auch das übertrieben :-)). Natürlich, schaden kann es nicht.

Friedrich


Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Ja, ja!

Beitrag von Marc Waldbillig »


Freidrich und Alexander,

Übertrieben ist das schon mit dem 1000er! Aber ist es nicht schön, wenn der Hobel schon pfeift, wenn man ihn nur anstößt und er quasi von allein bis zum Brettende kommt?! Ein Haarlineal ist kein Unglücklichmacher! Das ist auch kein Scherz :-) Man muss halt nur auch mal hobeln zwischendurch, obschon die Sohle noch nicht perfekt ist. Dann merkt man schnell, wieweit man es treiben muss mit dem Abrichten. Das Haarlineal ist ein Problemfinder, der geschickt eingesetzt, so manche Abrichtzeit verkürzt :-)

Gruß ;-)

Marc



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Genutete Sohlen?

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #117452]
Hallo Friedrich,

das hört sich so an, als ob die genuteten Sohlen aber auch keine echten Nachteile haben. Ich möchte mir noch eine Rauhbank kaufen, da käme es mir doch sehr gelegen, wenn das Abrichten durch die genutete Sohle schneller gehen würde. Vorausgesetzt die Nuten haben keine Nachteile.

Gruß

Heiko


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