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Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
am letzten Samstag brachte mir der Postbote einen kleinen Schatz, einen sehr alten "Hobel mit aufgelegter Sohle und verstellbarem Plättchen zur Regulirung der Messeröffnung." Unter diesem Titel hat Georg Ott im Jahre 1894 unter der Nummer 21788 ein Gebrauchsmuster für den Reformhobel angemeldet. Mit Stolz ist diese Nummer gleich zweimal auf diesem Hobel eingestempelt. Dagegen ist auf dem Hobel selbst kein Hinweis auf den Hersteller zu finden, nur auf dem Eisen über dem Kirschenlogo ganz bescheiden die Initialen "G. O." (Photos und Beschreibung siehe Link). Die Marke "Ulmia" gab es damals noch nicht und vermutlich auch noch nicht den Begriff "Reformhobel".
Erwähnenswert bei diesem Hobel ist noch die Art der Sohlenverleimung, die später durch ein diagonal verlaufendes Dreieckprofil ersetzt wurde, und das Fehlen von seitlichen Zierlinien. Auch die Nase hat noch nicht die charakteristische Ulmia-Form. Die eiserne "amerikanische" Klappe und die dazugehörige Eisenstütze ist vermutlich ebenfalls eine Neuentwicklung von Georg Ott aus dieser Zeit.
Sollte Georg Ott sich an den Transitionals von Stanley und Co. inspiriert haben? Das sieht schon so aus, wenn man sich das Muster auf der Klappe anschaut.
Auf jeden Fall, ein guter Fang, Wolfgang, meine Glückwünsche zum Neuzugang.
Glückwunsch zu diesem schönen Hobel ! Hervoragender Zustand, kein Wurm wahrscheinlich sogar noch das Orginaleisen. Besonders beeindruckend finde ich die aufwendige Ausführung des Maulstücks mit fünf Schichten. Auch die Hebelklappe (hier hat sich Herr Ott wohl wirklich von den amerik. Metallhobeln bzw. den `Transitionals´ inspirieren lassen - zum Glück nur inspierieren ), die Eisenabstützung und der früh verwendete Schlagknopf.
Weiß jemand irgendwas zu den Begrenzungslinien (Streichmaßrisse ?), die man an den Kantenrundungen an der Seite, Rück- und Oberseite von Wolfgangs Hobel sieht ?
die Ähnlichkeit des eisernen Keils mit den amerikanischen Transitionals ist wirklich frappierend. Mir war auch noch gar nicht aufgefallen, daß der Keil einen Hebel hat, im Gegensatz zu den späteren Modellen, die mit einer Schraube festgestellt werden.
Wie sehr sich solche Details in den folgenden ca. 20 Jahren verändert haben, kann man an diesem Knabenhobel sehen: http://www.holzwerken.de/museum/bench/doppelhobel3.phtml Die Form ist gefälliger geworden mit stärker gerundeten Kanten, einer anderen Nase und Zierlinien. Und auch das verstärkte Markenbewußtsein ist deutlich zu erkennen.
Der Knabenhobel gefällt mir noch besser. Alles passt optisch zusammen, na ja, das ist mein subjektiver Eindruck. Mir fällt der Schoner auf. Das ist ja wohl eine Neuerung, die wieder verschwand und als Holzschoner zurückkam. Du hast nicht zufällig ein Foto von oben und ohne Eisen? Ich frag mich gerade, ob der Schoner nicht zur Sohle hin verlängert ist und einen Frosch bildet, ähnlich wie bei den Transitionals.
ich habe kein Photo, aber dieses Eisenteil besteht nur aus einem runden Fuß mit den beiden Stützen. Es ist ins Holz eingelassen, verschraubt und nicht verstellbar.
Als ich diese Eisenstütze zum ersten Mal sah, dachte ich auch an einen Handschoner. Aber ich nenne sie jetzt "Eisenstütze", weil sie genau das tut: das Eisen dort abstützen, wo der Druck der eisernen Klappe wirkt. Wenn da nichts wäre, wie bei den anderen alten Hobeln mit Holzkeil, würde sich das Eisen unter dem Druck durchbiegen. Und daß es kein Handschoner sein kann, sieht man daran, daß es diese Stütze auch bei Rauhbänken mit ihrem geschlossenen Griff gegeben hat. Auf dieser Seite habe ich einiges zur Entwicklung der Hobel von Georg Ott/Ulmia geschrieben: http://www.holzwerken.de/museum/hersteller/ulmia_werkzeug.phtml
Die Handschoner haben anders angefangen, z. B. wie hier bei Friedrich Ott: http://www.holzwerken.de/museum/bench/schrupphobel4.phtml Als dann später die hölzernen Handschoner aufkamen, konnte man auf diese Stütze verzichten, weil die Funktion von diesen übernommen wurden.
hallo, ich arbeite regelmässig mit einem Reformputzhobel von Ott mit eben dieser Eisenstütze und ich bin sicher, dass diese Eisenstütze niemals ein Handschoner sein kann. Im Gegenteil: wenn man nicht aufpasst hat man nach 10 minuten Hobeln gräussliche Druckstellen zwischen Daumen und Zeigefinger.
Vielen Dank für die informativen Links zu Deiner Seite, die wie ich finde, zu den detailliertesten gehört, die ich kenne. Ich denke, Ott hat die Eisenstütze entfernt, weil das Holzbett und die Eisenstütze nach einer gewissen Zeit nicht mehr in einer Ebene liegen, sprich das Eisen nicht ganzflächig aufliegen könnte, oder könnte es anders sein?
ich habe zufällig gestern eine Schnittzeichnung eines solchen Hobels mit Eisenstütze gefunden. Man sieht daran gut die Funktion der Stütze.
Warum sollte sich die Eisenstütze verschieben? Sie ist in den Hobelkörper eingelassen und gut verschraubt. Ich denke, sie wurde einfach nicht mehr benötigt, nachdem der hölzerne Handschoner die Funktion übernehmen konnte.