Weitere Holzhobel aufarbeiten. (Mit Bildern)

[Heiko Rech]

Hallo,

ich habe noch weitere Holzhobel, die ich wieder flott machen möchte.

Zunächt einmal einen ECE, an dem eigentlich nicht viel gemacht werden muss:



Der Simshobel, vermutlich auch von ECE, braucht aber eine neue Sohle:



Hierzu hätte ich noch eine Frage:
In der Sohle ist ja die Schraube für die Verstellung des Hobelmaus eingelassen. Die Sohle selbst ist ja nicht einfach nur aufgeleimt, sondern mittels eines Verleimprofiles. Ich möchte nun die alte Sohle komplett runterhobeln und eine neue, allerdings stumpf abhobeln. Wie groß stehen nun die chancen beim abhobeln der alten Sohle die Schraube zu treffen? Weiß jemand wie es unter einer solchen Sohle aussieht?

Als letztes habe ich noch einen alten Ulmia, bei diesem habe ich aber nicht mehr viel Hoffunng, da der Hobelkörper gerissen ist. Ob ich das wieder verleimen kann, und vor allem, ob es hällt, muss ich mal sehen. Das Eisen und der Schlagknopf fehlen auch. Ein neues Eisen ist ja kein Problem, aber woher bkomme ich einen Schlagknopf? Kann man den als Ersatzteil bei Ulmia oder ECE bekommen?



Der Simshobel hat auch keinen Schlagknopf, hat er auch nie gehabt. Es sollte doch kein Problem sein diesen nachträglich einzubauen, oder sehe ich das falsch?

Für Tips und anregungen für die bevorsthende Aufarbeitung wäre ich sehr Dankbar.

Weiterhin habe ich noch ein Steiner Streichmaß in sehr gutem Zustand gefunden und zwei Hohleisen von Kirschen.

Die Werkzeuge stammen alle aus der Werkstatt meines Vaters, der sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr benutzen kann.

Gruß

Heiko

[martin]

Hallo Heiko,
die Frage nach der Schraube beim Simshobel verstehe ich nicht ganz. Du kannst den verstellbaren Teil doch abnehmen und messen. Die Schraube ist in eine Rampamuffe eingeschraubt, deren Höhe ist etwa 14mm
Gruß
martin

[Heiko Rech]

Hallo Martin,

Dass man das Teil abnehmen kann ist mir klar, aber wie die Schraube fest ist, ist mir nicht klar. Eine Rampamuffe ist es scheinbar nicht:



Man kann ein kleines, zugekittetes Loch erkennen. Ich vermute einen Splint darin. Das Loch geht aber nicht bis zur anderen Seite durch, also kann ich den Splint vermutlich nicht so einfach herausbekommen. durchbohren wird nicht gut gehen.

Blöd wäre,wenn der Schraubenkopf auch in die Hartholzsohle hereinreichen würde und ich dies erst beim abhobeln feststellen würde.

Vielleicht ist es aber besser das komplette Teil, inklusive Schraube neu anzufertigen.

Gruß

Heiko

[Wolfgang Jordan]

[In Antwort auf #116601]
Hallo Heiko,

ich würde nicht versuchen, diese alten Werkzeuge auf neu zu trimmen. Die Sohle des Simshobels ist doch noch in Ordnung, und diese paar Macken werden die Funktion nicht stören. Schärfe doch erst mal das Messer und probiere ihn aus. Und einen Schlagknopf braucht er auch nicht. Sowas gibt es erst seit hundert Jahren, vorher ist man sehr gut ohne ausgekommen.

Das gleiche gilt für den Ulmia. Wenn du aber unbedingt einen Schlagknopf brauchst, kannst du dir einen aus Hartholz herstellen und in eine Bohrung (Forstnerbohrer oder Zentrumbohrer) einleimen. Der Riss in der Wange beeinträchtigt die Funktion nicht. Es sei denn, daß das Widerlager dadurch schief sitzt. Ich glaube nicht, daß man diesen Riss leimen kann. Du solltest aber in Zukunft darauf achten, das Eisen nicht immer fest eingekeilt zu lassen, damit er nicht größer wird.

Gruß, Wolfgang

[Andreas Winkler]

[In Antwort auf #116601]
Hallo Heiko,

den Riß bei dem alten Ulmiahobel sehe ich auch nicht so problematisch. Leimen oder kleben wird recht schwierig, weil man Leim oder Kleber nur schlecht in die Fuge bekommt. Man müßte schon das Widerlager entfernen und die Widerlagerscheiben einkleben.
Wie Wolfgang geschrieben hat, kann man den Hobel absolut noch benutzen, es sei denn, der Spalt reißt weiter auf und der Keil sitzt dadurch nicht mehr fest. Solche Risse sieht man sehr oft bei Hobeln mit Bolzenwiderlager, sie sind durch unnötiges & unsachgemäßes, viel zu starkes "Festdonnern" des Keiles entstanden. Wenn man den Keil angemessen (soll heißen, so daß er das Eisen halten kann) festklopft, kann bei der geringen Größe des Risses m.E. gar nichts passieren. Also in Zukunft den Keil nicht so arg festbomben. ;-)

Am Simshobel würde ich gar nichts machen, außer die Sohle ist nicht mehr rechtwinklig zur Seite. Das ist ja beim Simshobel sehr von Nutzen. Eine neue Sohle wirst Du deswegen aber nicht brauchen.

Zum Schlagkonopf: früher dachte ich auch, ein Hobel benötige unbedingt einen Schlagknopf, weil ich schon sehr viele Hobel mit total versauter Hinterseite gesehen habe. Deswegen habe ich anfangs einige Hobel damit nachgerüstet (mit einer kurzen 8er Schloßschraube, 7-7,5 mm vorbohren, sitzt durch den Vierkantansatz und das Gewinde der Schraube bombenfest, bei größerer oder kleinerer Schraube entsprechend bohren). Ein Schlagknopf wird aber auch wirklich nur benötigt, wenn dem Arbeiter sein Werkzeug egal ist und er beim Lösen des Eisens draufhaut, als wollte er einen 260er Sparrennagel einschlagen. Das ist absolut nicht nötig, man bekommt ein festes Eisen durch moderates Schlagen mit dem Hammer (ggf. die Breitseite nehmen) gelöst, ohne daß man die Hinterseite des Hobels verhunzt.

Gruß, Andreas

[Heiko Rech]

Hallo Wolfgang,

die Sohle des Simshobel werde ich auf jeden Fall erneuern müssen. Das eine Stück ist regelrecht abgesplittert. Dort werden sich immer wieder Späne reinsetzen und die Sohle an dieser Stelle dann bauchig machen. Leimen hällt nicht, da an dieser Stelle Holz fehlt. Eine Neuanfertigung scheint mir als der wenigste Aufwand.

Das Eisen des ECE habe ich heute geschärft und den Hobel ausprobiert. Erst nachdem ich das Hobelmaul nachgestochen habe, ließ er sich benutzen. So richtig gut hobelt er aber noch nicht. Das Eisen des ECE habe ich dann mal in den Ulmia eingebaut. Der geht richtg gut.

Beide Hobel müssen aber neu abgerichtet werden, die Sohlen sind nicht mehr so gut.

Was den Grad der Restauration angeht: So wie ich den ersten Hobel hergerichtet habe, werde ich auch die anderen herrichten Mir gefällt es so einfach besser. Aber das ist ja nunmal eine reine Geschmackssache.

Ich werde wieder Bilder einstellen, wenn die Hobel hergerichtet sind.

Gruß

Heiko

[Rafael Neumann]

Hallo,

wenn auch verspätet:
Den Schlagkopf braucht man wohl wirklich nicht. Zumindest kommen alle japanschen Hobel ohne aus, und mit denen kann man doch "recht passabel" arbeiten, gelle ??

Rafael