Hammerstiel *Bilder*
Re: Richtig einstilen ... (mit Bild)
[In Antwort auf #116437]
hallo Helmut,
Hacken dieser Art werden bei uns in der Gegend lose eingestielt. So ähnlich wie Kreuzhacken (Pickel), Dechsel oder Maurerhämmer. Die Stiele sind schlank und weiten sich zu dem Ende hin auf, an dem das Werkzeug steckt. Sie werden vom Griffende her durch das Öhr der Hacke gesteckt und ziehen sich beim Hacken selbst fest. Bricht einer ab, kann man ihn leicht ersetzen.
Fest eingestielte und verkeilte Stiele werden beim Hacken früher oder später lose und fallen langfristig heraus.
Dass man heute Hacken kaufen kann, die mit Keil oder Ring fest eingestielt sind, hat nichts zu besagen, die Hersteller haben den Kontakt zum Kunden schon lange verloren.
Gruss
reinhold
hallo Helmut,
Hacken dieser Art werden bei uns in der Gegend lose eingestielt. So ähnlich wie Kreuzhacken (Pickel), Dechsel oder Maurerhämmer. Die Stiele sind schlank und weiten sich zu dem Ende hin auf, an dem das Werkzeug steckt. Sie werden vom Griffende her durch das Öhr der Hacke gesteckt und ziehen sich beim Hacken selbst fest. Bricht einer ab, kann man ihn leicht ersetzen.
Fest eingestielte und verkeilte Stiele werden beim Hacken früher oder später lose und fallen langfristig heraus.
Dass man heute Hacken kaufen kann, die mit Keil oder Ring fest eingestielt sind, hat nichts zu besagen, die Hersteller haben den Kontakt zum Kunden schon lange verloren.
Gruss
reinhold
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Kreuzhackenstiel und Wechselsysteme
Hallo Reinhold,
ja, das ist richtig. Stiele wie die an der Kreuzhacke (die also zum Öhr hin dicker werden) sitzen besonders sicher im entsprechend kegeligen Öhr. Nur, leider lässt sich der Stiel nur einführen, wenn das Griffende dünn ist. Einen richtigen griffigen Axtstiel kann man so kaum befestigen. Dieses System bietet sich auf der Baustelle an, wo man den Stiel dann ruckzuck auswechseln kann. Bei anderen Geräten eher nicht. Oder möchtest Du einen Spalthammer mit einem Stiel wie an einer Spitzhacke haben? Wohl kaum.
Helmuts Abneigung gegen Gartengeräte mit austauschbaren Stielen teile ich. Unglaublich, was die Leute sich andrehen lassen. Und dann das Blatt der Hacke ungehärtet.... Kein Wunder, dass Gartenarbeit dann keine Freude mehr macht.
Friedrich
Re: Kreuzhackenstiel und Wechselsysteme
hallo Friedrich,
ich glaube , ich bin missverstanden worden.
Selbstverständlich will ich keinen Spalthammer mit einem Stiel wie eine Spitzhacke!
Aber bei Hacken haben die Bauern (und die erfahrenen Kleingärtler) lose eingestielte Hacken. Ich habe vor ca 30 Jahren mal eine neue gekauft (fest eingestielt, mit Keil), die hat gerade 2 Jahre gehalten, dann war sie so lose, dass sie nicht mehr gehalten hat. Ich bin dann zu unserem örtlichen Wagner und wollte einen neuen Stiel kaufen. Der hat mir dann die Geschichte erklärt und einen durchsteckbaren Stiel gemacht, der heute noch hält.
Es hat damit zu tun, dass man beim Unkraut-Hacken nicht nur zuschlägt, wie mit dem Beil oder dem Hammer, sondern gleichzeitig auch zieht. Und beim Häufeln wird auch mal gedrückt. Das Blatt erfährt also eine "Wackel-Beanspruchung". Und da scheint die "lose" Befestigung der Hacke vorteilhafter zu sein, als die feste.
Auch beim Dechsel und beim Maurerhammer (Schlitzeklopfen!) wird diese Zieh-Bewegung eingesetzt. Und die Spitzhacke wird ja ohnehin sehr oft als Hebel verwendet.
Gruss
reinhold
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Aha :-))
Hallo Reinhold,
ja, jetzt verstehe ich das. Und die andersartige Beanspruchung der von Dir aufgezählten Werkzeuge leuchtet mir ein.
Eine so befestigte Hacke hat also ein Öhr mit leicht kegeligem oder (oben) aufgeweitetem Loch. So. Dann braucht man einen Stiel, der lang und dünn ist (ein Hackenstiel eben) aber an seinem Ende eine kegelige Verdickung hat. Bei kurzen Hacken habe ich sowas schon gesehen, jetzt fällt es mir ein. Gibt es diese Ausführung bei langen Hacken auch?
Friedrich
Re: Kreuzhackenstiel und Wechselsysteme
Hallo Reinhold,
was du schreibst, stimmt natürlich --- nur brauchst du um dieses zu realisieren eine große Feldharke (klassische Rübenharke) um ein Öhr zu haben, welches groß genug ist, das der Stiel, welcher durch das Öhr gezogen wird, groß genug ist, so das du beim Arbeiten noch was in der Hand hast.
Unsere Vorfahren mußten teilweise mit recht wuchtigen und schweren Gartengerätschaften arbeiten, da ihnen keine Maschinen zur Hilfe standen --- hackst du ar-weise Rüben, das dein Stiel sich löst?
Schau dir doch nochmal meinen Beitrag an; was wäre das für ein Stiel durch dieses kleine Öhr?
Also ich hab schon "Schaffhände" --- aber diese Art von Werkzeug meide ich auch --- da bin ich ja schon müde vom Heben des Werkzeugs ;^>
Nichts für ungut, es gibt sie nicht, die "gute alte Zeit", frag mal Zeitzeugen auf dem Lande, wie die sich früher teilweise geschunden haben --- da mach ich lieber mit der Motorsäge meine Bäume um, mir langt noch das Aufspalten mit der Hand. Und im Garten langt mir auch das Unkrauthacken --- den Rest machen Maschinen --- ich buddle genug im Dreck mit Pickel und Schaufel um meinen Neubau herum.
Gruß, Helle
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/26903
Re: Kreuzhackenstiel und Wechselsysteme
hallo Helmut,
nun, ich bin vom Land. Und als Jahrgang 1948 habe ich noch genug von der sogenannten "guten" alten Zeit erlebt. Ich gönne den Landwirten die motorisierte Rübenhacke, ihre Arbeit ist hart genug. Aber warum soll ich nicht trotzdem die Erfahrungen, die ich mitbekommen habe, nutzen? Meine Nachbarn und die Freunde meiner Eltern waren Bauern, Hufschmiede, Flaschner, Wagner, Zimmerleute, Schreiner, Küfer. Meine Grosseltern waren (Werkzeug-)Schmiede und Sattler (letzteres ist mein Lehrberuf, auch wenn ich nicht mehr da arbeite). Mit den Nachbarskindern haben wir in den verschiedenen Werkstätten gespielt und viel fürs Leben gelernt. Spielplätze sind viel langweiliger - ausserdem gab es damals keine auf dem Land.
Rüben hacke ich nicht, aber ich bearbeite ein Stückle mit 11,5 Ar im Steilhang! und mein einziges motorgetriebenes Gerät ist die Kettensäge für gelegentliche Rodungen und die Brennholzernte.
Gibt es etwas schöneres als Sonntags im Frühtau mit der Sense zu mähen - ohne Krach, ohne Benzingestank ? Wenn die Vögel zwitschern, in der Ferne die Kirchenglocken läuten? Oder sich seine Hütte selbst zu zimmern - mit Hand-Werkzeugen, die z.T. der Grossvater noch selbst hergestellt hat oder deren Griffe ich z.T. selbst gemacht habe?
Meine Kinder nennen mich einen Neandertaler - ich nehm's als Ehrentitel.
Gruss
reinhold
Re: Neandertaler
Hallo Reinhold,
es lag mir fern mit der Anspielung auf den Rübenacker deine Tätigkeiten irgendwie in Zweifel zu stellen. Ferner hatte ich mehr die Absicht zu erklären, das man in einer für Keile ausgeführte Ösen einer Harke, leider keinen durchsteckenden Stiel einsetzen kann.
Leider hast du zu diesem Thema keine Stellung bezogen --- übrigens lebe ich auch auf dem Land, mähe auch noch mit der Sense --- aber nur noch da, wo ich nicht mit der Mähmaschine hinkomme oder wenn ich mir mein Heu für meine Meerschweine auf der Wiese nebenan mache --- auch arbeite ich noch mit Werkzeug meiner Vorfahren --- dennoch ist die Moderne nicht an mir vorbeigegangen --- und ich denke an dir auch nicht --- sonst könnte wir beide nicht so toll über das Internet uns mit anderen Sinnesbrüdern (und -schwestern)austauschen bzw. voneinander noch lernen.
So, jetzt muss ich weitermachen, Kupplung am VW-Bus austauschen --- zu Fuß komme ich nämlich nicht in meinen Schwedenurlaub --- auch diesen Teil der Moderne möchte ich nicht mehr missen --- so konnte ich mir schon europäische Landschaften anschauen, welche meine Vorfahren nicht gesehen haben oder wenn nur durch Umstände, welche hoffentlich nie mehr eintreten.
So nichts für ungut, wenden wir uns wieder den Tipps ums Einstielen zu, auf das jeder mit seinem alten Handwerkszeug auch so glücklich wird, wie wir zwei.
Grüße aus dem bedeckten Kraichgau, einer durchaus noch Land- und Forstwirtschaftlichen geprägten Kulturlandschaft im Süden Deutschlands, Helle ;^>
Re: Neandertaler
schönen Urlaub !
reinhold
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Warum das Öhr nicht aufweiten?
[In Antwort auf #116473]
Das Aufweiten ist doch keine große Sache (vorallem wenn man schon den passenden Dorn hat).
Das diese Siele mit Keil nicht lange halten, wird weniger an der Belastung, als an der wechselnden Holzfeuchtigkeit liegen. Irgendwo hab ich gehört dass man solche Hacken von Stiel getrennt lagert und transportiert damit das Holz im Öhr keinen Schaden nimmt und des Werkzeug erst Vorort zusammen gesteckt wird.
Andreas N.
Das Aufweiten ist doch keine große Sache (vorallem wenn man schon den passenden Dorn hat).
Das diese Siele mit Keil nicht lange halten, wird weniger an der Belastung, als an der wechselnden Holzfeuchtigkeit liegen. Irgendwo hab ich gehört dass man solche Hacken von Stiel getrennt lagert und transportiert damit das Holz im Öhr keinen Schaden nimmt und des Werkzeug erst Vorort zusammen gesteckt wird.
Andreas N.