Hobelmaul ausbessern -

[Christoph Schmitz]

Hallo,

ich habe dieser Tage an einem Holzhobel vom Flohmarkt ausprobiert, wie sich das Hobelmaul durch Einsetzen eines Stückes Hartholz verkleinern und begradigen läßt. Das funktionierte auch soweit ganz zufriedenstellend.

Meine Frage ist: wie würdet Ihr das dazu nötige, flache Loch (bei mir etwa 45 x 15 x 4 mm³) in der Hobelsohle herstellen? Ich hab es mit der Oberfräse gemacht und die Ecken von Hand nachgestochen, aber das muß doch auch irgendwie von Hand gehen. Freihändig mit dem Stecheisen würde ich mir Sorgen machen, wie ich den Boden des Loches gerade bekäme. Ein Grundhobel wäre wohl für so ein kleines Teil zu groß?!

Danke und Grüße,
Christoph

[Andreas Winkler]

Hallo Christoph,

habe das immer mit dem Stemmeisen gemacht, keine Probleme. 100% eben wird das mit Sicherheit nicht, aber m.E. reichen da auch mal 95% ;-). Spanne den Spund dann immer im Schraubstock in die Hobelsohle, bis der Leim trocken ist. Etwas überstehen lassen und danach abhobeln. Man sollte darauf auchten, daß MAserrichtung von Spund und Sohle gleich sind, sonst gibt es Probleme beim Abhobeln. Allerdings mache ich die Ausstemmung ca. 1cm tief und auch die Länge ungefähr entsprechend der Breite, also länger als 1,5 cm.

Gruß, Andreas

[Wolf. Melloh]

Hallo Christoph,
wenn' s nicht ganz so genau wird, dann verwende PU Leim, dann hälts trotzdem.
Mit freundlichern Grüßen
Wolf.

[Marc Waldbillig]

[In Antwort auf #116107]
Hallo Christoph,

Grundhobel gibt's groß und klein (s. Link)... Und wenn du nur einen großen hast, kannst du dir eine Holzplatte unterschrauben, damit hast du einen durchgehenden Anschlag.
Ich sprech natürlich von den Metallvarianten, die Holzpendants kannst du vollends den Bedürfnissen deiner Arbeit anpassen. Ich würd mich nicht scheuen, ein Eisen bei Dieter zu bestellen und den eigenen, angepassten Entwurf zu realisieren.

Marc

[Christoph Schmitz]

Danke Euch allen für die Tips!

@Marc: Aha, der #271 sieht schon so aus, als könnte es damit klappen. Bei "Grundhobel" habe ich an diese Monster gedacht, die Ulmia in Holz herstellt. Ich werd mal über eine kleinere Variante nachdenken!

Grüße,
Christoph

[Dirk Baltzer]

Hallo Marc,

beim Ansehen der Seite der verschiedenen Stanley Hobeltypen ist mir eine Frage gekommen, die leider nicht ganz zum Thema Hobelmaul paßt, aber die Du sicher beantworten kannst.

Ich sehe nur Nuthobel mit einem Vorschneider. Gibt es auch Nuthobel mit zwei Vorschneidern (bei dem man auch die Nutbreite verstellen kann)?

Viele Grüße Dirk

[Andreas Winkler]

Hallo Dirk,

ob Nuthobel mit Vorschneidern zum Verstellen (ein Hobel für verschiedene Messerbreiten) gibt, weiß ich nicht. Es gibt jedoch sog. "Dados", engl. Nuthobel zum Hobeln quer zur Faser. Jedoch immer ein Hobel für eine Messerbreite. Evtl. können das die Kombinationshobel ?
In Kontinentaleuropa und Deutschland wurden Nuten quer zur Faser üblicherweise mit Grat(Nut)säge und Grundhobel bzw. Stemmeisen gemacht. Es gibt auch sog. Jalousiehobel, die im Prinzip nichts anderes als die angloamerikanischen Dados sind, die sind waren aber anscheinend nicht weit verbreitet.

Gruß, Andreas

[Marc Waldbillig]

Hallo Dirk,

Meines Wissens nach gibt es nur dado planes (also Quernuthobel würd ich das mal übersetzen, aber Wolfgang weiß da sicher mehr) mit fest stehender Breite. Sieh dir mal die 39er an! Daneben gibt's noch ein paar Sonderbarkeiten, die aber nie Verkaufsschlager wurden.

Der #45 Kombinationshobel von Stanley hat zwei Vorschneider und kann theoretisch dazu missbraucht werden. Die Einstellung ist aber eine ewige Fummelei, weshalb ich mir eher eine Holzvariante kaufen würde oder dann einen #39, allerdings immer nur den, den ich brauche. Beim #45 kommt noch dazu, dass ein seitlicher Anschlag nur sehr niedrig sein darf, die Skates (Schienen) verhindern ein Anlegen.

Marc

[Andreas Winkler]

[In Antwort auf #116144]
Hallo Dirk,

habe jetzt nochmal auf der Supertool-Seite nachgeschaut - es gibt tatsächlich Nuthobel mit zwei Vorschneidern und verschieden breiten Eisen, den #46 und den #47. Die haben sogar schräge Eisen, also muß man mit denen sogar einigermaßen quer zur Faser hobeln können.

Gruß, Andreas

[Marc Waldbillig]

Hallo Andreas,

An die hatte ich nicht gedacht. Das schräg stehende Eisen hilft wirklich viel, ich seh's bei meinem #140. Ein #46 oder #47 steht auf meiner Wunschliste, allerdings ganz unten, gute Exemplare sind nicht so selten, man muss dann nur halt tief in die Tasche greifen.

Gruß, Marc