Kurte Frage zum Schribtischbau/Plattenbehandlung

[Axel Gillert]

Hallo!
Letzte Woche habe ich angefangen, mir einen Schreibtisch zu zimmern, bin auch ganz gut damit vorangekommen.
Jetzt habe ich vorgestern die Fichtenholzplatte gebeizt, 3x, jetzt hat sie einen sehr schönen, dunklen Mahagoni-Ton.
Die Öberfläche habe ich nach einem Anschliff mit Oberflächenöl von Hornbach behandelt.
Jetzt hat Sie knappe 24 Stunden getrocknet, wirkt aber noch leicht klebrig.
Als Ziel möchte ich jedoch schon eine sehr glatte Oberfläche erreichen.
Was sind denn Eure Erfahrungswerte, ab wann kann ich denn einen einen weitern Scchliff wagen? Und es heisst ja es soll ein Feucht-Schliff sein. Muss ich da das 280er/300er Schleifpapier nun mit meinem Hornbach-Öl benetzen? Oder soll ich es grundsätzlich mit Schleicfpapier glattschleifen und dann nochmal ganz leicht ölen?
Auf eine Teststück habe ich einen leichten Schliff vesrucht, aber das war wohl noch nicht genug getrocknet, es haben sich Partikel wie aus leichtem Gummi gelöst.

Viele Grüße
Axel

[Urs]

Hallo Axel

Ich kenne das Hornbach Oberflächenöl nicht. Aber wenn es Lein- oder Tungöl enthält, dann sollte man es nicht auf der Holzoberfläche trocknen lassen, d.h. das nach 20 - 30 Min. nicht eingezogene Öl muss man mit einem Lappen abwischen. In diesem Punkt sind sich alle Bücher, die ich besitze, einig - ausser Tage Frid:

http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/read/20944

Ich habe einmal einen Überstand eintrocknen lassen (>24h), und jene Erfahrung war nicht erfreulich (langes Schleifen, erheblicher Schleifpapierverbrauch). Ich werde es nicht mehr versuchen! Du bist aber offenbar gerade daran, einen Feldversuch zu inszenieren. Deshalb versuch doch so weiter zu verfahren, wie es Tage Frid empfiehlt. Vielleicht bringst Du das Klebrige so wieder weg.

Bitte berichte über Deine Erfahrungen und gib die Zusammensetzung Deines Öles an.

Gruss

Urs

[Ottmar]

Hallo Urs, Axel & Forumsfreunde,

Leider ist Tage Frid tot und man kann nicht mehr Fragen.

Ich habe die Seiten 186/187 im Band 2 nachgelesen, und stimme nicht mit Frid ueberein. Als Beispiel, ich mische meinen Schellack selbst, dieser ist auch noch nach Jahren verwendbar, ich kann mich nicht erinnern, dass ich in 50+ Jahren, je Schwierigkeiten mit dem Trocknen hatte. Der Alkohol im angesetzten Schellack verfliegt mit der Zeit und muss ersetzt werden. Ich vermute, dass in dem hier in den USA fertig angebotenem Schellack andere Stoffe enthalten sein koennen und Frid's Erfahrungen damit zusammenhaengen.

Ich rate von der Benutzung seiner Angaben ab.

mfg

Ottmar

PS: Hier in den USA gilt, dass ein Finish fuer eine Haltbarkeit von 15 Jahren bestimmt ist. Die Museen und Kunstsammlungen, haben mit den Moebeln der sechziger Jahre grosse Schwierigkeiten, die Leimverbindungen von furnierten Flaechen loesen sich und Lacke (Ueberzuege) zerfallen.

[Urs]

Hallo Ottmar

Danke für Deinen klaren Standpunkt. Ich habe ja auch geschrieben, dass ich es nicht weder machen würde. Aber Axel ist nicht in der Situation, wo er frei entscheiden kann, welche Oberflächenbehandlung am besten ist. Er ist bereits gesprungen und ich dachte, der Hinweis auf Tage Frid könnte ihm als Fallschirm dienlich sein. Ich meine einfach, dass er etwas unternehmen sollte.

Hast Du ihm einen Tipp aus Deinem Fundus für den Freifall?

Gruss

Urs

[Axel Gillert]

Hallo!
Nur als kleiner Zwischenbericht, ich bin jetzt etwas weitergekommen.
Ich habe gleich am nächsten Tag mit satt Öl und 280er Papier einenAnschliff getätigt. Sehr sehr vorsichtig, damit ich mehr Öl als Holz abnehme. Das ging auch sehr gut, das Öl wurde durch den Neuaftrag angelöst. Danacvh habe ich alles mit einem alten Baumwoll-T-Shirt abgenommen. Seit dem mache ich jeden Tag einen Neuauftrag und Anschliff mit langsam steigender Körnung, heute wird es 320er Papier werden. Die Oberfläche ist sauber versiegelt, es sieht auch gut aus. Es ist nicht der viel erwähnte Babypopo geworden, aber ich wollte ja sowieso, dass es eine etwas rustikalere Platte wird.
Besten Dank für Eure Tips, wenn es interessiert, kann ich ja mal ein Foto schiessen, aber nicht lachen, es ist ja schliesslich mein "Erstkontakt" mit Holz etc.

Viele Grüße
Axel

[Friedrich Kollenrott]

[Michael Hoffmann]

Hallo Axel,

also wie viele Tage hast du denn vor eine Ölung zu machen?
Prinzipiell denke ich das geölt nie so glatt wird wie Wachs oder ein Lack.
320 Papier ? Halte ich im Holzbreich solange du keine Politur machst für Overkill. Bei 180 ist bei mir Schluss.

Mein Arbeitsplatten sind folgendermaßen behandelt (alle sind glatter als mein Popes geworden ;-) :

Tag 1:Zunächst ganz normal Schleifen (Exzenter wenn ganz uneben) bis 180 - zum Schluss von Hand (Schleifklotz) in Faserrichting mit 180er. Dann einmal Hartwachsöl von Osmo (gibts auch bei Hornbach) dünn mit den alten T-Shirt einreiben (nach 15 min) noch mal mit dem Shirt trocken wischen. Dann mache ich ein Tag später weiter.
Tag2:Mit dem benutzen 180 vom vortag einmal von Hand in Faserrichtung anschleifen.
Sauber den Staub abwischen. Öl Auftrag wie am Vortag
Tag 3: wie Tag2 (wenn dir dein Ergebniss nach dem Schliff schon gefällt kannst du Aufhören)
Tag 4: Noch mal ganz leicht mit Gefühl (hast du vom Vortag) mit dem benutzen 180 drüber NUR IN FASERRICHTUNG! um aufgestellte Fasern zu brechen. Danach ist es so glatt dass du nicht mehr aufhören magst es zu streicheln :-)

Ich mache also max 3 Aufträge (manchmal reichen auch schon zwei) und einmal finish Schliff.

Ich würde dir empfehlen (falls dir deine vielen Ölungen noch nicht glatt genug sind) besorge dir noch ein Hartwachs öl (vielleicht vom gleichen Hersteller wie dein Holzöl) das verträgt sich und Öl (oft ist bei den Hartwachsen auch eine Öl Behandlung als Vorbereitung empfohlen - schau auf die Dose)

Grüßle aus dem sonnigen Heidelberg - Michael (der gerade verliebt seine Platte streichelt ;-)