Einteilung der Schwalben/Zinken
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Einteilung der Schwalben/Zinken
Hallo liebe Holzverbinder,
Ich hatte gerade im allgemeinen Forum den Bericht von Dirk B. über sein Badschrank-Projekt gelesen. Sehr schön !!!!!
Das hat mir aber wieder eine Frage ins Gedächtnis gerufen, die mich schon lange beschäftigt.
Wie teile ich die Schwalben und Zinken sinnvoll ein??
in der allgemeinen Literatur gibt es Formeln und Rechenwege etc. Wenn ich diese Formeln aber entsprechend anwende, habe ich meist sehr kleine Zinken. Und das sieht dann auch immer anders aus, als das was man hier so zu sehen kriegt. Und offen gesagt; Ich finde Eure Schwalbenschwanzverbindungen meist schöner als die statisch errechneten.
Habt Ihr eine andere Formel, oder nehmt Ihr die einteilung "frei Schnauze" vor?
Danke für Eure Tips.
Gruß
Stefan
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Re: Einteilung der Schwalben/Zinken
Hallo Stefan,
sowohl meine ersten Zinken von Hand, als auch die jetzigen mit dem Leigh D4R habe ich frei Schnautze so eingeteilt, wie ich dachte dass es gut aussieht.
Ich habe auch mit den diversen Formeln experimentiert, hat mir aber alles nicht so gefallen.
Auch wähle ich die Abstände der Zinken untereinander manchmal durchaus unterschiedlich.
Derzeit bin ich kurz vor der Vollendung eines Projektes mit Schwalbenschwanzverbindungen das ich auch dokumentiert habe. Da gibts bald Bilder :-)
Beste Grüße
Gero
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Re: Einteilung der Schwalben/Zinken
Hallo Stefan,
bei Fingerzinken richte ich mich ungefähr an der Materialstärke des Holzes. Die Fingerzinken sind dann im ähnlichen Abstand.
Bei Schwalben mache ich es frei Schnautze. Je mehr die Verbindung halten soll, je mehr Schwalben nehme ich. So grob sind die Schwalben an der breitesten Seite nicht breiter wie die doppelte Materialstärke.
Da die Geschmäcker verschieden sind, hat wohl jeder so seine eigene Einteilung.
Gruss
Hauke
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Re: Einteilung der Schwalben/Zinken *MIT BILD*
[In Antwort auf #115655]
Hallo Stefan,
auch ich habe herumexperimentiert. Bei der Formel bin ich auf 9 Schwalben
gekommen, und das war mit zu viel. Jetzt sind es 5 geworden. Die Breite
der Schwalben habe ich einfach doppelt so breit wie die Holzbreite gewählt.
Zinkenschablone eingestellt, fertig.
Viele mögen ja auch die englischen Schwalbenschwänze, bei denen der
Zwischenraum möglichst klein ist.
Ich hätte auch auf eine allgemeingültige Formel gehofft, aber jeder macht
es wohl anders. Naja...
--
Dirk

Hallo Stefan,
auch ich habe herumexperimentiert. Bei der Formel bin ich auf 9 Schwalben
gekommen, und das war mit zu viel. Jetzt sind es 5 geworden. Die Breite
der Schwalben habe ich einfach doppelt so breit wie die Holzbreite gewählt.
Zinkenschablone eingestellt, fertig.
Viele mögen ja auch die englischen Schwalbenschwänze, bei denen der
Zwischenraum möglichst klein ist.
Ich hätte auch auf eine allgemeingültige Formel gehofft, aber jeder macht
es wohl anders. Naja...
--
Dirk

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Re: Einteilung der Schwalben/Zinken
Hallo,
hier ist die Zinkung schön erklärt und auch ne Formel dabei.
Hauke
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Re: Einteilung der Schwalben/Zinken
Hallo Hauke,
vielen Dank für den Link. Diese Seite kann fast auswendig. Und das ist genau die Formel, die ich umgehen wollte. 1. ist es eine furchtbare rechnerei. 2 malt man sich alles voll. Und 3. werden die Zinken für sehr klein.
Gruß
Stefan
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- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Die "Heilbronner" Methode
Jaja, darüber zerbrechen sich Generationen von Lehrlingen bei jedem neuen Werkstück die Köpfe. Wie war das nochmal ...
Da habe ich nun mal nachgeschaut, wie wir das gelernt haben. Berufschule Heilbronn - daher Heilbronner Methode:
- Zinkenschräge: Entweder mit Schablone oder aussen 1/3 Holzdicke und Innen 1/2 Holzdicke am Zinkenteil (was ja zuerst angerissen wird)
- Bsp.-Einteilung am Brett ca. 170 breit und 20 dick:
a) 1/3 Holzdicke (alles auf der Aussenkante) anreissen - also ca 7 mm.
b) Restmaß (163 mm) durch 1,5-fache Holzdicke teilen - ergibt gerundet die Anzahl der Schwalben - 163 : 30 = 5,433 also 5 Schwalben (wer mehr will kan ja dann aufrunden, ungerade Zahl ist aber eigentlich immer schöner)
c) Restmaß (163 mm) durch 5 geteilt ergibt das Teilungsmaß - hier also 33 mm
d) einfach Teilmaß von jeder Ecke her mehrfach anreißen und schon ist die Einteilung fertig.
Das geht eigentlich recht gut. Und es ergibt auch etwas größere Schwalben wie mit der normalen Streckenteilung nach Lehrbuch.
Ansonsten frohes Schaffen,
Andreas Gailing
automatische Einteilung der Schwalben/Zinken
[In Antwort auf #115655]
Auf dieser Seite kann man das Ganze einfach ausprobieren, das Ergebnis ausdrucken und aufs Brett kleben!
Gruß Pedder
Auf dieser Seite kann man das Ganze einfach ausprobieren, das Ergebnis ausdrucken und aufs Brett kleben!
Gruß Pedder
Re: Einteilung der Schwalben/Zinken
[In Antwort auf #115655]
Den ganzen Kram mit den Formeln hat man uns auch einst beigebracht, aber das hat sich doch als bloße Theorie herausgestellt. Kein Mensch hat Zeit (und Lust ;) in der Werkstatt erstmal eine Ewigkeit zu rechnen.
Zumal mir die berechneten Zinken oft nicht gefallen... meißt sehen sie viel zu schmal aus.
Meistens reiße ich sie nach einem Verfahren an, dass mir ein Meister mal erklärte:
1.) Das Brett wird so eingespannt, dass die Innenseite (die linke Seite) der Hirnholzkante zu einem Zeigt.
2.) Man reißt von links und von rechts eine halbe Brettstärke an.
3.) Man misst den Zwischenraum (zwischen den Strichen)und rechnet (die einzige Rechnung hierbei!)...
für 2 Zinken teilt man das Maß durch 3,
für 3 Zinken teilt man das maß durch 5,
für 5 Zinken teilt man das Maß durch 7.... und reißt es an.
4.) Nun hat man auf der zugewanten Seite eine Reihe von Markierungen...
die werden einfach schräg nach oben weg gezeichnet. Mir erklärte ein Meister mal, dass man das freihand machen kann und mit etwas Übung würde es gut aussehen... er hatte recht!
Damit ist der wesentliche Teil vollbracht.
Ich hoffe es ist einigermaßen verständlich, falls nicht... hmmm... versuche ich gerne Ungereimtheiten zu beseitigen.
Beste Grüße,
Eick Glaser
Den ganzen Kram mit den Formeln hat man uns auch einst beigebracht, aber das hat sich doch als bloße Theorie herausgestellt. Kein Mensch hat Zeit (und Lust ;) in der Werkstatt erstmal eine Ewigkeit zu rechnen.
Zumal mir die berechneten Zinken oft nicht gefallen... meißt sehen sie viel zu schmal aus.
Meistens reiße ich sie nach einem Verfahren an, dass mir ein Meister mal erklärte:
1.) Das Brett wird so eingespannt, dass die Innenseite (die linke Seite) der Hirnholzkante zu einem Zeigt.
2.) Man reißt von links und von rechts eine halbe Brettstärke an.
3.) Man misst den Zwischenraum (zwischen den Strichen)und rechnet (die einzige Rechnung hierbei!)...
für 2 Zinken teilt man das Maß durch 3,
für 3 Zinken teilt man das maß durch 5,
für 5 Zinken teilt man das Maß durch 7.... und reißt es an.
4.) Nun hat man auf der zugewanten Seite eine Reihe von Markierungen...
die werden einfach schräg nach oben weg gezeichnet. Mir erklärte ein Meister mal, dass man das freihand machen kann und mit etwas Übung würde es gut aussehen... er hatte recht!
Damit ist der wesentliche Teil vollbracht.
Ich hoffe es ist einigermaßen verständlich, falls nicht... hmmm... versuche ich gerne Ungereimtheiten zu beseitigen.
Beste Grüße,
Eick Glaser