Hobelbank aus Weichholz
Hobelbank aus Weichholz
Da meine alte Ulmia-Ott Hobelbank an Planheit zu wünschen übrig läßt, und ich skeptisch bin, hier mit vertretbarem Aufwand Abhilfe schaffen zu können, denke ich über den Selbstbau einer einfachen Hobelbank nach. Neu- oder Gebrauchtkauf ist für mich nur bedingt eine Option, da die meisten Modelle mit über 2 m Länge für meinen kleinen Keller einfach zu groß sind.
Aus Kosten- und Aufwandsgründen möchte ich mich auch nicht an eine Platte aus Buche (45 mm oder dicker) wagen, das traue ich mir eigentlich nicht zu, ferner zweifle ich daran, ob das für meinen Bedarf wirklich notwendig ist.
Daher meine Frage, wie Ihr den Bau einer Hobelbankplatte aus Weichholz beurteilt.
Die wichtigsten Eigenschaft einer Arbeitsplatte, nämlich plan zu sein, hängt schließlich nicht von der verwendeten Holzart ab, und Masse gegen Verrutschen und Vibrieren kriegt man auch mit entsprechend dicker Fichte (und Gewicht im Gestell) hin.
Die größte Einschränkung dürften meiner Ansicht nach die Bankhakenlöcher sein, wo der Kantendruck Weichholz auf Dauer sicherlich stark mitnehmen würde.
Meine grobe Planung wäre zur Zeit folgende:
Platte (ca. 160 x 60 cm) aus min. 7 cm dicker, ausgesuchte Baumarkt-Fichtenkanthölzern, Bankhakenleiste, Vorder -und Hinterzange aus Hartholz (Buche o.ä.). Gestell ebenfalls aus dicker Fichte. Alles möglichst einfach gehalten.
Meine Fragen hierzu:
- Wer hat Erfahrung mit Arbeitsplatten aus Weichholz hinsichtlich Haltbarkeit, Vibration beim Stemmen etc. gemacht?
- Ist die obige Verbundbauweise aus Gründen der unterschiedlichen Quell- und Schwundeigenschaften der beiden Hölzer grundsätzlich problematisch?
- Was von Wichtigkeit habe ich in meiner naiven Planung vergessen/übersehen?
Vielen Dank schon mal für Eure Hinweise und Anregungen!
Gruß
Philipp
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- Beiträge: 983
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Re: Hobelbank aus Weichholz
Hallo Phillip,
wo liegt denn das Problem die alte Ulmia plan zu bekommen? Ist sicherlich weniger Aufwand als eine komplette neue Bank zu bauen. Mit einer Raubank sollte das doch gehen.
Weichholz würde ich definitiv nicht nehmen, das verzeiht keinen versehentlichen Schlag auf die Platte und du hats nach kürzester Zeit wieder eine unebene Bank.
Das Verleimen so unterschiedlicher Hölzer würde ich tatsächlich auch problematisch sehen.
Mein Fazit:
Probiere doch erst einmal aus die Ulmia wieder flott zu bekommen, sicher wirst Du hier dazu enstsprechende Hilfestellungen erhalten.
Beste Grüße
Gero
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- Beiträge: 687
- Registriert: Mo 26. Apr 2021, 20:44
die alte Bank aufarbeiten!
Hallo Philipp,
ist die alte Hobelbank denn so schlimm zugerichtet?
Mit einer gut geschärften und fein eingestellten Rauhbank diagonal über die Platte, das geht besser als Du denkst, es ist wirklich nicht schwer!
Die selbst gebaute Arbeitsplatte musst Du doch auch plan hobeln, bei Hartholz funktioniert das viel besser.
Grüße
Torsten
Re: die alte Bank aufarbeiten!
Das mit dem Wiederaufarbeiten hatten wir kürzlich hier schon erörtert und liegt natürlich auch nahe.
Nur hat der Vorbesitzer, der die Bank nur aus ästhetischen Gründen nutzte, die Oberfläche "sauber" geschliffen. Sauber und plan sind allerdings zwei Paar Stiefel.
Die Platte in sich könnte ich vielleicht wieder plan bekommen (unter Verlust von vielleicht 1 cm Materialstärke an manchen Stellen). Besonders dumm ist aber, daß die Hinterzange fast 1 cm oder gar mehr zur Seite hin runterhängt (obwohl ich nicht erkennen kann, daß sie in sich schief oder schief angebracht ist --> hier habe ich ein grundlegendes geometrisches Verständnisproblem).
D.h. entweder müßte die Hinterzange, um ungefähr wieder in der Ebene zu liegen, am rechten Ende aufgedoppelt werden (schrecklicher Gedanke) oder die Ganze Platte um diesem Betrag abgehobelt werden (kein schönerer Gedanke).
Ich tue mir wirklich schwer, überhaupt einen Fixpunkt festzumachen, von dem aus ich den Rest der Bank einplanieren kann. Wie ich's auch biege, ich habe immer das Gefühl, mich falsch zu entscheiden und etwas grundlegendes falsch zu machen.
Eine neue Platte aus Fichtenbalken zu planen stell ich mir halt wesentlich einfacher vor.
Danke und Gruß
Philipp
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- Beiträge: 300
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
Re: die alte Bank aufarbeiten!
Hallo Phillip,
im Woodworking-Magazin (Link) stand ein Artikel (Roubo's 18th-century Workbench) über eine Weichholzhobelbank. Ein Urteil kann ich mir nicht erlauben, aber ich habe die Ausgabe. Falls Du interesse hast, kann ich Sie Dir leihweise zuschicken.
Viele Grüße
Marcus
Re: die alte Bank aufarbeiten!
Hallo Markus,
danke, das klingt gut! Meine Adresse schicke ich Dir direkt.
Ich schick Dir dann das Heft inkl. Briefmarke zurück.
Vielen Dank und Gru´ß
Philipp
Re: Hobelbank aus Weichholz
[In Antwort auf #114862]
Hallo Philipp,
für eine Hobelbankplatte halte ich Fichte für völlig ungeeignet. Das Holz ist so weich, da kann man schon mit dem Fingernagel tiefe Riefen reinziehen. Du würdest beim Arbeiten vermutlich in kürzester Zeit wieder eine total unebene Platte haben.
Generell könnte eine Hobelbank aus Fichte auch zu leicht geraten.
Gruss
Rolf
Hallo Philipp,
für eine Hobelbankplatte halte ich Fichte für völlig ungeeignet. Das Holz ist so weich, da kann man schon mit dem Fingernagel tiefe Riefen reinziehen. Du würdest beim Arbeiten vermutlich in kürzester Zeit wieder eine total unebene Platte haben.
Generell könnte eine Hobelbank aus Fichte auch zu leicht geraten.
Gruss
Rolf
Re: Hobelbank aus Weichholz
Hallo Rolf,
"für eine Hobelbankplatte halte ich Fichte für völlig ungeeignet. Das Holz ist so weich, da kann man schon mit dem Fingernagel tiefe Riefen reinziehen. Du würdest beim Arbeiten vermutlich in kürzester Zeit wieder eine total unebene Platte haben."
Klar, Deine Einwände stimmen schon, aber muß das denn wirklich so schwerwiegend sein? Natürlich kriegt Fichte schnell Macken, aber uneben muß doch so eine Platte deswegen nicht so schnell werden, oder sehe ich das falsch? Größere Unebenheit entsteht doch nur durch Verzug oder stellenweisen Verschleiß (wozu ich Macken nicht zählen würde).
Gruß, Philipp
Re: die alte Bank aufarbeiten!
[In Antwort auf #114867]
Hallo Philipp,
vielleicht würden (mir ganz sicher) und den anderen Formunsteilnehmern ein paar Bilder dein Problem verdeutlichen.
Gruß Achim
PS.: Bilder sind immer gut ...
Hallo Philipp,
vielleicht würden (mir ganz sicher) und den anderen Formunsteilnehmern ein paar Bilder dein Problem verdeutlichen.
Gruß Achim
PS.: Bilder sind immer gut ...
Re: die alte Bank aufarbeiten!
[In Antwort auf #114867]
Wenn du eine Bezugskante brauch und keine Lust hast dies in mühevoller Handarbeit zu machen kannst du evtl. deinen nächsten Schreiner fragen ob der die Platte einfach durch seine Breitbandschleifmaschine schiebt, mit denen kann man auch kalibrieren.
Gruß
Jockel
Wenn du eine Bezugskante brauch und keine Lust hast dies in mühevoller Handarbeit zu machen kannst du evtl. deinen nächsten Schreiner fragen ob der die Platte einfach durch seine Breitbandschleifmaschine schiebt, mit denen kann man auch kalibrieren.
Gruß
Jockel