Gränsfors-Spaltaxt

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Stefan Hintzen
Beiträge: 357
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Gränsfors-Spaltaxt

Beitrag von Stefan Hintzen »


Liebe Holzspalter,

meine Frage richtet sich diesmal an alle, die ueber hinreichende Erfahrungen mit dem Spalten von Holz mit Gränsfors-Spaltäxten verfuegen.
Bei Dieter gibt es deren 3 zu kaufen, und eine davon haette ich sehr gerne. Haken an der Sache ist, daß es vor Jahren aus dem Hause Gränsfors eine Spaltaxt gab, die ein eher rautenfoermiges Profil hatte, wenn man von vorne auf die Schneide blickt, ich verspreche mir davon eine viel bessere Spaltkraft. Das zu spaltende Holz wird damit ja schon von vorneherein in 4 Teile gespalten, genuegend Schlagkraft vorausgesetzt.
Weiß Jemand, ob es eine solche Spaltaxt noch gibt, ob es funktioniert oder war es eher ein PR-Gag, was ich ungerne bei diesem tadellosen Hersteller glauben moechte.

Danke !

Steff

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Gränsfors-Spaltaxt

Beitrag von Dietrich »


Hallo Stefan,

als langjähriger Schwedenfan, habe ich von diesen schönen Gränsfors Äxten 2:-)

Die große Waldaxt (stor Skogsyxa) ist weit schwereren hiesigen Äxten überlegen.
Nur so zum Spass habe ich mir vor 2 Jahren noch die Wurfaxt mitgenommen, ein gefährliches Vergnügen.
Von einer Spaltaxt, wie man sie hier ab und an findet, habe ich in den Gränsfors Läden in Schweden nie etwas gesehen, jedenfalls nicht von Gränsfors!
Aber die o.g. Arbeitsaxt kann ich wirklich empfehlen, auch wenn sie nicht gleich viertelt:-)

Gruß Dietrich



Stefan Hintzen
Beiträge: 357
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Gränsfors-Spaltaxt

Beitrag von Stefan Hintzen »


Danke, Dietrich.

Was mich etwas stutzig macht, ist die Tatsache, daß die Stiele ziemlich kurz sind. So um die 60 und 70 cm Gesamtlaenge einschließlich Kopf.( Habe gerade ein Rollbandmaß zur Hand genommen und versucht, unter Aufbietung all meiner Kraft den Buerostuhl " zu spalten" :-)
Eine richtige Axt ist fuer mich aus dem Gefuehl heraus doch viel laenger.
Aber eines ist sicher, eines Tages besitze ich auch eine echte Gränsfors, bleibt nur die Frage, ob es eine Spaltaxt werden wird.

Und ich muß zugeben, daß meine Frauen in Urlaub sind, da kann ich mir doch einige schoene Dinge ungestraft bestellen ;-)

Frohes Gränsfors-Werfen, finde es wirklich gefaehrlich

Steff



Klaus P

Re: Gränsfors-Spaltaxt

Beitrag von Klaus P »


Lieber Stefan!

Aus mittlerweile jahrzehntelanger Erfahrung im Holzspalten früher ca 25m³ händisch pro Jahr rate ich dir von der Vierteilung ab. Klingt schön is es aber nicht. Leicht gedrehtes Holz oder Äste machen diesen Traum schnell ein Ende.
Ich spalte nun schon seit einigen Jahren mit 15t Druckkraft an der Zapfwelle.Für kleiner Mengen sind aber Keil oder Spaltaxt eine gute Alternative.

Frohes Werken
Klaus


Rudi
Beiträge: 3
Registriert: So 27. Okt 2013, 10:45

Re: Gränsfors-Spaltaxt

Beitrag von Rudi »

[In Antwort auf #100573]
... Spaltaxt mit rautenförmigem Profil.
Man nennt so eine Axt auch Skandinavische Spaltaxt.
Die Firma Wetterling stellt so eine Axt noch her "Wetterlingsaxt"
handgeschmiedet in Schweden.

Da die Firma Gränsfors sie scheinbar nicht mehr anbietet, funktioniert die "herkömmliche" Spaltaxt mit zwei seitlichen Keilen (wie auch z.B. Fiskars)
scheinbar besser ... oder???

Wer hat Erfahrungen mit beiden Axtformen?



Willy Albicker

Re: Gränsfors-Spaltaxt

Beitrag von Willy Albicker »

[In Antwort auf #100573]
Hallo Stefan
Die Formen aller schwedischen Äxte waren früher genormt. Deswegen hatte die Spaltäxte von Gränsfors und Wetterlings und Hultafors und anderen alle die gleiche Form. Vor ca 8 Jahren hat man in Gränsfors eine neue Spaltaxt entwickelt. Die alte Axt war nicht schlecht aber sie ist viel schlechter als die neue Form. Ich habe betimmt Tausende davon verkauft. Die Spaltaxt erfreut sich ungetrübter Beliebtheit bei ihren Besitzern. Die alte Axtform muß geradezu als primitiv angesehen werden im Vergleich zur neuen. Durch die Konkaven Axtwangen dringt die Axt leicht ins Hirnholz ein und spaltet mit großer Leichtigkeit.
Ihre Vorstellung , daß die alte Axt die Holzstücke vierteilt ist im übrigen falsch. Solche grausigen Spaltäxte gibt es tatsächlich. Die sehen aber ganz anders aus.

Gruß Willy Albicker


Andreas N.
Beiträge: 652
Registriert: Do 20. Feb 2014, 19:13

Re: Gränsfors-Spaltaxt

Beitrag von Andreas N. »


Diese Konkaven Seiten machen ein Nacharbeiten durch schmieden sehr viel schwieriger als bei der alten Form. Wahrscheinlich ist das, mit der Robusteren Schneide bei der potenziell härtere und bruchenpfindlichere Stähle als heute verwendung fanden, der Grund warum die älteren Äxte so sind, wie sie sind.
Das man heute kaum noch 1m Schäfte oder sogar längere bekommt, nervt mich auch.
Ich habe alerdings auch schon mal einen "Wikinger" gesehen der mit einer 800Gr Bartaxt mit Keilförmigen Kopf 50cm Scheite Spaltete. Es geht also auch gut mit anderen Kopfformen.



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