Anant Nr.60 1/2 Flachwinkel (Erfahrungsbericht)
Re: Anant Nr.60 1/2 Flachwinkel (Erfahrungsbericht
Hallo Gerhard,
also ich bin mir da nicht so sicher, ob man mit den Flachwinklern nicht auch Längsholz bearbeiten kann. Kurz meine Gründe:
1.) Warum sollte man eine Flachwinkelrauhbank bauen
2.) Oftmals liest man in den amerik. Foren, daß Monteure den 62er als universalen Jack mitnehmen
3.) Friedrich bevorzugt die Flachen (auch für allgem. Arbeiten)
Meine bescheidenen Erfahrungen mit Flachwinklern sind auch bei Längsholz positiv. Ich geben zu, ich bin noch in der Versuchsphase. D. h. ich greife, je nach Bauchgefühl, entweder zu dem einen oder anderen Modell. Manchmal klappt es mit dem Flachwinkler besser oder umgekehrt. Natürlich kann die Schärfe der Schneide auch ein Punkt sein. Wer schärft schon immer gleich gut?
Meine LN und Clifton Bedrocks (#4, 4 1/2, 5 1/2, 7) haben alle einen 45 Grad Winkel, die Messer arbeite ich auf 25 Grad Phase mit einer zweiten 30 Grad Phase. Zum Schluß kommt die 5 Grad Microphase auf der Rückenseite. Ich habe noch nicht mit einer anderen Schneideinteilung experimentiert, obwohl es hier und da vorgeschlagen wird. Soweit bin ich noch nicht und außerdem ist das eine Höllenarbeit, so eine Schneide per Hand umzuschleifen.
Den High Angle Frog (ich glaube 50 Grad) habe ich mir jetzt neu angeschafft. Er sitzt in einem seperaten 4 1/2 Putzhobel. Zudem habe ich noch den 112 für ganz schwierige Fälle. Somit habe ich eine gewisse Auswahl von verschiedenen Schneidwinkeln, was mich ebenfalls davon abhält, mit den Winkel am Eisen zu experimentieren. Vor allem muß man dann auch entweder ein zweites Eisen haben, oder wieder zurückschleifen.
Gruß
Bernhard
Re: Anant Nr.60 1/2 Flachwinkel (Erfahrungsbericht
[In Antwort auf #114327]
Hallo Dirk,
verstanden und pardon für das "Drängeln". Ich würde es schon gerne genauer wissen, denn ich hatte mal den Vergleich LN und LV 112 und da hat der LV mit einem doch sehr dünnen Eisen einfach schlechter abgeschnitten.
Meine LN 164 & 62 haben ein fast 5mm Eisen, welche sehr gut arbeiten.
Spiegelseite und Schärfeigenschaften sind sicherlich wichtig, aber seit meiner oben geschilderten Erfahrung schätze ich ein dickes Eisen.
Gruß
Bernhard
Hallo Dirk,
verstanden und pardon für das "Drängeln". Ich würde es schon gerne genauer wissen, denn ich hatte mal den Vergleich LN und LV 112 und da hat der LV mit einem doch sehr dünnen Eisen einfach schlechter abgeschnitten.
Meine LN 164 & 62 haben ein fast 5mm Eisen, welche sehr gut arbeiten.
Spiegelseite und Schärfeigenschaften sind sicherlich wichtig, aber seit meiner oben geschilderten Erfahrung schätze ich ein dickes Eisen.
Gruß
Bernhard
Re: Anant Nr.60 1/2 Flachwinkel (Erfahrungsbericht
Hallo,
ich habe auch einen Anant 60 1/2 und habe für die "Aufbereitung" leider deutlich länger gebraucht, als Dirk das berichtet; so ca. 6-8 Stunden werden es schon gewesen sein. Der Guß war bei mir noch recht roh, die Gleitflächen zwischen Hobelmaul und Hobelkörper waren uneben, das Maul ließ sich wegen der Feineinstellungsscheibe nicht ausreichend eng einstellen und so weiter.
Bei der Feineinstellung habe ich mit einer Feile die Führung soweit verlängert, daß das Maul nun auch mit Feineinstellung fast vollständig geschlossen werden kann. Das nächste Problem war, daß die Feststellschraube wohl zu lang war und dadurch die bewegliche Platte bei Druck auf die Schraube über das Niveau der Hobelsohle hinausstand. Also Schraube runtergefeilt. Nächstes Problem unebenes Lager für das Hobeleisen.
Das Eisen habe ich mit einer Fase von 15/20° und einer zweiten, rückseitigen Fase von 10° geschärft. Dadurch habe ich einen Fasenwinkel von 30° bei einem Schneidwinkel von 32°. Führt man den Hobel nun schräg ("skew") werden es nochmal ein paar Grad weniger. Allerdings dauert es Ewigkeiten von Hand eine 15°-Fase an ein Eisen zu schleifen, selbst wenn es so dünn ist, wie das des Anant. Ich habe mit dieser Schneidengeometrie sowohl auf Langholz, als auch Hirnholz recht zufriedenstellende Ergebnisse. Problematisch ist aber auch bei mir wechseldrehwüchsiges Langholz. Das profitiert wohl doch sehr von hohen Schneidwinkeln von 60° und mehr. Der HNT-Gordon-Putzhobel vom Hausherrn macht da auf wechseldrehwüchsiger Esche ein sehr schönes Bild.
Viele Grüße
Boris
Re: Anant Nr.60 1/2 Flachwinkel (Erfahrungsbericht
[In Antwort auf #114331]
Hallo Bernhard,
großes Mißverständnis. Ich wollte zu keinem Zeitpunkt sagen, daß man mit Flachwinkelhobeln kein Langholz hobeln kann. Ich wollte sagen, daß man diese Hobel für die eine oder andere Arbeit optimieren kann.
Mit 45° und 5° Rückenfase kommst Du auf ca. 50°. Also quasi "das Übliche". Wenn Du einen Flachwinkelhobel so schleifst kannst Du damit - halbwegs kooperatives Holz vorausgesetzt - optimal putzen. Und ich würde da auch jederzeit meinen BUS gegen deinen 41/2 setzen.
Mit einem so geschliffenen Eisen kannst Du auch Hirnholz bestoßen. Halt nicht optimal. Ein "universeller" Schneidwinkel für die Baustelle ist da sicher auch kein Problem. Schneidwinkel von weniger als 40° würde ich zum Putzen aber nicht nehmen.
Viele Grüße,
Gerhard
Hallo Bernhard,
großes Mißverständnis. Ich wollte zu keinem Zeitpunkt sagen, daß man mit Flachwinkelhobeln kein Langholz hobeln kann. Ich wollte sagen, daß man diese Hobel für die eine oder andere Arbeit optimieren kann.
Mit 45° und 5° Rückenfase kommst Du auf ca. 50°. Also quasi "das Übliche". Wenn Du einen Flachwinkelhobel so schleifst kannst Du damit - halbwegs kooperatives Holz vorausgesetzt - optimal putzen. Und ich würde da auch jederzeit meinen BUS gegen deinen 41/2 setzen.
Mit einem so geschliffenen Eisen kannst Du auch Hirnholz bestoßen. Halt nicht optimal. Ein "universeller" Schneidwinkel für die Baustelle ist da sicher auch kein Problem. Schneidwinkel von weniger als 40° würde ich zum Putzen aber nicht nehmen.
Viele Grüße,
Gerhard
Re: Anant Nr.60 1/2 Flachwinkel (Erfahrungsbericht
Hallo Gerhard,
habe ich auch nicht so aufgefasst. Ich stimme Dir vielmehr zu, daß es nicht den einen Hobel für alle Aufgaben gibt. Sicherlich ist der Flachwinkler dem Bedrock bei Hirnholz überlegen und vielleicht ist auch das der Grund, dass man auf Montage diesen Hobel als Multifunktionshobel einsetzt.
Aber bitte rechne einmal mit:
Flachwinkler = 12 Grad
Schneidwinkel = 25 Grad
2te Fase = 30 Grad
Die Rückenfase möchte ich jetzt vernachlässigen
macht in meinen Augen 42 Grad und damit sind wir in der Region von Deinen min. 40° für Langholz.
Oder mache ich einen Fehler?
Gruß
Bernhard
Re: Anant Nr.60 1/2 Flachwinkel (Erfahrungsbericht
Hallo Bernhard,
ich rechne für die Microfase immer 2°, weil das angeblich der Wert ist, den der Exzenter der Veritas Schleifführung ausmacht. Zumindest habe ich das so in Erinnerung. Leg mich darauf bitte nicht fest.
Meine Erfahrung bei relativ gutmütiger Buch bei der wegen der Verleimung aber schon der Faserverlauf in einem Hobelstrich unterschiedlich war: 25° + Microfase + 12° Bettwinkel kann sich regelrecht eingraben. Schon bei 5° mehr wird alles besser. Rückenfase kannst Du bei Flachwinkelhobeln vernachlässigen. Dient da lediglich der Bequemlichkeit beim Schärfen.
Und umgekehrt: Bei einem dedizierten "Hirnholzbestoßeisen" für den Low Angle Jack: So flach wie möglich anschleifen. Minimale Microfase. Genial.
Ich wiederhole mich zu dem Thema ziemlich oft, aber wenn jemand wirklich nur einen guten Hobel kaufen wollte würde ich ihm zu einem Low Angle Jack mit zwei unterschiedlich geschärften Eisen raten. Das ist natürlich vollkommen unrealistisch. Wer mal sowas in der Hand hatte wird es nicht bei einem Hobel belassen.
Viele Grüße,
Gerhard
Re: Anant Nr.60 1/2 Flachwinkel (Erfahrungsbericht
Hallo Gerhard,
eingegraben hatte ich noch nicht gehabt, wohl aber Ausrisse. Vielleicht muß man noch die Maulöffnung verengen?
Bei der Hobelaufzählung hast Du sicherlich recht. Es bleibt nicht bei einem! Denke noch an die Blockhobel, Simshobel und natürlichen die schönen Bedrocks.
Wie stark ist eigentlich Dein LV Eisen für den LA Jack?
Gruß
Bernhard
Re: Anant Nr.60 1/2 Flachwinkel (Erfahrungsbericht
Hallo Bernhard,
das Eisen hat knapp 5 mm.
Viele Grüße,
Gerhard
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- Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Anant Nr.60 1/2 Flachwinkel - Schaerfwinkel
[In Antwort auf #114303]
Hallo,
nach dem netten Schaerfwochenende habe ich den Tipp von Friedrich
verfolgt und das Hobeleisen auf 35 Grad mit 40 Grad Mikrofase und
3 Grad Spiegelseitenfase umgeschliffen (vorher 25/30/5). Und siehe
da, das Ding hobelt nun viel besser als vorher. Ich bin begeistert!
Ich habe Buche, Eiche, Ahorn und Fichte probiert. Alles ohne Probleme,
sehr schoene durchgaengige Spaene. Und vor allem konnte ich bisher keine
weiteren Spanausrisse mehr erkennen.
Friedrich, danke fuer diesen Tipp, ich haette das nicht gedacht.
--
Dirk
Hallo,
nach dem netten Schaerfwochenende habe ich den Tipp von Friedrich
verfolgt und das Hobeleisen auf 35 Grad mit 40 Grad Mikrofase und
3 Grad Spiegelseitenfase umgeschliffen (vorher 25/30/5). Und siehe
da, das Ding hobelt nun viel besser als vorher. Ich bin begeistert!
Ich habe Buche, Eiche, Ahorn und Fichte probiert. Alles ohne Probleme,
sehr schoene durchgaengige Spaene. Und vor allem konnte ich bisher keine
weiteren Spanausrisse mehr erkennen.
Friedrich, danke fuer diesen Tipp, ich haette das nicht gedacht.
--
Dirk