Hallo alle zusammen,
es wird sich kaum noch jemand daran erinnern, aber ich habe mich vor einigen Monaten zum Thema schnitzen hier im Forum schlau gemacht. Heute möchte ich euch den derzeitigen Stand meiner Arbeit mal zeigen. Ich muss gleich dazu sagen, dass die Form noch nicht ganz passt und ich auch noch nicht ganz sicher bin, wie ich mit der Oberfläche verfahren werde.
Zu den Arbeitsschritten: Sägerauhe amerikanische Nuss wurde besäumt, auf Maß gesägt, gehobelt und auf Gehrung geschnitten. Dann wurde gefalzt und eine 1cm breite Fase für die Vorderseite gefertigt. Anschließend wurde verleimt mit einer Bandrahmenzwinge (weiß nicht genau ob die so heißen, aber ich hoffe ihr wisst was ich meine). Um in der Ebene zu bleiben habe ich den Rahmen beim Verleimen mit kleinen Zwingen in den Ecken auf einer ebenen Platte fixiert.
Dann gings an das Übertragen der Konturenvorlage. Zuerst wurden die Konturen mit Transparentpapier von einer gedruckten groben Vorlage abgezeichnet und leichte Korrekturen an der Form vorgenommen. Dann die Rückseite mit Zeichenkohle berieben und die Form aufs Holz durchgedrückt (wie mit Blaupapier).
Ich hoffe ihr verzeiht, aber die Konturen habe ich dann Zwecks Zeitersparnis mit der Bandsäge ausgeschnitten (wäre wohl eine ziehmliche Arbeit gewesen mit der Schweifsäge).
Und dann konnte ich nach einer kurzen Einführung auch schon loslegen. Man muss sich am Anfang etwas an die (soweit ich das beurteilen kann) recht spröde Nuss gewöhnen. Viel schlimmer war jedoch beim Schnitzen nicht nur auf die Form zu achten, sondern auch noch auf die Faserrichtung. Aber man gewöhnt sich mit der Zeit dran, dass das Holz nicht alles mit sich machen lässt ;-)
Da ich mir absolut nicht vorstellen konnte, wie der Rahmen nachher aussehen würde und somit keinen wikrlichen Plan verfolgt habe, konnte ich einfach mal drauf los schnitzen und immer darauf hoffen, dass die Form dann am Ende schon halbwegs passen wird. Das funktioniert bei einem symetrischen Rahmen allerdings leider nur auf einer Seite ;-) Das viel mir am Anfang etwas schwer, so zu schnitzen, dass ein regelmäßiges Erscheinungsbild entsteht. Vor allem kommt man mit der Zeit ein bisschen in Übung und dann sehen die am Anfang geschnitzen Formen nichtmehr so schön aus. Da muss man sich dann halt einfach trauen und die eigentlich schon fertigen Teile wieder umarbeiten. Zum Glück sind mir dabei keine groben schnitzer passiert.Für die kleineren Ausbrüche und ähnliches habe ich mich an den Ausspruch meines Professors gehalten: "Kitt und Leim macht die Arbeit fein." Kitt habe ich nicht verwendet aber angeleimt wurden dann doch einige kleine Stücke.
Wie gesagt weiß ich noch nicht genau, wie es weitergehen wird. Ich weiß nur, dass er noch nicht so ist wie ich ihn haben will. Offen ist auch, ob ich die Rundungen schleifen werde um schön glatte Flächen zu erhalten, oder ob die Schnitzspuren erhalten bleiben (tendiere noch eher zu letzterem). Zur Oberfläche habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, außer dass mich eine teilweise Polimentvergoldung eventuell reizen würde.
Freue mich über jeglichen Komentar; und lasst euch nicht von der jungen Dame irritieren ;-)
Gruß Michael
