Möbelprojekt Designfragen
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Möbelprojekt Designfragen
Hallo zusammen,
ich mache mal eine neuen Thread auf, will aber hier mein bereits besprochenes Projekt fortsetzen.
Ich möchte die Garderobe nach den Regeln des "Goldenen Schnittes" planen. Phillip hatte meine trüben Erinnerungen schon etwas aufgefrischt, aber ich trete auf der Stelle.
Zu dem einzigen Beispiel, welches ich zu Tischlerarbeiten finden konnte, habe ich den Link mal eingefügt. Hier wird jedoch lediglich die Einteilung von oberer und unterer Füllung beschrieben. Wonach richtet sich aber der ganze Rest, für den auch die Proportionen festgelegt werden müssen?
Ich bewohne ein Haus etwa aus der späten Gründerzeit (Bj. 1907), indem ebensolche Kassettentüren verbaut wurden. Die Trennung zwischen oberer und unteren Kassetten erfolgte exact nach dem Goldenen Schnitt. Die Unteren Füllungen sind dann nochmal mittig geteilt, was nicht aus dem "Goldenen Schnitt" abgeleitet werden kann. Ich habe da schon hin und her gemessen. Außer der vorgenannten Einteilung der Höhe nach finde ich nichts weiter, was nach der Zauberformel bemessen sein könnte.
Nach welchen Regeln werden die Maße für das Verhältnis von Rahmen und Füllungen festgelegt?
Ich habe hier noch das Problem, dass die Breite der Mauernische lediglich 83cm beträgt, die Gardarobe aber die um einen Sockel von 12 cm bereingte Raumhöhe von 2,62m ausfüllen soll, also 2,50m. Der Nutzraum soll in 3 Abteilungen unterteilt werden.
Unten Fächer für Schuhe, Oben Fächer für Hüte, Schals, Handschuhe, ect. und im Mittelteil der eigentliche Gardarobenteil. Zwischen Unter- und Mittelteil wollte ich noch eine Schubladenebene unterbringen. Diese könnten aber auch verdeckt hinter den Türen angeordnet werden. Nach dem Goldenen Schnitt müsste ich zunächst die unteren Fächer für die Schuhe, die Schubladen und den Gardarobenteil zusammenfassen und diese Türen auf 155cm Höhe ansetzen. Blieben 95 cm für die oberen Fächer. Das führt zu eiem nicht gewolltem Ergebnis, denn der Obere sollte allenfalls 60 cm von der Höhe abbekommen. Was tun?
Danke schonmal fürs Mitdenken.
Beste Grüße
Christian
Re: Möbelprojekt Designfragen
guude,
der goldene schnitt ist nur ein hilfsmittel in der gestaltung. wie sagte mein entwurfsdozent: "lasst ein paar fliegen ein blatt papier beklecksen. wenn Ihr dann nur häufig genug den GS anwendet, könnt ihr für jeden punkt die 3:5:8 proportion nachweisen."
es hilft m.e. am besten, sich die sache in mahreren varianten in möglichst großem maßstab aufzuzeichnen und bei der betrachtung die reale augenhöhe des betrachters zu beachten. außerdem ist der zu erwartende betrachtungsabstand zu berücksichtigen. seitlich in einem flur habe ich nur 1.2mtr max abstand, am ende eines flurs durchaus 5mtr..
ich gehe im allgemeinen nach der regel "form follows funktion" vor, will meinen: die vorgegebenen außenmaße mit der unmittelbar anschließenden umgebung aufzeichnen. das kopieren um die grundlage für neue varianten nicht neu zeichnen zu müssen. nun die sache nach den notwendigkeiten einteilen, also wie hoch ist was in die schubkästen soll? welche hängehöhe brauche ich? welche horizontalteilung will/soll/muß ich von türen, fenstern o.ä. übernehmen? wenn ich mir bei diesem prozess zeit lasse, findet sich eigendlich immer eine gute lösung.
mit gruß, justus.
Re: Möbelprojekt Designfragen
Hallo Christian,
bzgl. des goldenen Schnitts kannst Du wertvolle Hinweise im Spannagel "Der Möbelbau" finden.
Gruß
Bernhard
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Re: Möbelprojekt Designfragen
Hallo Justus,
ich gebe Dir Recht, dass beste wird sein, einige Skizzen zu fertigen, und dann zu vergleichen. Für die richtigen Propotionen wird dann das Augenmaß und das Bauchgefühl beitragen.
Danke Dir und auch Bernhard. Den Spannagel werde ich mir besorgen. Hatte schon mal darüber nachgedacht, aber damals aus Kostengünden davon abgesehen. Jetzt will ich doch einige Projekte realisieren, so dass ich die Theorie auch in die Praxis umsetzen kann. Das war bislang noch nicht absehbar.
Beste Grüße
Christian
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Wissen
Justus und Bernhard,
Eine Investition in Wissen bringt noch immer die besten Zinsen.
(Benjamin Franklin)
Ich habe den "Spannagel" vor mir liegen und ich sage euch, für mich als Hobbywerker hätte ich ihn früher gehabt, wäre ich schön viel reicher - an Wissen. Gerade der einführende Teil mit den Grundlagen zum Holz ist wirklich ein Muß für jeden, der sich als Laie mit Holz beschäftigt.
Was nützt das vollendetste Werkzeug und die höchsten Fertigkeiten in dessen Abwendung, wenn man zwar die linke und die rechte Seite eine Brettes unterscheiden kann, aber nicht weiß wie man sie richtigerweise zu einander verleimt oder fügt.
Vielen Dank nochmal für den Tip zu diesem Buch.
Beste Grüße
Christian