Zapfenverbindungen sichern

[Christian Meseberg]

Hallo zusammen,

ich baue derzeit an einem Carport mit Satteldach. Die Pfosten sind 15,5x15,5 cm, die Pfetten 15,5x21cm und die Kopfbänder 10,5x15,5 cm dimensioniert. Die Firstpfette ruht auf zwei Pfosten, die je auf einen Querriegel stehen, welche auf den unteren Pfetten über den Hauptpfosten lagern. Insgesamt sind 38 Zapfenverbindungen zu sichern. Hierzu möchte ich Holznägel verwenden. Gibt es irgendwo eine Beschreibung oder kann von euch jemand helfen, wie die Holznägel zu dimensionieren sind? Bei http://www.lbs-wals.salzburg.at habe ich lediglich gefunden, das früher traditionell Holznägel verwendet wurden und heute Schrauben und Bolzen an diese Stelle getreten sind. Metall soll aber möglichst nicht verwendet werden.

Beste Grüße

Christian

[CONGER - The Irish diaspora in Munich]

Hi Chris... sollche 'Holznägel' heissen auf englisch 'trunnels' oder 'trenails'. Google mal... es gibt viele Berichte ueber 'trunnels' im 'boatbuilding' und 'timber framing', z.B. http://www.tfdesign.cz/index.php/construction/construction_dowels

Viel Erfolg... -gerard-

[Christof Hartge]

Hallo Christian,

eigentlich ist das keine dramatisch schwierige Sache. Ich hatte 12x12er Balken und habe sie mit Holznägeln gesichert, die ca 12 mm Durchmesser hatten. Vielleicht gehst du bei deinen Balken auf 14 mm herauf, ich glaube aber nicht, dass das einen dramatischen Unterschied macht. Wichtig ist aber folgendes:

Das Kantige muß in das Runde: Die Nägel sollen Kanten haben, die in die Zapfenlöcher einschneiden und so eine feste Verbindung herstellen.

Der Nagelloch wird dicht am Zapfengrund gebohrt, sonst besteht Gefahr, dass der Zapfen gespalten wird.

Du wirst festestellen, dass eine sehr haltbare Verbindung entsteht, die dennoch einfach wieder zu lösen ist.

Viele Grüße, Christof.

[Christian Meseberg]

[In Antwort auf #113103]
Hallo Conger,

Danke für das Bild und den Link.

auf dem Bild wurden m.E. gefräste Rundstäbe verwendet. Da ich auch nur zylindrische Löcher bohren kann, habe ich dieses auch schon in Erwägung gezogen. Ich könnte hier noch etwas betrügen und einen kantigen Kopf aufleimen. Ich möchte es aber gerne vorziehen, die eckigen Holznägel selbst zu machen. Neben dem Durchmesser, der bis 20 mm betragen sollte, ist dann noch zu klären, wie die konische Verjüngung zwischen Kopf und Spitze ermittel wird. Ich werde mal die Seiten mit dem Link studieren und dann einige Versuche machen.

Beste Grüße

Christian

[Jürgen zur Horst]

Hallo,

ich habe gelernt, dass man die Löcher auf Zug bohren soll. Das Zapfenloch wird erst durchgebohrt. Dann wird der Zapfen eingesetzt und die Lage der Bohrung am Zapfen angezeichnet. Der Zapfen wird wieder herausgezogen und die Bohrung etwas versetzt von der Anzeichnung gebohrt so dass der Zapfen in das Zapfenloch gezogen wird.

Tschüß Jürgen

[Christian Meseberg]

[In Antwort auf #113103]
sorry, die Holznägel auf dem Bild sind wirklich nicht soi genau zu erkennen. Mein Urteil mit den gferästen Rundstäben war vielleicht etwas ungerecht. Ich wollte die handwerkliche Leistung und das Können des Zimmerers keineswegs schmälern.

Beste Grüße

Christian

[Christian Meseberg]

[In Antwort auf #113106]
Hallo Jürgen,

ich danke für Deinen Beitrag.

Darüber hatte ich hier auch schon mal etwas gelesen. Ich mus mal sehen, wie das Richten verläuft. Bei dem Gewicht der Pfetten und dem engen Spiel der Zapfenlöcher kann ich mir vorstellen, dass ich die Pfetten nicht mehr abnehmen kann. Ich bin froh, wenn sie ohne hängen zu bleiben erstmal komplett auf den Pfosten und Kopfbändern aufliegen. Beim Vorrichten habe ich alles auf dem Kopf stehend zusammengesteckt. Da war ich froh, das ich die Pfosten wieder rausbekommen habe. Bei meiner Konstruktion sind jedem Pfosten drei Kopfbänder zugeordnet. Jeweils zwei für die Pfetten und eines für den Querriegel. Es sind also mit dem Pfosten vier Zapfen, die Sitzen müssen. Da ich alles allein machen will, werde ich das wohl nicht mehr abnehmen können, wenn es erstmal sitzt. Da muss ich also Komprimisse machen.

Beste Grüße

[Dirk Boehmer]

[In Antwort auf #113102]
Hallo Christian,

ich habe hier im Bild Balken mit dem Mass 11x11cm verwendet. Auch die
Holzduebel sind selber hergestellt. Sie sind 16mm dick, brauchen aber nicht
konisch zulaufen. Wichtig ist, dass die beiden Loecher in der Verbindung
etwas versetzt zueinander sind. Somit wird die Verbindung beim Einschlagen
des Holzduebels zusammengezogen.

Weil der Duebel beim einschlagen etwas aufsplittert, habe ich ihn erst hinterher
passend mit 2cm Ueberstand abgesaegt.

Die Herstellung ging dann folgendermassen:

- Mit der Axt habe ich aus einem 2cm starken Laerchenbrett etwa 2cm breite Streifen abgeschlagen. Wichtig ist, dass die Duebel dem Verlauf der Faser folgen
- mit dem Ziehmesser habe ich die Streifen einigermassen rund geschnitten, bis auf ca. 17-18mm Durchmesser
- Aus dem Automobilbereich hatte ich noch ein gehaertetes Stueck Blech mit einem 16mm Loch. Die Hoelzer habe ich mit einem Hammer durch diese Oeffnung getrieben.

--
Dirk

[Christian Meseberg]

Hallo Dirk,

schöne saubere Arbeit,

Das Spalten erscheint mir eine gute Lösung, um dem Faserverlauf zu folgen. Ich werde mich auf das Zieheisen beschränken.

Ich werde die Löcher auch schon in der Werkstatt bohren. Dann kann ich ohne viel Aufwand das Loch im Sapfen etwas nach außen nehmen. Wie viel soll das sein, 2-3 mm sind doch schon viel?

Beste Grüße

Christian

[Marc S.]

2-3 mm ist in diesem Fall genau richtig.

Gruesse
Marc