Kreuzschärfersägeblatt
-
- Beiträge: 2715
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Kreuzschärfersägeblatt
Hallo,
kann jemand von euch etwas mit diesem Begriff anfangen und mir erklären was das genau ist? Es soll ein Sägeblatt für eine Gestellsäge sein, aber genaueres konnte ich nicht in Erfahrung bringen.
Gruß
Heiko
-
- Beiträge: 3208
- Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09
Re: Kreuzschärfersägeblatt
Hallo Heiko,
nie gehört. Könnte aber ein Blatt für Schnitte quer zur Faser (Absetz-) sein, das wird nämlich so geschärft, dass die Feile von Lücke zu Lücke gegensinnig schräg geführt wird, quasi "über Kreuz".
Friedrich
-
- Beiträge: 2715
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Re: Kreuzschärfersägeblatt
Hallo Friedrich,
ich glaube nicht, dass es sich um ein Absetzsägeblatt handelt. Das Kreuzschärfersägeblatt ist aus dem Wilpu Katalog, da werden beide aufgeführt und ich glaube nicht, dass das gleiche Blatt unter zwei verschiedenen Namen im Katalog ist.
Ich habe beides bestellt (insg. 4 verschiedene Blätter inkl. einer Säge), sollte in den nächsten Tagen kommen, dann werde ich es sehen und berichten.
Gruß
Heiko
-
- Beiträge: 69
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Re: Kreuzschärfersägeblatt
Hallo Heiko,
unter "Kreuzschärfe" versteht man eine Zahnform. Bei uns handelte es sich eigentlich immer um eine Gestellsäge. Die Zähne werden mit einer Schwertfeile gefeilt. Dadurch kann man die Zahnflanken schräg anfeilen, was eine sehr gute und z. T. recht aggressive Schneidleistung mit sich bringt. Mit einer Dreikantfeile kommt man nicht so weit in den Zahngrund. Benutzt wird eine "über kreuz" geschärfte Säge für Querschnitte.
Gruß an die "Säger"!
Johannes
-
- Beiträge: 1355
- Registriert: So 5. Jan 2014, 20:47
- Kontaktdaten:
Re: Kreuzschärfersägeblatt
Hallo Johannes,
meines Wissens wird auch mit der Dreikantfeile immer bis auf den Zahngrund geschärft. Bei europäischen Sägeblättern mit den üblichen dreieckigen Zähnen erreicht man mit dieser Feile auch einen schrägen Anschliff. Genau genommen müßte man die Feile dazu nicht waagrecht führen, sondern etwas steil, um den 60-Grad-Winkel der Zähne bzw. der Zahnlücken beizubehalten. Dazu hat Brent Beach eine Untersuchung gemacht und festgestellt, daß man den Fehler bei üblichen Anschliffwinkeln vernachlässigen kann (s. Link). Der aggressivere Schnitt wird durch einen kleineren Schnittwinkel erreicht.
Gruß, Wolfgang
-
- Beiträge: 69
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Re: Kreuzschärfersägeblatt
Hallo Wolfgang,
bei der Kreuzschärfe haben die Zähne auf jeden Fall einen kleineren Winkel als 60°. Dazu sind die Zahnbrüste nicht winklig sondern schräg gefeilt. Diese Zahnform kriegt man mit einer Dreikantfeile nicht hin.
Die Zähne der japanischen Sägen haben ja auch wesentlich kleinere Winkel als 60°, sind meist auch mit einem "doppelten" Winkel versehen. Bei Wechsel- oder Einwegblättern kommt man ja nicht in die Verlegenheit nachzuschärfen. Aber sollte jemend eine "echte " handgearbeitete japanische Säge haben, so kommt man deren Zähnen auf keinen Fall mit einer Dreikantfeile bei. Hier hilft nur eine Schwertfeile.
Zum Schrotsägenfeilen gibt es übrigens die Variante der Messerfeile. Der Querschnitt ähnelt dem einer Messerklinge. Mit so einem Teil kommt man auch in jedem Fall und bei jedem vernünftigen Schnittwinkel in den letzten Zahngrund hinein.
Bei auf Stoß arbeitenden Sägen kann man mit der Dreikantfeile arbeiten, weil hier die Zahnbrüste winklig zur Sägerichtung stehen und der Zahnwinkel selber ca. 60° betragen sollte.
Dass grundsätzlich bis auf den Zahngrund gefeilt werden soll ist wohl richtig. Bei vielen alten Sägen, insbesondere mit großen Zähnen wie Schrot- oder Schottsägen sieht man häufig, dass die ursprüngliche Zahngröße verkleinert wurde und in den entstehenden Lücken sich so eine Art "Zwischenzähne" bilden. Das ist aber nur ein Ausdruck von mangelhafter Sorgfalt bzw. auch schlechter Feilen. sind die Feilen zu weit abgearbeitet schneiden die Kanten nicht mehr genug und der Zahngrund wird nicht genug ausgearbeitet.
Gruß. Johannes
-
- Beiträge: 1137
- Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21
Re: Kreuzschärfersägeblatt
Hallo allerseits,
um´s gleich zu sagen - von einem Kreuzscärfersägebaltt habe ich auch noch nicht gehört.
Laut Wilpu-Katalog soll dieses Sägeblatt vergleichbar mit der Ulmia-Nr. 233 sein. Das wäre laut meinem 1995er-Katalog ein Schittersägeblatt mit 5 mm Zahnteilung.
Das im Wilpu-Katalog erwähnte Schittersägeblatt hat eine Zahnteilung von 7 mm und soll mit der Ulmia-Nr. 234 vergleichbar sein. Was beim 1995er-Katalog zutrifft.
Demnach scheint es sich also bei einem Kreuzschärfersägeblatt um ein etwas feineres Schittersägeblatt zu handeln.
Wie bei einem Querschnittblatt üblich, müßten die Zahnbrüste natürlich schräg gefeilt werden.
Im Wilpu-Katalog ist die englische Bezeichnung für dieses Sägeblatt "Staggered Tooth Blade". "Staggered" bedeutet laut meinem Wörterbuch "versetzt angeordnet" oder "gestaffelt". Bringt einen aber auch nicht weiter, da ja die Zähne einer jeden Säge gestaffelt oder versetzt angeordnet sind.
Gruß, Andreas
-
- Beiträge: 1355
- Registriert: So 5. Jan 2014, 20:47
- Kontaktdaten:
Re: Kreuzschärfersägeblatt
Hallo Johannes,
ich habe zwar keine große Erfahrung im Schärfen von Querschnittsägen, aber nach allem, was ich weiß und gelesen habe, wird dazu ebenfalls die Dreikantfeile verwendet. Warum soll man damit nicht einen schrägen Anschliff erreichen können, das geht sehr gut? Daß man bei japanischen Sägen und speziellen Zahnformen andere Feilen braucht, ist klar.
Gruß, Wolfgang
-
- Beiträge: 1258
- Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50
Re: Kreuzschärfersägeblatt
[In Antwort auf #112862]
Hallo Johannes,
ich meine auch und habe praktische Erfahrung damit, dass man mit der Dreikantfeile sehr gut schräg anfeilen kann. Die Dreikantfeile bietet halt den immensen Vorteil, dass man mit ihr schneller und gleichmäßiger feilen kann. Schwierig wird es nur, wie von dir beschrieben, wenn bei einem alten Blatt die Zahngründe nicht mehr gleichmäßig sind. Da bilden sich mit der Zeit so eine Art Hauptgipfel und ein Nebengipfel. In diesem Fall nehme ich eine japanische Sägenfeile und schleife einseitig die Zahnflanken ab.
Viele Grüße, Christof.
Hallo Johannes,
ich meine auch und habe praktische Erfahrung damit, dass man mit der Dreikantfeile sehr gut schräg anfeilen kann. Die Dreikantfeile bietet halt den immensen Vorteil, dass man mit ihr schneller und gleichmäßiger feilen kann. Schwierig wird es nur, wie von dir beschrieben, wenn bei einem alten Blatt die Zahngründe nicht mehr gleichmäßig sind. Da bilden sich mit der Zeit so eine Art Hauptgipfel und ein Nebengipfel. In diesem Fall nehme ich eine japanische Sägenfeile und schleife einseitig die Zahnflanken ab.
Viele Grüße, Christof.