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Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
der gestrige Flohmarkt, der erste nach der Regenzeit, war den Sägen vorbehalten. Ich glaube, ich habe zum ersten Mal keinen Hobel gefunden, den ich unbedingt gebraucht hätte;-)
Neben einer alten großen Ulmia-Schlitzsäge und einer Einmann-Trummsäge von Carl Baier habe ich diese Gratsäge gekauft. Ich habe allerdings noch nie eine Gratsäge mit bauchigem Sägeblatt gesehen, auch nicht in einem Katalog. Und mir ist auch nicht klar, wozu eine solche Säge gut sein soll. Oder könnt ihr euch eine Gratleiste in einem gebogenen Brett vorstellen. Vielleicht in einem Truhendeckel, aber ob man das sauber hinbekommt? Hat jemand noch eine Idee?
aehnliche Saegen, nicht mit einem so modernen Handgriff, habe in meiner Kindheit in einer Fassfabrik gesehen. Damit wurden die Einschnitte fuer die Fassboeden gemacht, das Holz wurde mit einem Grundhobel entfernt.
Eine ganz ähnliche Säge, wie die abgebildete, zeigt der Katalog von Lachappelle-Schweiz, No. 10, ca 1912.
Sie wird hier in der Abteilung "Werkzeuge für Küfer" als Gargelsäge vorgestellt.
Auffallende Unterschiede : - Bei der Lachappelle-Säge ist der Holzkörper unten gerade und nur das Sägeblatt ist bauchig. - Dann zeigen die Zähne eine spezielle Schneiden-Form. Die dem Horn zugewandte Hälfte schneidet ziehend, während die dem Griff zugewandte Hälfte stossend schneidet.
Wenn die Angabe von Ottmar richtig ist, was hiermit bestätigt scheint, dann wäre also die Nut für den Fassboden- bzw. Deckel, der/die Gargel.
Wolfgang, maile Dir ein Bild direkt zu, wenn Du magst, kannst Du es hier einstellen.
vielen Dank für eure Antworten. Ich habe nochmal genau nachgeschaut und tatsächlich bei Lachappelle und auch bei Esslinger & Abt eine solche Gargelsäge gefunden. Mir war nicht mal der Name bekannt, da gibt es noch viel zu lernen.
Ich war immer der Meinung, daß man das Werkzeug zum Einschneiden der Faßböden Gargelreißer oder Gargelkamm nennt. Bei Lachappelle gibt es sogar noch einen Gargelhobel. Alle diese Werkzeuge haben allerdings einen Anschlag, die Gargelsäge nicht. Ob man damit wirklich freihändig die Kimme für den Faßboden sägt?
Gruß, Wolfgang
P.S. Vielen Dank an Beat für die Katalogabbildung!
vieleicht hat man mit diesem Werkzeug die Gargel in Behältnisse geschnitten, in die man mit einem Gargelkamm nicht reingekommen ist bzw. die zu unförmig dafür waren ? Oder sie dienten zum Vorschneiden von Holz das besonders aurißverdächtig war ? Gargelkämme hatten immer ein feste Breite und waren anscheinend nicht ganz billig. Vieleicht hatte eine "normale" Küferei evtl. nur solche, mit denen übliche Aufträge bearbeitet wurden. Wenn mal ein besonderer Auftrag kam, nahm man vieleicht diese Säge, dann mußte man nicht gleich einen neuen Hobel mit entsprechender Breite kaufen. Gargelsägen werden auch in Wolfgangs 1900-Ott-Katalog erwähnt, desweiteren in zwei weiteren Katalogen, die ich habe. Allerdings ohne Abbildungen. Scheinen also durchaus verbreitete Werkzeuge gewesen sein. Habe zwei Küferbücher, Ende 1940er Jahre, da wird die Säge jedoch nicht erwähnt. Zur Sache mit dem freihändig Schneiden, vieleicht hat man einfach einen Hilfsklotz als Anschlag an die Säge genagelt ? Ohne fabrikmäßigen Anschlag war man zudem felxibler, was den Abstand zur Behältnisaußenkante angeht.
[In Antwort auf #112770] Hallo Wolfgang, könntest du die Einmann-Trummsäge auch noch zeigen? Interessiert mich, weil ich auch so ein Teil an der Wand habe, allerdings ein schwedisches Produkt: Sandvik. Gruß an alle Säger! Johannes
hier sind zwei Photos der Trummsäge. In einigen Katalogen und z. B. bei Heine wird sie als Einmann-Trummsäge bezeichnet, oft aber einfach als Einmannsäge. Die Bezahnung nennt sich amerikanisch. Am vorderen Ende sind normale beidseitig wirkende Zähne, um den Schnitt leichter starten zu können. Mein Exemplar ist über alles 72 cm lang.
die Säge ist von der Firma Carl Baier in Wuppertal. Die zugehörige Metallmarke ist besser zu sehen auf meiner Seite über die Firma Baier (s. u.). Die Firma existiert noch, stellt aber anscheinend solche Sägen nicht mehr her.
Mir gefällt die Säge auch gut, aber wenn ich sie nicht mehr haben will, werde ich an dich denken. Auf jeden Fall will ich sie mal ausprobieren, scharf scheint sie noch zu sein.