Kobiki Nokogiri-Längsaufteilen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Antworten
Peter Zeller

Kobiki Nokogiri-Längsaufteilen

Beitrag von Peter Zeller »


Hallo,
ich interessiere mich für die Kobiki Nokogiri. Weiß jemand bis zu welcher Stärke mit dieser Säge Stämme längs aufgeteilt werden können?
Herzlichen Dank.
vielmals gegrüßt
Peter Zeller


Thomas Jacobi
Beiträge: 327
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Kobiki Nokogiri-Längsaufteilen

Beitrag von Thomas Jacobi »


Tja Peter,

Das eine ist natuerlich die Saege, die ist fraglos super. Nicht vergessen, da ist auch noch der Arm. Wieviel mal kannst Du Dich denn so in etwa am Reck hochhieven ohne Pause ? Will sagen die Laenge, Dicke, Duenne, Schaerfe, Haerte das ist natuerlich alles wichtig. Doch sollte man sich nicht von technischen Daten verrueckt machen lassen. Schliesslich muss das Ding ja auch noch bewegt werden koennen. Oder anders gefragt, wie starke Staemme hast Du Dir den vorgenommen aufzuschlitzen ?

Verstehen wir uns richtig, ich will Dich nicht auf den Arm nehmen (ha ick nich jenuch Kraft fuer). Allgemein gesagt glaub ich einfach dass die Grenze des von Hand Aufsaegbaren nicht so sehr von der Saege als dem Arm bestimmt wird der sie bewegt.
Solange wir jedenfalls von Einmannsaegen sprechen.

Auf alle Faelle will ich Dir Mut und Ermunterung zusprechen: Deine Bohlen von Hand auftrennen um daraus etwas Schoenes zu machen ist unvergesslich. Allemal.
Kanns nur empfehlen. Braucht freilich auch seine Zeit. Und reichlich Fluesigkeit zum Nachfuellen.
Freundlichen Gruss aus dem schon fast sommerlichen Athen,
Thomas



Dirk Baltzer
Beiträge: 131
Registriert: Sa 9. Feb 2013, 15:05
Wohnort: 61476 Kronberg

Re: Kobiki Nokogiri-Längsaufteilen

Beitrag von Dirk Baltzer »


Hallo Peter,
ich selbst habe ebenfalls mit der fragwürdigen Beschäftigung begonnen, Fichtenstämme mit dieser Säge längst aufzusägen. Dabei habe ich bisher Stämme von 30 bis 40cm Durchmesser auf einer Länge von bis zu 1,5m geschafft. Die Bretter sind allerdings nicht gerade. Außerdem ist der Fortgang dieser Arbeit zuweil sehr zäh. In 2 Stunden komme ich je nach Beschaffenheit des Holzes mit der Säge nur 30cm weit.
Das Hauptproblem aus meiner Erfahrung ist nicht die Kraft. Das Problem ist die Führung der Säge. Bisher ist es mir noch nicht gelungen, eine Führung für den Sägeschnitt zu basteln. Wie man sehr lange Bretter mit einer Breite von z.B. 35cm aus einem Stamm heraussägt ist mir immer noch ein Rätsel.
Ein weiteres Problem ist der Schnittwinkel der Säge. Ich habe das Gefühl, daß wenn man in verschiedenen Winkeln an dem Sägeschnitt arbeitet, der Schnitt gerader und schneller wird. Es gibt aus meiner Sicht auch einen großen Unterschied ob man die Säge gerade zu sich heran zieht oder beim Sägen einen kleinen Bogen macht. Auf jeden Fall hört man immer sehr gut, ob die Säge gut greift und gut schneidet oder nicht.
Ich bin mit der Säge sehr zufrieden. Für das alleinige Handaufsägen von Stämmen ist sie aus meiner Sicht konkurrenzlos. Und noch eine gute Nachricht. Du mußt die Säge nach einem längsaufgesägten Stamm schärfen und das geht kinderleicht und schnell.

Dirk



Peter Zeller

Re: Kobiki Nokogiri-Längsaufteilen

Beitrag von Peter Zeller »


Hallo Thomas,
herzlichen Dank für Deine Antwort. Am Reck hochziehen schaffe ich so etwa fünfzehn Mal; was die Stärke der Stämme betrifft, so hatte ich mir etwa 20-40 cm vorgestellt (etwa 1m lang). Was Du schreibst klingt sehr vernünftig; mir ging es zunächst um die technische Machbarkeit, da die Säge ja nicht ganz billig ist und ich einfach wissen wollte, was prinzipiell so möglich ist.
Nochmals herzlichen Dank für Deine Antwort und die Ermunterung.
mit den allerbesten Grüßen
Peter


Peter Zeller

Re: Kobiki Nokogiri-Längsaufteilen

Beitrag von Peter Zeller »


Hallo Dirk,
herzlichen Dank für Deine Antwort; insbesondere auch für die praktischen Tipps zur Anwendung. WIe schärst Du Deine Säge und wie oft kann man eine solche Säge schärfen?
herzlichst bedankt und einen schönen abend
Peter



Thomas Jacobi
Beiträge: 327
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Kobiki Nokogiri-Längsaufteilen

Beitrag von Thomas Jacobi »


Hallo Peter,

Bei 15 mal hochziehen bist Du entweder sehr schlank oder sicherlich kraeftig genug (oder beides) mit der Kobiki die Staemmchen in den beschriebenen Massen aufzusaegen, ist lediglich eine Frage der Zeit und Ausdauer, vergiss auch nicht die Staemmchen ordentlich zu fixieren beim saegen (soll ja kein Unfall passieren und Stabilitaet ist Grundvoraussetzung das man beim Saegen auch volle Kraft und Gleichmut eintfalten kann). Prinzipiell sehe ich jedenfalls keinerlei Bedenken dass Du das mit der Saege nicht schaffen koenntest.
Lies ruhig ein wenig in der Suchfunktion, hier haben sich schon einige zu dem Thema ausgelassen.
Nochmals viel Spass,
Thomas



ingolf

Re: Kobiki Nokogiri-Längsaufteilen

Beitrag von ingolf »

[In Antwort auf #111406]
hallo peter,

ich habe im letzten herbst mit einer kobiki nokogiri längs einen 180 cm langen und am wipfelfernen ende gut 20 cm starken, leicht gewundenen weißbuchenstamm aufgesägt (weißbuche = hornbaum - ziemlich hart...). der baum wurde im winter zuvor geschlagen. der stamm wurde zu drei ca. 4 cm starken bohlen und zwei schwarten, von denen eine nicht die gesamte länge umfasste, aufgetrennt. für diese arbeit habe ich - mit nur kleinen pausen - ca. 7 stunden gebraucht. die säge schneidet erstklassig. der limitierende faktor ist sicherlich - wie thomas richtig sagt - der säger.

zuerst habe ich den stamm schräg am boden auf einen querbalken gelagert und mich draufgehockt (wie die japaner wohl). anfangs reichte das eigengewicht des stammes aus, ihn stabil zu lagern. später kam mir das geländer der terrasse zupass. die senkrechten stahlstreben von knapp 1 cm stärke stabilisierten den stamm, indem ich eine in den schnitt keilte. so konnte sich der stamm nicht verdrehen und auch nicht verrutschen, der schnitt war immer weit, und die säge lief leicht.
die parallelen einschnitte habe ich zuerst am vollen stamm vorgenommen. dank der oben genannten führung und sicherung konnte ich zum ende zwei bohlen voneinander trennen, ohne dass irgendetwas kippelte.

die sägeflächen sind weder 100%ig eben noch planparallel, aber dank der güte der säge auch nicht das, was man säge"rauh" nennt.

sicherlich eine sehr archaische und befriedigende arbeit, wenn man keine eile hat. und vor allem macht sie keinen lärm. nach der arbeit bezeugen arme, rücken und handflächen, was du getan hast...

die säge ist ein beeindruckendes werkzeug.

guten mut und gutes gelingen

ingolf



Dirk Baltzer
Beiträge: 131
Registriert: Sa 9. Feb 2013, 15:05
Wohnort: 61476 Kronberg

Re: Kobiki Nokogiri-Längsaufteilen

Beitrag von Dirk Baltzer »

[In Antwort auf #111426]
Hallo Peter,
bin Dir noch eine Erlärung schuldig, wie ich die Nokogiri schärfe.
Wenn Du Dir die Zahnform der Säge anschaust, stellst Du fest, daß die Zahnspitze abwechseln schräg angefeilt wurde. Also wurde auf dem Zahnrücken eine zweite Fase angeschliffen, die dazu führt, daß die Zahnspitze nicht mehr in voller Breite existiert (wie es bei den anderen Sägen der Fall ist, die für Längsschnitte geschärft sind). Wenn man die Säge von vorne betrachtet, dann ist die Kante der Zahnspitze somit nicht senrecht zum Sägeblatt, sondern je nach gechränktem Zahn abwechselnd mal zur einen mal zur anderen Seite angeschliffen.

Ich habe mich daher darauf beschränkt, nur diese zweite Fase auf dem Zahnrücken mit einer feinen Feile und wenigen Strichen nachzuschärfen. Die Zahnbrust berühre ich dabei gar nicht.

Ich kann Dir leider keine Zeichnung oder Bild einstellen, da ich nicht genau weiß wie es funktioniert.

Wenn man sich in dem online Katalog die Zahnteilung der Nokogiri anschaut, sieht man diese besondere Form des Schliffes nicht.

Dirk



Peter Zeller

Re: Kobiki Nokogiri-Längsaufteilen

Beitrag von Peter Zeller »


Hallo Dirk,
herzlichen Dank für Deine Antwort. So wie es aussieht, werde ich mir diese wunderbare Säge wohl zulegen.
vielmals gegrüßt
Peter


Dirk Baltzer
Beiträge: 131
Registriert: Sa 9. Feb 2013, 15:05
Wohnort: 61476 Kronberg

Re: verbogene Kobiki Nokogiri

Beitrag von Dirk Baltzer »

[In Antwort auf #111464]
Von Zeit zu Zeit kommt das Thema auf, wie man per Hand Stämme aufteilt.
Ich praktiziere dies seit einiger Zeit (weiter bin ich mit meiner Schreinerarbeit noch nicht gekommen) und habe jetzt ein Problem.

Das Sägeblatt meiner kobiki nokogiri ist verbogen. Es ist zwar nicht geknickt aber verläuft in einem deutlichen Bogen nach rechts. Das kommt wahrscheinlich daher, daß ich immer noch keinen genau geraden Sägeschnitt hinbekomme (was man an den Bretter auch sehen kann).

Nur - wie biege ich das Sägeblatt wieder gerade, so wie es einmal war? Kann ich einfach mit der Hand daran "rumbiegen" bis es wieder augenscheinlich gerade ist?

Oder gibt es einen professionelleren Weg?

Vielleicht hat jemand eine Idee?

Dirk



Antworten