Arbeitstisch Marke Eigenbau
Re: Arbeitstisch Marke Eigenbau
Im Moment denke ich über die Art der Füße nach. Ich bin mir nicht sicher, on ich wirklich nur einen verstellbar machen sollte oder doch alle 4?? Und meine nächste Überlegung ist, wie man den Tisch ohne das Gewicht in astronomische Höhen zu treiben, rutschfest machen kann, z.B. durch Anbringen einer Gummisohle unter den Füßen??
Das mit der Querverstrebung leuchtet mir ein, doch auch hier überlege ich noch, ob ich diese eben oder räumlich mache. Vielleicht lassen sich die Streben zwischen den Tischbeinen auch durch Gewindestangen ersetzen/verstärken.
Ist so eine Stabverleimte Buchenarbeitsplatte, wie sie mehrfach vorgeschlagen wurde, nicht sehr anfällig gegen Bruch an den verleimten Stellen? Man müsste sie doch mindestens an mehreren Stellen durch untergeleimte/untergeschraubte Leisten verstärken! Seid ihr sicher, dass eine Multiplex-Platte noch merklich federt, wenn sie an etwa 6-8 Stellen durch Schlossschrauben (entweder durchgängig mit Mutter oder mit Pampa-Mutter im Holz befestigt) mit dem Untergestell verbunden wird?
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Re: Arbeitstisch Marke Eigenbau
Im Moment denke ich über die Art der Füße nach. Ich bin mir nicht sicher, on ich wirklich nur einen verstellbar machen sollte oder doch alle 4?
Wenn du den Tisch auf unebenem Boden in die Waage bringen willst, brauchst du vier Verstellungen.
Und meine nächste Überlegung ist, wie man den Tisch ohne das Gewicht in astronomische Höhen zu treiben, rutschfest machen kann, z.B. durch Anbringen einer Gummisohle unter den Füßen?
Rutschfestigkeit ist das eine. Worauf es aber auch ankommt ist die Reaktion des Tisches auf kurze Schlagimpulse, wie sie beim Stemmen entstehen. Du willst ja nicht, dass dir das festgespannte Werkstück jedesmal samt Tisch "wegfedert". Und da hast du eigentlich nur eine Chance, wenn die Masse des Systems "Werkstück und Tisch" größer ist als die von Stemmeisen und Klüpfel.
Das mit der Querverstrebung leuchtet mir ein, doch auch hier überlege ich noch, ob ich diese eben oder räumlich mache. Vielleicht lassen sich die Streben zwischen den Tischbeinen auch durch Gewindestangen ersetzen/verstärken.
Gewindestangen (oder Stangen mit auf den Enden aufgeschnittenem Gewinde) als Diagonalverstrebung sind m.E. eine ganz gute Idee. Es ist zwar teurer als eine hölzerne Strebe, aber gut demontierbar.
Ist so eine Stabverleimte Buchenarbeitsplatte, wie sie mehrfach vorgeschlagen wurde, nicht sehr anfällig gegen Bruch an den verleimten Stellen? Man müsste sie doch mindestens an mehreren Stellen durch untergeleimte/untergeschraubte Leisten verstärken!
Richtig gemachte Leimfugen sind fester als das umgebende Holz. Die Leimfugen durch ebenfalls längs laufende Laschen zu überdecken ist sehr sicher unnötig.
Was sinnvoll sein kann sind zwei oder drei quer liegende Gratleisten, die die Platte daran hindern, sich zu werfen (krumm zu werden).
Seid ihr sicher, dass eine Multiplex-Platte noch merklich federt, wenn sie an etwa 6-8 Stellen durch Schlossschrauben (entweder durchgängig mit Mutter oder mit Pampa-Mutter im Holz befestigt) mit dem Untergestell verbunden wird?
35mm Buche-Multiplex auf stabilem Untergestell federt noch. Ich habe es an meinen Labortischen (35mm Buche-Multiplex auf durchgehender Wandkonsole bzw. Stahlfüßen mit längs laufendem Unterzug) festgestellt. Wenn ich, was sehr selten vorkommt, mal einen Sicherungsstift austreiben muss, gehe ich lieber an die Hobelbank. Da reichen dann zwei bis drei Hammerschläge, auf der dünnen Platte passiert unter Umständen gar nichts, weil das Werkstück einfach "weggeht".
Gruß
Stefan
Re: Arbeitstisch Marke Eigenbau
Hallo zusammen!
Es ist schon eine Weile her, da habe ich hier um Rat zu einem Arbeitstisch gefragt. Ich habe mir eure (danke nochmal) Anregungen durch den Kopf gehen lassen und einen abgeänderten Entwurf gemacht.
Folgendes habe ich verändert:
- Die Eckverbindungen sind jetzt Schlitz-Zapfen-Verbindungen, die Zapfen stoßen im 45°-Winkel zusammen
- Die Arbeitsplatte wird aus 27mm Buchenleimholz gemacht
- Ein Teil der Arbeitsplatte bleibt frei von Löchern
- Die senkrechten Kanthölzer werden dicker (74mm statt 54mm)
- Es gibt eine Ablage, auf der zusätzliche Gewichte abgelegt werden können, um den Tisch zu stabilisieren
- Die Längsseite wurde von 100cm auf 120cm vergrößert (mehr geht leider nicht)
schauts euch einfach mal an:

Jetzt, wie ihr euch sicher schon denken könnt, will ich euch nochmal darauf "loslassen", bevor ich mich ans Werk mache.
Einige Unklarheiten gibt es noch, z.B. weiß ich noch nicht recht, wie ich eine Verstellbarkeit der Füße bewerkstellige, ohne die Konstruktion zu sehr zu schwächen!?
Wenn euch irgend etwas einfällt, was ich noch beachten sollte, bevor ich mir das Material zulege, wäre ich sehr dankbar, wenn ihr mich darauf hinweist!
Vielen Dank schon im Vorraus!
Gruß Nico
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Re: Arbeitstisch Marke Eigenbau
Nicolas,
vielleicht solltest Du die oberen Traversen etwas höher machen, damit wird der Tisch bei wenig Mehraufwand deutlich steifer bei Arbeitsgängen, die eine horizontale Kraft aufbringen (Hobeln, Sägen).
Ich wünsche gutes Gelingen!
Friedrich
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Re: Arbeitstisch Marke Eigenbau
Hallo Nicolas,
ganz kurz ein paar kleine Anmerkungen:
Nimm eine 38mm-Buche-Arbeitsplatte - die gibts auch als fertige Küchenarbeitsplatte (allerdings nicht bei IKEA), und nachdem Deine Spannwerkzeuge ihre Belastung über die Plattendicke abbauen, helfen die 11mm zusätzlich auf Dauer sicher gewaltig.
Die Traversen sind zu wenig hoch - das ist vor allem an der Ecke ein Problem, wenn Du die Ecke als steifes Rahmeneck ausbilden musst. Alternativ könnte man mit Auskreuzungen oder Knaggen stabilisieren.
Die zwei zusätzlichen Verbindungen unter der Platte kannst Du Dir wahrscheinlich sparen - vor allem bei einer 38er Platte.
Die äusserste Lochreihe ist mit 30mm für meinen Geschmack zu dicht am Rand - da kann die (ohnehin nicht allzu üppige) Platte nachgeben, wenn Du die Benchdogs festziehst ...
Und falls Du vielleicht doch noch über eine Bank nachdenkst - meine ist auch nicht grösser, und die einfache Zangen-Hardware ist auch nicht teurer als die Benchdogs ...

Gruss
Karsten
Re: Arbeitstisch Marke Eigenbau
Danke zunächst mal für die Tips!
Wird gemacht, Traversen werden von 54mm auf 74mm erhöht, kein Problem.
Probleme gibts allerdings bei der Dicke der Platte: Ja, auch eine 38mm/40mm Buchenplatte könnte ich bekommen, allerdings kostet die stolze 93/lfm! Das wären über 100 nur für die Platte! Die 27mm-Platte dagegen ist mit 18/lfm wesentlich günstiger (warum?). Ist diese Stärke wirklich so bedenklich dünn?
Gibt es Alternativen zur teuren Buchen-Arbeitsplatte?
Hat jemand eine Idee zu den verstellbaren Füßen? Meine Idee, das Prinzip habe ich bereits getestet, wäre: Sowohl in das Fußstück als auch in das Tischbein eine Rampa-Muffe eindrehen und die beiden Teile mit einem Stück Gewindestange verbinden. Dazwischen Unterlagsscheiben unt Mutter zum Feststellen. Nachteil: Rampa-Muffen finde ich höchstens mit M8-Innengewinde, das ist mir zu wenig und würde ja auch die dicken Tischbeine überflüssig machen. Ich brauche eure Hilfe!
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Re: Arbeitstisch Marke Eigenbau
Hallo Nicholas,
die Wonderdogs funktionieren bei Dir ja ausschliesslich über die Plattenstärke - je dünner die Platte, um so grösser die Kraft, die auf den unteren Lochrand wirkt, weil das Moment gleich bleibt, der verfügbare Hebelarm aber immer kürzer wird.
Das führt dazu, dass Deine Löcher relativ schnell ausleiern werden und die Wonderdogs dann aus den Löchern rutschen, weil sie mehr als die 3° Spiel bekommen, die sie Vorlage haben.
Aus diesem Grund ist die Hakenleiste bei Hobelbänken i.d.R. mindestens 100mm hoch, bei den schweren nochmal höher.
Zu der Höhenverstellung:
In eines der Beine eine 40mm-Topfbohrung ca. 15mm, dann zentrisch eine 20mm-Bohrung mit Rampa-Muffe M12. So kannst Du mit einer M12-Schlüsselschraube eine eventuelle Wackelei beenden und falls alles eben ist, steht der Tisch sicher auf seinen Füssen, weil Du die Schraube versenken kannst.
Alternative zur Platte:
1. Selbst leimen
2. 2x 27mm leimen und spaxen (Spaxe versetzt zu Deinem Lochraster) - wären dann 38/lfm und Du hättest 54mm - das ist doch ein Wort. Um die unschöne Fuge zu verdecken (die fertigen Platten sind gefast), kannst Du ja noch einen umlaufenden Rand aufleimen
Gruss
Karsten
Re: Arbeitstisch Marke Eigenbau
Hm, das mit dem Zusammenleimen zweier Platten war ja auch ursprünglich noch meine Idee, als ich noch Multiplex verwenden wollte. Da wurde mir aber von verschiedenen Seiten abgeraten, da ich den nötigen Anpressdruck nicht aufbringen würde. Ich habe leider zu wenig Erfahrung, um das zu beurteilen. Dein Vorschlag (Karsten) mit dem zusätzlichen Spaxen scheint mir aber plausibel, die Schrauben wirken ja wie zusätzliche Schraubzwingen. Am Rand würde ich ja sowieso mit Schraubzwingen pressen, ich der Mitte könnten einige Getränkekisten den Druck erhöhen.
Da ich ja auch die Tischplatte und den Zwischenboden mit Sechskantschrauben und Rampamuffen befestigen möchte, stellt sich mir noch eine Frage: halten die Muffen fest genug im Holz? Ich spiele mit dem Gedanke, sie mit Epoxy zu einzukleben.
Viele (verschneite) Grüße
Nicolas
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Re: Arbeitstisch Marke Eigenbau
Hallo Nicholas,
ich finde, man sollte die Kirche im Dorf lassen ... hier mal ein Auszug aus der DIN 1052-1 Tragende(!) Bauteile aus Brettschichtholz:
12.5 Verleimen und Pressdruck
Der Pressdruck muss möglichst gleichmäßig verteilt auf alle Leimflächen wirken.
Nagelpressleimung, d. h. Aufbringen des Pressdruckes mit Hilfe von Nägeln, ist für das Aufleimen von Brettlamellen bis zu einer Dicke von 33 mm oder Platten aus Holzwerkstoffen bis zu einer Dicke von 50 mm zulässig. Dazu sind Nägel nach DIN 1052 Teil 2 mit Längen von etwa 2,5 x Lamellen- bzw. Plattendicke zu verwenden, wobei mindestens ein Nagel je 65 cm2 Lamellen- bzw. Plattenfläche angeordnet werden muss und der Nagelabstand höchstens 100 mm betragen darf. Hierbei sind die Löcher im Bau-Furniersperrholz bei Platten-dicken über 20 mm mit etwa 85 % des Nageldurchmessers vorzubohren. Das Vorbohren darf entfallen, wenn geeignete Nageleinschlaggeräte verwendet werden.
Bei mehreren Lagen ist jede Lage für sich zu nageln, wobei die Nägel versetzt angeordnet werden müssen.
Wenn man jetzt berücksichtigt, dass Schrauben die dreifache Haltekraft von Nägeln besitzen (auf Zug 3*S*t, macht bei 4x40 Schrauben 3*4*40=480N), würde ich einen Schraubenabstand von 10x20cm für ausreichend halten, was 25 Schrauben entspricht. Wenn jetzt jede Schraube 0,5kn Druck ausübt, kommst Du auf einen Pressdruck von 1,25 to, was meiner Meinung nach leicht ausreicht. Die Schraubzwingen würde ich trotzdem als erstes setzen, sonst verrutschen Dir beim Schrauben die Platten. Nachdem Du die Platte eh lochen willst, kannst Du ja die Schrauben nach dem Verleimen wieder rausdrehen und das Loch als Zentrierloch für den Forstnerbohrer benutzen, dann hast Du am Ende eine reine Holzplatte ...
Getränkekisten bringen nix - 200N auf 1200 cm² sind zu wenig ... zum Erreichen des Schraubenpressdruckes müsstest Du 15 Lagen volle Kisten auf der kompletten Platte schichten.
Gruss
Karsten