Folien rückstandslos entfernen
Folien rückstandslos entfernen
Liebe Forumsgemeinde,
wieder einmal melde ich mich mit einer - vielleicht blöden - Frage an Euch: Nun steht ein Tisch zur Diskussion: Ein Relikt aus den enorm "kreativen" Verschönerungsphasen der 70er-80er Jahre. D.h: eine "traumhaft schönes Nußdekor" - in edlem dc-fix - soll in Ihren naturgegebenen Urzustand(wahrscheinlich Nadelholz) zurückversetzt werden. NAtürlich haben wir probiert, die lästige Haut abzuziehen. Fehlanzeige: es lassen sich lediglich kleine Fetzen lösen.Und dort, wo es gelang, bleibt ein nicht zu vertilgender Klebstoff übrig. Mit einer Heißluftpistole möchte ich nicht unbedingt arbeiten, schließlich war man in dieser Epoche nicht gerade zimperlich mit Umweltgiften.Auch mit dem Stanleymesser - ui, seit 9/11 inkriminert - geht nicht allzuviel weiter.
Man kann natürlich in kleinen Tranchen arbeiten, aber was bleibt, ist der "Pick". Man kann ihn zwar angeblich mit ätherischem Orangenöl entfernen, aber auf der Fläche würde das dann doch etwas teuer.
Mit bestem Dank an alle hilfreichen Geister
Rüdiger
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- Beiträge: 1054
- Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30
Re: Folien rückstandslos entfernen
Hallo Rüdiger,
versuche es doch zuerst mit einem Fön. Wenn der zu schwach ist, dann Heißluft. Den Kleber anschließend mit Waschbenzin oder Nitroverdünnung runter rubbeln. Das kann man im Freien machen, wenn man den Geruch nicht mag. Das Orangenöl ist dazu viel zu schade und keinesfalls gesünder, auch wenn im Namen das Wort Orange vorkommt.
Falls Du Angst vor Giften hast, würde ich Dir eher empfehlen, keine alkoholischen Gertänke zu konsumieren, nicht zu rauchen, Wirtshäuser zu meiden, wo geraucht wird und nicht zu grillen, denn in solchen Fällen bekommst Du sicher um viele Größenordnungen mehr an Giften ab als bei der einmaligen Reinigung eines Tisches.
Viele Grüße von
Edi
Re: Folien rückstandslos entfernen
[In Antwort auf #110929]
Hallo Edi,
danke für Deinen Tipp. Wenn schon, dann gleich mit einem dezent reguliertem Heilßluftgebläse.Allerdings werde ich die Waschung zuerst mit dem gleichnamigen Benzin probieren. Bei Nitro dürfte eher eine psychische Blockade nachwirken, da ich in meiner Jugend dieses Zeug als probaten Farbentferner entdeckt habe. Seit her kann ich diesen Gestank nicht ausstehen. Es ist auch nicht unbedingt die Angst vor Giften. Aber rauchen, Alkohol und auch Gegrilltes, dass sind ja GENUSSGIFTE, aber bei Nitro,.....
Viele Grüße
Rüdiger
Hallo Edi,
danke für Deinen Tipp. Wenn schon, dann gleich mit einem dezent reguliertem Heilßluftgebläse.Allerdings werde ich die Waschung zuerst mit dem gleichnamigen Benzin probieren. Bei Nitro dürfte eher eine psychische Blockade nachwirken, da ich in meiner Jugend dieses Zeug als probaten Farbentferner entdeckt habe. Seit her kann ich diesen Gestank nicht ausstehen. Es ist auch nicht unbedingt die Angst vor Giften. Aber rauchen, Alkohol und auch Gegrilltes, dass sind ja GENUSSGIFTE, aber bei Nitro,.....
Viele Grüße
Rüdiger
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- Beiträge: 983
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Re: Folien rückstandslos entfernen
Hallo Rüdiger,
wie Edi würde ich es auch mit warmer bis heißer Luft versuchen. Was die Kleberreste angeht, habe ich gute Erfahrung mit der Ziehklinge gemacht.
Ich habe einen kleinen Arbeitstisch der von der Vorbesitzerin in der Küche genutzt wurde und mit einer "Kuhflecken-Folie" beklebt wurde. Glücklicherwiese hatte sie vor der Weitergabe die Folie schon entfernt, den Kleberresten konnte ich mit der scharfen Ziehklinge mühelos den Garaus machen.
Rückblickend würde ich hierzu jedoch eine etwas billigere Klinge aus dem Baumarkt nehmen, die gute vom Hausherren wieder zu reinigen ist etwas mühsam.
Eine Frage noch am Rande, für tiefgründige Nebenbemerkungen bin ich ja auch immer gerne zu haben....
....aber was meinst Du mit "... dem Stanleymesser - ui, seit 9/11 inkriminert..." Die drei Wörter sind mir zwar geläufig, alleine der Sinn erschließt sich mir nicht?
Beste Grüße
Gero
Re: Folien rückstandslos entfernen
Hallo,
ich weiß nicht, ob eine geschärfte Ziehklinge auf Weichholz so eine gute Idee ist.
Was das Stanleymesser angeht: Die Flugzeugentführer waren mit "Teppichmessern" bewaffnet. Das sind im amerikanischen Sprachgebrauch wohl "Stanleymesser". Oft auch tatsächlich von Stanley.
Viele Grüße,
Gerhard
Re: Folien rückstandslos entfernen
Danke Gero und Gerhard,
nun zu Deiner Frage, die eigentlich schon von Gerhard beantwortet wurde: Die sogenannten Teppichmesser, vulgo "Stanley" stehen ja heute mittlerweile in einem ganz häßlichem Ruf.(Auch wenn wir sie bislang zu ganz simplen Zwecken benutzten - wie eben Teppiche und andere leblose Dinge zu schneiden) Ohne sich hier auf ein zweifellos sehr glattes Parkett begeben zu wollen,.....aber das ist eine andere Geschichte,.....
Nun zur Ziehklinge: Ja, damit habe auch ich, trotz eingehenden Studiums der diversen Beiträge, meine Schwierigkeiten. Mir gelingt es einfach nicht, die Schärfe herzustellen.Manchmal glaube ich, daß gerade diese Dinge von der persönlichen Verfassung abhängen. Wollte ich früher meinen Gnicker (für Nichtjäger: mein Jagdmesser) auf dem Stein schärfen, so ging´s oder eben nicht, je nach dem, wie man eben "drauf" war. Dieses Problem habe ich übrigens ein für alle Mal gelöst, seitdem ich sämtliche im Haushalt befindichen Klingen mit dem "Vulkan-Schleifer" so richtig scharf mache. Das ist ein wirklich, für meine Begriffe vielleicht das erste, brauchbares Gerät. Wird auch in Großküchen verwendet, kostet kein Haus und ist simpel in der Handhabung.Inklusive Abziehen nämlich.(Wurde übrigens in Salzburg erfunden, kann ich wirklich wärmstens weiterempfehlen.Wen es interessiert, dem kann ich gern die e-mail-Adresse der Fa Stalegger geben, wenn ich sie finde)
Jedenfalls an Euch alle herzlichen Dank und ein schönes Wochenende, mit besten Grüßen aus Salzburg
Rüdiger
Re: Folien rückstandslos entfernen
Hallo Rüdiger,
mit dem Grat-Anziehwerkzeug von Veritas und guten, dünnen Ziehklingen erreichst Du wirklich nachvollziehbare Ergebnisse. Absolut unabhängig von der Tagesform. Und selbst mit dem Schaft eines HSS Bohrers als Ziehklingenstahl funktioniert das ziemlich gut.
Worauf ich hinaus wollte: Ziehklingen funktionieren wunderbar auf Hartholz. Weichholz funktioniert nicht. Leider.
Mit dem Ziehklingenhobel (als "idealisierte" Ziehklinge) erreiche ich auf Buche, Ahorn etc. Ergebnisse, die mich wirklich begeistern. Auf Fichte, Kiefer etc. funktioniert es aber einfach nicht.
Einen ähnlichen Effekt kann man beim Drechseln beobachten. Mit Hartholz kann man mit Schabern - ähnlicher Schnittwinkel wie Ziehklingen - ziemlich gute Ergebnisse erziehlen (Achtung: so soll man es natürlich nicht machen, aber es funktioniert). Mit einem Schaber an Weichholz sieht die Oberfläche aus wie abgebissen.
Viele Grüße,
Gerhard
Re: Folien rückstandslos entfernen
Hallo Gerhard,
nun, da ich bislang eher selten mit Ziehklingen Hölzer malttraitieren musste, vielleicht oder ziemlich sicher der eingangs erwähnten Unfähigkeit wegen, habe ich zwar mit großem Interesse die Berichte über das Veritas-Wunderwerk des Hausherrn verfolgt. Aber die Anschaffung bisher vermieden.Und da ich selten mit Hartholz arbeite, denke ich auch, daß sich der Erwerb kaum rentieren dürfte.
Für unser Problem - ist es eigentlich ein´s? - bleibt halt offenbar wirklich nur die chemische Lösung, also Nitro oder Waschbenzin.
Sollte ich zufällig auf eine neue "innovative" Möglichkeit stoßen, werde ich Euch selbstverständlich davon berichten - damit ich auch einmal etwas V
Vernünftiges zu diesem Forum beitragen kann.
Grüße aus Salzburg und ein gedeihlich Werken
Rüdiger
Re: Folien rückstandslos entfernen
Ich möchte Euch nicht uninformiert lassen, zumal die ganzen Bedenken völlig unnötig waren. Es hat mir nämlich keine Ruhe gelassen: An anderer Stelle mit dem Stanley - vulgo Cutter - unter die Folie gefahren und einen großen Fetzen angehoben - Oh Wunder, darunter leuchtet ein glänzend kornblumblauer Lack. Ein Test mit der Fingerkuppe: alles trocken und nichts klebt. Der Lack hat also verhindert, daß sich der grausliche "Pick" mit den Fasern verbindet. (Die ersten Proben wurden zufällig dort gemacht, wo rohes Holz vorhanden war) Jetzt heißt es nur noch Abbeizen, aber damit haben wir kein Problem, seit unser Nachbar mit der "Roten Krähe" solche Probleme erfolgreich bekämpft. Wenn das Wetter wieder "Outdoor-Aktivitäten" zulässt, dann gehts los (Angeblich stinkt dieses Rote Ferdervieh ziemlich stark - aber es soll phänomenal wirken.)
Jedenfalls besten Dank und frohes Schaffen
Rüdiger
-
- Beiträge: 1054
- Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30
Re: Folien rückstandslos entfernen
Hallo Rüdiger,
hier kannst Du Dich gleich informieren, was drin ist: http://members.surfeu.at/farben.schellander/krahe_sicherheit_rot.htm
Rote Krähe besteht aus 2 harmlosen Lösemitteln und Tensiden. Das, was angeblich so stinkt, ist Butylacetat. Ich mag diesen Geruch jedoch sehr gern. Es ist ein Fruchtester.
Viele Grüße von
Edi