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Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Wie schon geschrieben - der Lagerfund von 6 hölzernen Hobeln enthält auch einen sogenannten Bestoss-Hobel mit eiserner Sohle:
Das Eisen liegt unter 47° gebettet.
Mein Problem: Werkseitig ist das Eisen mit 45° geschliffen. Den Winkel habe ich ohne weiter nachzudenken beim Schleifen und Honen beibehalten. Erste Versuche auf der Bestosslade fielen unbefriedigend aus - man könnte auch missglückt sagen! Im Nachhinein gesehen wohl kein Wunder - hat doch das Eisen bei der Geometrie kaum einen Freiwinkel! Das kann man im Übrigen auch auf dem Bild ahnen. Ist zwar noch der Urzustand, aber die Fase des Eisens lag auch damals schon praktisch in einer Ebene zur Sohle.
Was macht man da am besten? Ich denke, das Eisen auf 40° oder weniger korrigieren? Aber ist das richtig? Da habe ich einfach zu wenig Ahnung!
Nochmal zum Hobelversuch auf der Stosslade: mein kleiner Flachwinkel-Einhandhobel - 12,5 ° Eisenbettung und 25° Fase ist bisher dem Bestosshobel weit überlegen.
Hallo Rolf, offenbar hat Dein Bestosshobel ein HSS-Eisen (rot lackiert). Das wird mühsam. Der große Keilwinkel am Eisen (45° erscheinen mir unglaublich!) rührt sicher daher, dass die Schneide möglichst robust sein sollte ( für Resopal, ich hab auch so ein Eisen in einem alten Kunz, es ist auch rot und wurde damals, glaube ich, speziell für Resopalkanten und ähnliches angeboten).
Also, einen ausreichenden Freiwinkel braucht man auf Holz natürlich. Ich würde das Eisen auf 35° schleifen. Wie gesagt, es wird mühsam wegen HSS. Aber auch bei gleich scharfem Eisen bleibt das gute Stück auf Hirnholz sicher einem Flachwinkelhobel mit kleinem Keilwinkel unterlegen. Ich würde die Anwendung eines solchen Hobels auch eher dort sehen, wo seine Robustheit gefragt ist- wenn es über Leim geht oder Sperrholz oder Fichtenäste- was so an Scheußlichkeiten auf Hobelsohle und -eisen warten.
Ja, ich habs auch erst nicht glauben wollen, aber Nachmessen ergab die 45 Grad.
Das Runterschleifen werd ich mit meiner gröbsten Diamantplatte (150er) angehen. Dann natürlich auf Feineres wechseln. Mal sehen - zeit dafür ist sowieso erst wieder am Wochenende.
ich war heute bei einem Werkzeughändler und da kam mir ein Katalog von Ulmia in die Finger. Da sind zwei Bestoßhobel beschrieben. Der eine Hobel ist mit einem Schnittwinkel von 49° und einem Keilwinkel von 45° angegeben. Der Hobel ist für das Bestoßen von Kunststoffkanten gedacht z.B. "melaninharzbeschichtete Kanten oder Kantenmaterial aus Schichtstoff (HPL), ABS und anderen Werkstoffen." Der andere Bestoßhobel hat ein normales Eisen und scheint sonst baugleich. Die Winkel sind dort mit 49° zu 25° angegeben.
Die ungewöhnlichen Winkel scheinen also gewollt, aber für einen sehr speziellen Zweck zu sein.