Flachwinkel-Putzhobel von Veritas

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Marc
Beiträge: 285
Registriert: Mo 25. Jan 2016, 07:43

Flachwinkel-Putzhobel von Veritas

Beitrag von Marc »


hallo,
wer hat gute Erfahrung mit diesem Modell?
wer hat damit schon mal Flächen geglättet und wie fühlt sichs an ?
ich überlege mir,diesen zuzulegen -gerade wegen der angeblich so guten Hirnholzeigenschaft.
Gruß Marc


reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Flachwinkel-Putzhobel von Veritas

Beitrag von reinhold »


hallo,
ich habe jetzt seit ein paar Monaten diesen Hobel und bin sehr zufrieden.
Die Hirnholzeigenschaften sind sehr gut, vor allem Gehrungungen lassen sich gut damit bestossen.
Auf grösseren Flächen hatte ich so meine Probleme. Die Ergebnisse waren nicht so überzeugend, eigentlich kein wirklich grosser Unterschied zu meinen hölzernen Putzhobeln. Ehrlich gesagt, ich war etwas enttäuscht.
Erst nachdem ich das High-Angle-Eisen mit 38 Grad Keilwinkel und zusätzlicher Mikro-Fase eingesetzt hatte und den Spalt fast ganz geschlossen hatte, erhielt ich die Ergebnisse, die ich mir vorgestellt hatte.
Fazit : ein sauber verarbeiteter Hobel, aber das High-Angle-Eisen ist Pflicht !

Noch eine Anmerkung : Direkt-Import lohnt sich nicht. Die Kosten fürs Porto und den Zoll sind sehr hoch, auch die VISA-Karte kostet zusätzlich. Kauf den Hobel besser beim Hausherrn.

Gruss
reinhold



Wolfgang Jordan
Beiträge: 1355
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Re: Flachwinkel-Putzhobel von Veritas

Beitrag von Wolfgang Jordan »


Hallo Reinhold,

dieser Hobel hat also mit einem Freiwinkel (=Bettungswinkel) von 12 Grad und einem Keilwinkel von 38 Grad einen Schnittwinkel von 50 Grad. Mit Mikrofase sind es sogar noch ein paar Grad mehr. Und erst dann ist er zum Putzen so gut wie ein Putzhobel aus Holz? Das hört sich schon ganz anders an als die Lobeshymnen, die sonst auf die Flachwinkelhobel gesungen werden. Und entspricht auch mehr der Lehrmeinung, daß man zum Putzen einen relativ steilen Schnittwinkel braucht. Das überrascht mich jetzt doch sehr, habe ich da in der Vergangenheit etwas mißverstanden?

Gruß, Wolfgang


Thomas Sauer
Beiträge: 158
Registriert: Mi 27. Mär 2013, 14:43

Re: Flachwinkel-Putzhobel von Veritas

Beitrag von Thomas Sauer »


Hall Zusammen,

ich kann mich Reinhold nur anschließen, er schreibt das was ich mir schon lange denke. Die Stärke der LV Bevel Up hobel sind steilere Winkel.

Natürlich kommte es speziell auf die Holzart an.

An manchen Hölzern macht sich das Fehlen einer Klappe bei 45° Schnittwinkel bemerkbar.

Das Bestoßen funktioniert wunderbar, Der Flachwinkelhobel ist allerdings für einen Putzhobeletwas zu leicht - mein subjektiver eindruck. Ich verwende Ihn grundsätzlich nur Zum Bestoßen und zum Putzen in feinster Einstellung. Z:b. lanngfsarige Birke verursachte mit dem Cliften No. 5 (No. 4 habe ich leider noch nicht)immerwieder kleine Ausrisse.

Mit dem LV Flachwinkelhobel und Schnittwikel 55 ° habe ich eine perfekte Oberfläche erreicht. Den Glanz habe ich nicht mal dem LV Ziehklingenhobel geschaftt.

Generell mit dem richtigen Winkel bekommt man spiegelglatte Flächen, die sich ganz toll anfühlt.

Der Flachwinkelhobel mag kein Allroundhobel sein, aber zum Putzen und bestoßen eine richtig gute Ergänzung. Sozusagen ein Problemlöser, wenn man mit dem Standardsortiment nicht mehr zurecht kommt.

Gruß

Thomas



Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: Hmmmm

Beitrag von Christof Hartge »


Hat man nicht irgendwann mal Holzhobel mit 50, 55 oder sogar 60° Bettung gebaut? Wird nicht berichtet damit habe man spiegelglatte Oberflächen hinbekommen, sogar gute Ergebnisse bei Hirnholz?

Ganz ehrlich, ich muß einfach wider den Stachel löcken: Ist ein Flachwinkler wirklich felxibler als Zwei Holzputzhobel, einen mit 45°, der andere mit 50° Bettung? Es will mir nicht in meinen Holzkopf. Wahrscheinlich Brett vorm Kopf.

Viele Grüße, Christof.


Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Re: Du hast ja so...

Beitrag von Marc Waldbillig »


Recht Christof,

Warum einen Flachwinkelhobel zu einem Steilwinkelexemplar umbauen? Das geht leicht mit einer entsprechenden Mikrofase. Aber wer hat schon auf Dauer nur einen Hobel? Mal ehrlich? Und wer will sich die Mühe machen, jeweils der Aufgabe entsprechend ein anderes Eisen einzusetzen?

Ich hab einen Putz-Flach-Winkel-Hobel von LN, er ist sehr gut. ABER, ich würde meinen 4 1/2er doppelt so teuer bezahlen. Allein das Gewicht ist den Preis wert. Ersterer wird bei Hirnholz und zum ersten Putzen genommen, letzterer für den feinen Schliff mit 55°.

Bei Hirnholz hat der Flache gute Karten, aber ansonsten kann er nichts besser. Ich denke, die besten Ergebnisse bekommt man mit einem guten Hobel, der auch noch gut eingestellt ist. Alles andere ist zweitrangig.

Der größte Vorteil der Flachen besteht wohl in dem Anschaffungspreis, der auch bei qualitativ guten Hobeln moderater ausfällt. Danach kommt das leicht einstellbare Maul und das dicke Eisen (schärft sich besser von Hand). Das Gewicht kann eine Rolle spielen. Ausdauerhobeln wird länger!

Meine Meinung: Die Dinger werden überbewertet.

Gruß, Marc



Marc
Beiträge: 285
Registriert: Mo 25. Jan 2016, 07:43

Re: Du hast ja so...

Beitrag von Marc »


hallo,
Danke für eure statements.
200 € sind auch verdammt viel Geld.
also lieber mein Putzhobel mit microfase versehen !?
mal sehen ,ob ich die Vorführung von Friedrich Kollenrott noch im Gedächtnis habe..grins..
bisher hab ich nur Holzhobel(Ulmia:Rauhbank,Reform-Putzhobel,Schiffhobel....)
Gruß Marc
PS:bin ja eher Maschinentischler von berufswegen..grins..per Hand gehen höchstens mal Schlitz/Zapfen und Handzinkungen von der Hand


holger

Re: Hmmmm

Beitrag von holger »

[In Antwort auf #109887]
Hallo zusammen,
Ich habe vom Hausherrn den HNT Gordon jack-plane mit 55°, bzw. 85°.
Mit den Ergebnissen bin ich sehr zufrieden, trotz des einfachen Konstruktionsprinzips des Hobels. Selbst astiges Holz ist kein Problem.
In Ermangelung von Erfahrungen mit Flachwinkelhobeln kann ich natürlich schlecht vergleichen.

Viele Grüße, Holger


Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Vergleichshobeln Primus Putzhobel vs Flachwinkel

Beitrag von Gerhard »


Hallo,

es mag ja kein Test unter Laborbedingungen gewesen sein, aber ich habe mal zwei identische, aus deutschem Ahorn verleimte Türfüllungen jeweils einmal mit einem Flachwinkelhobel ( LV Low Angle Jack) und Holzhobel (Primus Putzhobel) "vergleichsgepuzt".

Theoretisch hatten beide den gleichen Scheidwinkel von knapp über 50 Grad ( Rückenfase beim Primus). Die Oberfläche war beim Flachwinkelhobel deutlich besser.

Und die Kraftübertragung Hobel/Holz schien mir beim Flachwinkelhobel einfach "natürlicher". Ziel der Veranstaltung war es, eine Entschiedung über die Anschaffung eines High-End Putzhobels zu finden.

Soviel kann ich ja schonmal verraten: Es wird ein Flachwinkelhobel.

Viele Grüße,
Gerhard,
dessen Urlaub leider vorbei ist


Christoph Nowag
Beiträge: 838
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Vergelichshobeln Primus Putzhobel vs Flachwink

Beitrag von Christoph Nowag »


Hallo Gerhard,

was wird denn das für ein 'High-End-Putzhobel'? Reicht Dir der Veritas nicht oder hast Du genug vom Hobeleisen-Wechsel (was ich gut verstehen könnte)?

Viele Grüße
Christoph


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