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In Antwort auf #109823]
Hallo Ihr Zimmerer,
danke zunächst für die schöne Aufnahme. Da ich mich etwas mit Steinen beschäftigt habe, weiß ich daß es in Solnhofen mit den dortigen Plattenkalken möglich ist zu drucken ( Lithographie ). Da entstand im übrigen auch die Grundsteinlegung zum Flachdruck. Im dortigen Bürgermeister Müller Museum finden auch gelegentlich Vorführungen statt. Und die gehen da tüchtig mit Pressdruck zu werke.
Nun zu Eurem Fall. Tja, das ist so` ne Sache mit dem Handwerk in unserer Zeit der Moderne. Da sind die entscheidenden Tricks rar, da sie so nicht mehr wie alt hergebracht übermittelt werden und Gefahr laufen zu verschwinden. Habt Ihr denn Auflagen in der Herstellung der Presse? Mit den Gewinden ist das nicht so einfach. Um den nötigen Druck zu bewältigen, könnte ich mir vorstellen, daß hier ein Trapezgewinde zum Einsatz kommen kann. Sollte bei einer Kurbeldrehung ein großer Weg zurückgelegt werden wollen, könnte es auch 2 gängig angelegt werden; den Nenn- Außendurchmesser der Spindel sollte man halt kennen. Nun, zum Werkzeug, dazu wird es wohl kniffelig was aufzutreiben.
Vielleicht kann man auch was selbst versuchen. Von Erzählungen weiß ich, und die Zeit ist so lange nicht her, daß man sich mit einem Schmied / Mechaniker zusammen, ein Schneideisen machte, indem man das Gewinde auf ein Stück kräftiges Blech angerissen hat, und ausfeilte. Die Blecheinsätze wurden dann auf das Trägereisen- holz aufgeschraubt und mit einer Verlängerung auf die Spindel aufgeschnitten. Mit einer Art Talkum wie Puder, hatte man versucht die Reibung beim Schnitt zu zügeln. Mit Sägemehl auf Putzwolle wurden dann anschließend bei geringer Drehzahl die Flanken nachgearbeitet, was dann einem Quietschen vorbeugen sollte.
Klingt ein wenig mittelalterlich, jedoch sollte das ganz gut so gekleppt haben.
Nun das wäre meine Idee. Wenn Du nähere Infos hast, kann man ja mal gucken was sich organisieren läßt. Vielleicht gibt es im Raum Gießen - sicher aber im Raum Remscheid, Velbert, Solingen findige Werkzeugmacher in Drehereien, die auch Tipps parat haben.
Über den weiteren Verlauf des Pressenbaues bin ich sehr interessiert. Viel Spaß und alles Gute dabei.
Zur Recherche im Internet findet man zu Lithographie im Zusammenhang mit Pressen sicher was, und Solnhofen ist auch bekannt. Wie wäre es mit einer Reise nach Solnhofen? Z.B. mit einem Sonderzug nach Nürnberg zum Christkindlesmarkt und vorweg ins Museum.... :-)
Freundliche Grüße aus Franken
Ronald