Hobel No4
Hobel No4
Eigentlich wollte ich keinen neuen Thread anfangen aber leider finde ich das Posting nicht mehr auf welches ich antworten wollte.
Irgendwer hat mir geschrieben das ich auf alle Faelle etwas ueber meinen neuen Hobel schreibe wenn ich ihn dann habe.
So will ich tun :).
Es ging um den Anant Hobel No4. Also der Hobel ist seit gestern Mittag in meinem Besitz. Eigentlich haette ich ihn schon zeitiger gehabt aber irgendwie hat ihn wohl die Nachbarin gebraucht :) (Ich war leider gerade unterwegs als UPS ihn hier abgeben wollte).
Ich habe ihn erstmal ein bisschen bestaunt und dann vorsichtig zerlegt. Als ich die ersten Zeichnungen gesehen habe war ich schon etwas erschrocken wie viele Teile da dran sind, aber in der Praxis ist er doch einfacher aufgebaut als es die Zeichnung andeutet. Dann habe ich erstmal so ein bisschen rumgespielt mit dem Geraet. Also ein bissel an den Raedchen gedreht usw. ;). Dann habe ich den Frosch so eingestellt das das Hobelmaul enger wird und dann versucht direkt das Eisen gerade zu stellen usw. Die Hobelsohle macht einen recht guten planen Eindruck und darum habe ich da auch keine Anstalten gemacht diese abzurichten, kann ich aber jederzeit nachholen. Dann habe ich noch am Spanbrecher die Flaeche die auf dem Eisen aufliegt so geschliffen das sie schoen auf dem Eisen aufliegt. Ich habe das auf einem Schleifstein gemacht und dabei Wasser verwendet. Darum war es noch ein bisschen feucht und blieb dann foermlich am Eisen kleben. Also ist das ganz gut glatt geworden. Das Eisen war wirklich alles andere als scharf aber das habe ich auch sehr gut mit meinen Wassersteinen hingekriegt. Rasieren vom Unterarm ging einwandfrei. Muss auch sagen schaerfen von dem Eisen ging wirklich einwandfrei. Heisst der Stahl hat zum schaerfen die richtige haerte, ist aber leider auch zu weich um die Haerte ueber laengere Zeit zu halten. Darum steht eben auch auf der Anleitungsseite das man relativ oft nachschleifen muss. Dann habe ich alles wieder schoen zusammen gebaut und auf einem alten voellig unebenen Brett meine ersten versuche unternommen. Das Brett welches ich zur Verfuegung hatte war leider so schief und krumm das ich es nicht hinbekommen habe einen Span zu hobeln der ueber die ganze Breite des Hobels ging
aber die Stelle wo der Hobel den Span abgenommen hat wuerde sehr schoen glatt. Fuer das erste mal wirklich gut. Haette ich gar nicht erwartet. Und im laufe des Tages habe ich noch ein paar Versuche unternommen und versucht die Einstellung noch zu verbessern. Leider sind die Ergebnisse mit der Zeit eher schlechter geworden. Ich vermute das ich das Eisen schon wieder auf volle Leistung schaerfen muss. Ich habe das Brett auch auf der Laengsseite bearbeitet und war mit dem Ergebnis wirklich zufrieden. Das soll auch mein erster Einsatzzweck werden.
Ich will doch bei meinen Badschraenkchen die Tueren bearbeiten weil sie nicht mehr gut schliessen. Dazu will ich ca 1mm von jedem Tuerblatt weg hobeln. Dafuer duerfte der Hobel sich einwandfrei eignen. Zumindest hat es auf meinem Testbrett einwandfrei funktioniert.
Alles in allen kann ich sagen der Hobel ist wohl dem Preis angemessen. Die Einstellung ist eine Katastrophe und fordert viel Geduld. Ich habe zwar noch keinen gehabt aber nachdem was ich hier gelesen habe kann das ein Veritas sicher um Welten besser, aber er kostet auch gleich mal das 10fache. Und das waere fuer meinen Einsatz voelliger Overkill. Wenn man damit leben kann das es etwas laenger dauert bis man vernuenftig damit arbeiten kann und nicht so viel Geld ausgeben will dann ist Anant keine schlechte Wahl. Das Eisen ist OK. Fuer den Anfaenger gibts eigentlich keien Alternative.
Ich hoffe mein Erfahrungsbericht hat einigen Lesern hier geholfen.
Ich muss noch eine Frage los werden. Was mache ich mit diesem "Lateraleinstellungshebel"? Er laesst sich auch ohne Eisen nur schwer bewegen und ich vermute das man damit das Eisen ueber diese "Excenterscheibe" richtig ausrichten kann damit nicht auf einer Seite das Eisen weiter raus schaut als auf der anderen Seite. Liege ich damit richtig? Muesste er sich wenn das Eisen nicht verspannt ist bzw. nicht eingelegt ist locker bewegen lassen?
gruss Gerald
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Re: Hobel No4
Hallo Gerald,
mach weiter, es wird alles einfacher wenn man sich erst mal dran gewöhnt hat.
Ja, die "Lateralverstellung" dient dazu, das Eisen so nach rechts und links zu schwenken, dass der Span über die Breite gleichmäßig dick ist. (Dazu greift die "Exzenterscheibe" in die Nut des Eisens). Dass der Hebel schwer geht, liegt an der Vernietung, da hat wohl ein Inder etwas zu kräftig draufgehauen. Tu ein Tröpfchen Öl auf das Gelenk, es wird mit der Zeit besser.
Friedrich
Hobel No4
Vielen Dank fuer die Antwort.
Habe ich also doch richtig geraten, aber ich fuerchte dies Lateralverstellung ist bei mir fast vollstaendig wirkungslos, der Hebel geht sehr schwer aber ich habe trotzdem dran rumgedrueckt ohne dabei wirklich gefuehlvoll einstellen zu koennen. Ich habe es dann irgendwie in der Mitte gelassen und das Eisen dann von Hand nach Gefuehl eingestellt. Also unten mit dem Finger vorsichtig probiert ob es gleichmaessig aus dem Schlitz guckt. (Lacht mich nicht aus, aber ich glaub ich habe mich dabei sogar irgendwie in 2 Finger geschnitten, entweder beim einstellen oder schon beim Schaerfen, ich habe es erst viel spaeter bemerkt) Es hat nichtmal geblutet nur eine ganz duenne Hautschicht aufgetrennt denke ich. Ich dachte nur was sind das da fuer komische Streifen auf Zeige- und Mittelfinger. ;)
Noch etwas ist mir gleich aufgefallen. Der Hobel ist fuer seine Groesse und sein Aussehen recht schwer. Mit Aussehen meine ich das man sich alleine vom Ansehen ganz schoen verschaetzen kann. Wenn der so vor einem auf dem Tisch liegt und man hatte noch nie einen in der Hand dann kann man sich gar nicht vorstellen das das kleine Ding so schwer sein kann. Ich weiss auch nicht ob das ein Vorteil oder eher ein Nachteil ist. Gestemmt krieg ich das Ding schon, ich bin nicht gerade ein Schmalhans ;).
Gruss Gerald
Re: Hobel No4
hallo,
noch ein Hinweis :
bei vielen Metallhobeln, und beim Anant scheint es mir ganz besonders, hat die Längsverstellung des Hobeleisens zuviel Spiel. Bei meinem No.4 ist es fast eine ganze Umdrehung des Messingknopfes.
Zum Einstellen des Messers ist es daher gut, das Messer etwas weiter herausragen zu lassen, also einen zu dicken Span einzustellen, und dann die Schraube zurückzudrehen. Das Eisen rutscht dann beim Hobeln nicht von alleine zurück, weil das Spiel der Schraube (in dieser Richtung) herausgenommen wurde.
Ansonsten viel Erfolg mit dem Anant. Die Dinger sind gar nicht sooo schlecht und für den Preis ein guter Einstieg. Auch hier kommt der Appetit mit dem Essen, sprich : der erste LeeValley ist bei mir auch schon im Einsatz, obwohl ich eigentlich nie vorhatte, soviel Geld für einen Hobel auszugeben.
Gruss
reinhold
Gruss
reinhold
Hobel No4
Das mit dem Spiel fuer die Schnitttiefeneinstellung stimmt, das ist mir auch aufgefallen, aber nicht sooo negativ. Man kann damit arbeiten wenn man sich darauf eingestellt hat. Man muss halt schoen vorsichtig dran drehen und dann immer wieder mit dem Finger am Hobelmaul pruefen. Danke fuer deinen Tipp.
"der erste LeeValley" Wo bekommt man denn so ein Teil? Ich kenne bisher nur die Edelhobel von Veritas und Clifton aus dem Katalog des Hausherrn. Sind diese Hobel auch in D erhaeltlich und wieviel kostet ein No4?
gruss Gerald
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Re: Hobel No4
Hallo Gerald!
LeeValley = Veritas!
Gruß
Horst Hohoff