Frage zu Werkstatt im Keller

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
holger

Re: Frage zu Werkstatt im Keller

Beitrag von holger »


Hallo Dietrich,
das gibt ja erheblich Erdarbeiten !
Mir war das damals zu viel. Ich habe mir einen Heizkörper in meine Werkstatt setzten lassen. Bei Wohnraumtemperaturen "merkt" man die Feuchtigkeit nicht mehr. Es muffelt nichts, es schimmelt nicht, es beschlägt nichts, es ist richtig gemütlich. Nur der Blick aufs Hygrometer und auf den Spalt an der Hobelbankzwinge zeigt einem: Die Feuchtigkeit ist ja zum Großteil noch da, aber ich kann gut mit ihr leben.
Korrosion gibt es unter diesen Bedingungen nicht.

Viele Grüße, Holger


joachim armbruster

Re: Frage zu Werkstatt im Keller

Beitrag von joachim armbruster »


Hallo,

Ob der Keller wirklich feucht ist sagt nur ein Meßgerät aus. Dann sollte die Ursache der Feuchtigkeit lokalisiert werden. Pauschal das Gemäuer abzudichten ist nicht nur kostspielig sondern vielleicht auch unnötig weil das nicht die Ursache der Feuchtigkeit ist. nützliche Infos zum Thema Bausanierung hier:
http://www.isarbautenschutz.com/schriften/index.html

Gruß Joachim

Ulrich Lanz
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Frage zu Werkstatt im Keller

Beitrag von Ulrich Lanz »

[In Antwort auf #109202]
Hallo Christoph,

ich arbeite ebenfalls in den Katakomben unter unserem Wohnzimmer. Allerdings wurde unser Haus erst vor drei Jahren gebaut und der Keller ist dementsprechend gut isoliert. Die Luftfeuchtigkeit schwankt zwischen minimal 40 % im Winter und maximal etwa 70 % im Sommer. Mit Feuchtigkeit habe ich in diesem Bereich noch kaum Probleme gehabt, lediglich Hobelkörper und Ähnliches schütze ich mit Ballistol vor Flugrost. So gesehen spricht nach meiner Erfahrung nichts gegen einen Keller als Werkstatt. Allerdings ist der nackte Beton nicht gerade der ideale Werkstattboden, schon wegen der mangelnden Isolierung - ich habe Fließen auf Estrich, würde aber heute eher einen Holzfußboden verlegen. Ob der notwendige Aufbau möglich ist, hängt natürlich auch von der Raumhöhe ab. Das gleich gilt auch für die Beleuchtung: In einem Kellerraum, in dem natürliches Licht fehlt, ist nach meiner Erfahrung eine gute Ausleuchtung sehr wichtig. Ich habe in meinem Keller nach Tips aus dem Forum 6 Spiegelrasterlampen mit insgesamt über 350 W Leuchtstärke aus Röhren mit tageslichtähnlichem Spektrum installiert - damit erreiche ich eine gute, sehr gleichmäßige, schattenfreie Ausleuchtung aller Arbeitsflächen in einer auch für das Auge angenehmen Farbqualität. Die Bereiche außerhalb der Arbeitsflächen - vor allem die Kellerwände - bleiben aber wegen der auch in meinem Keller aber zu geringen Deckenhöhe von 2,10 m und des eingeschränkten Abstrahlwinkels der Spiegelrasterlampen doch eher im Schatten. Das solltest du vielleicht mit in deine Überlegungen einbeziehen, wenn die Deckenhöhe in deinem Keller eher am unteren Limit liegt wie bei mir.

Viele Grüße

Uli



Stefan Wagner
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Re: Frage zu Werkstatt im Keller

Beitrag von Stefan Wagner »


Was ich festgestellt habe: Es bringt sehr viel, wenn man simpelst die Wände weiß streicht. Das Grau des Betons schluckt ziemlich viel Streulicht.

Gruß

Stefan


Christoph Nowag
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Re: Frage zu Werkstatt im Keller

Beitrag von Christoph Nowag »

[In Antwort auf #109202]
Hallo,

vielen Dank für die Antworten. Ich werde als ersten Schritt mal die Feuchtigkeit im Keller messen und dann weiter sehen.

Aufbuddeln rundum kommt nicht in Frage. Mir ist erstens der Aufwand zu groß und zweitens steht der Keller seit 100 Jahren und funktioniert - es ist eben größtenteils ein Vorratskeller.

Das Problem sind - soweit ich das beurteilen kann nicht die Wände, sondern der Boden. Wohl gestampfter Lehm mit Ziegeln belegt. Die Feuchtigkeit dringt deshalb auch etwas in die Wände und zieht einige Zentimeter nach oben. Es ist aber nicht naß, dass der Putz runterbröckeln würde, es modrig riechen würde o.ä.

Viele Grüße
Christoph


joh. t.
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Registriert: Sa 25. Nov 2017, 13:35

Re: Frage zu Werkstatt im Keller

Beitrag von joh. t. »


hallo christoph, ich hatte ein ähnliches problem in meinem haus.(200 jahre altes fachwerk ). im erdgeschoss war der fussboden direkt über dem lehm. ich hab 80 cm tief ausgehoben , kies rein und ne drainage durch die wand . ich hatte an der tiefsten stelle in einer stunde 10 l wasser. im keller geht natürlich keine drainage. auf den kies kamen bei mir dann bankirai bretter sauber gelagert auf zementsteinen als unterkonstruktion. darauf verlegte ich zementspanplatte 22 mm . das ist dann wie ein schwimmender estrich, bloß du kannst es selbst verlegen. auf der zementspanplatte liegen 15 mm multiplexstreifen, die als auflager für den verschraubten eichedieleboden dienen. für ne werkstatt natürlich zu aufwendig , bei mir ist es aber die küche.zementspanplatte ist gegen alles resistent auch gegen fäule. viele grüße johannes


Harald Stuerzebecher
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Re: Frage zu Werkstatt im Keller

Beitrag von Harald Stuerzebecher »


Hallo Johannes!

"im keller geht natürlich keine drainage"

Außer als Notlösung mit Tauchpumpe und Schwimmerschalter. :-)

Harald Stürzebecher



Christoph Nowag
Beiträge: 838
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Frage zu Werkstatt im Keller

Beitrag von Christoph Nowag »

[In Antwort auf #109202]
Hallo,

ich habe am Wochenende mir zwei Hygrometer gekauft, die Messgenauigkeit mit einem teuren Teil verglichen und dann im Keller aufgestellt. Erstes Zwischenergebnis: ca. 92 % Luftfeuchtigkeit. Etwas geschockt war ich zwar, der Keller war allerdings auch seit ca. 8 Jahren nicht mehr durchlüftet. Also Fenster und Tür auf und der Wert sank innerhalb recht kurzer Zeit auf ca. 72 %. Viel niedriger werde ich wohl ohne Maßnahmen (Heizung, bauliche Maßnahmen) nicht kommen. Aber wie ist denn jetzt so ein Wert einzuschätzen?

Viele Grüße
Christoph


Gerhard
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Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Frage zu Werkstatt im Keller

Beitrag von Gerhard »


Absolut ideal. Zum Zigarren lagern.

Spaß beiseite. Mit Lüften erreichst Du im Sommer eher den gegenteiligen Effekt. Die (relative) Luftfeuchtigkeit kann dann sogar ansteigen, da die mäßig feuchte warme Luft abkühlt.

Wenn Du die Luftfeuchte auf ca. 70 % halten kannst solltest Du allerdings keine Probleme bekommen. Ich wäre in meiner Garage manchmal froh, wenn ich nur 70% hätte.

Noch eine gute Möglichkeit die Ganggenauigkeit deiner Hygrometer zu überprüfen:

Hygrometer zusammen mit einm offenen Behälter mit feuchtem Salz (eine Art Salzbrei. Die exakte Mischung ist nicht so wichtig) in einen Plasitkbeutel. Ein paar Stunden (z.B. über Nacht) warten. Danach sollte der Hygrometer genau 75% zeigen.

Auch teure Hygrometer zeigen gelegentlich Phantasiewerte. Insbesondere Echthaarhygrometer können dauerhaft Schaden nehmen, wenn sie mal richtig ausgetrocknet sind.

Viele Grüße,
Gerhard



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

WIKI: Luftfeuchte

Beitrag von Gerhard »


Ich habe mal was zur Luftfeuchte ins Wiki gestellt.



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