[
In Antwort auf #108970]
Hallo Ulrich,
zunaechst einmal: ein wirklich gelungener, wunderschoener Entwurf. Und in einem fuer mich neuem Design. Auch moechte ich der Stilfrage wiedersprechen: denn Musikmachen ist ja praktisch immer die Retrospektive eines in der heutigen Zeit lebenden, denkenden und praktizierenden Musikers, der meist einen mehr oder minder lang verstorbenen Komponisten zu verstehen und interpretieren versucht. Und wie´s genau war, da streiten sich die Gelehrten und alle paar Jahre gibt es neue Stroemungen. Jedenfalls wird die Interpretation modern, da wir, egal wie sehr wir uns auf die Zeit einzustellen versuchen, anders denken, fuehlen und hoehren (Hoehrgewohnheiten). Somit ist eine zeitgemaesse Interpretation des alten Themas Notenstaender voellig ok. Und sicher zum Stil deiner sonstigen Einrichtung passend. Und ausserdem muesstest du dann mehrere Notenstaender bauen, je nachdem ob deine Frau gerade Barock (z.b. Bach, Haendel, Telemann), Klassik (z.b. Mozart, Beethoven, Haendel), Romantik (z.B. Schumann, Brahms), Im- u. Expressionistmus (z.b. Debussy, Skrijabin, Ravel) oder Modernes (z.b. die genannten Hindemith, Stockhausen, oder Poulenc ) spielt. Jede Zeit hatte auch ihr entsprechendes Moebeldesign, vielleicht sogar noch Laender typisch. Also da wuerde eine Menge Arbeit aur dich warten ;-)).
Zum Durchscheinen: also das mit dem Licht ist sicher richtig. Wenn man aus schoenen (meist aelteren Ausgaben) spielt, mit dickem Papier und dickem Einband ist dies kein Problem. Wenn man z.b. Solostimmen (die sind meist ein Einleger im Klavierauszug) wirds schon kritisch, vor allem bei der ersten und letzten Seite. Und wenn man (illegaler Weise! aber nicht immer zu vermeiden) aus Kopien spielt, wirds unter schlechten Bedingungen unspielbar bzw. -lesbar. Kaeufliche Orchesterpulte haben immer ein Brett.
Zum sitzen: Jeder Notenstaender hat Fuesse. Und die sind immer mehr oder weniger im Weg. Meist hat er drei Fuesse. Manchen Musiker ist es wurscht wie er steht, manche richten ihn so aus, dass die zwei Fuesse zu ihm zeigen und parallel zu seinen Fuessen stehen, und viele (darunter auch ich) haben es am liebesten, wenn nur der eine Fuss (dann in der Mitte ) auf ihn zeigt. Da finde ich stoert er am wenigsten. Aber das haengt eben auch vom Instrument und der dazu noetigen oder bevorzugten Fussstellung zusammen. Bei Gitarre wuerde ich sagen, dein Design ist hier Optimal, da fuer den Fussschemel fuer den linken Fuss Platz ist.
Ich hoffe du schickst uns Bilder vom fertigen Objekt.
Gruesse
Uli