Jap. Querschnittsäge klemmt
Jap. Querschnittsäge klemmt
Liebe Freunde der Holzbearbeitung,
bin schon länger auf der Suche nach der ultimativen Säge zum Sägen von kleinen Baumstämmen und dicken Ästen. Jetzt probierte ich die Temagori Nokogiri 480mm von Dieter Schmid aus. Allerdings klemmt die Säge nach ca. 5-7cm Eindringtiefe im Stamm (Durchmesser 25 cm) und lässt sich nur noch schwer bewegen. Ich habe den Eindruck, die Späne werden nicht ausreichend ausgeräumt, zumal die Säge beim lockeren Zurückschieben wieder 2-3cm aus dem Schnitt raus läuft. Das hätte ich bei diesem weiten Zahnabstand (5-8mm) nicht erwartet. Äste mit ca. 10cm Durchmesser gehen besser.
Eine Überprüfung der Schränkung, Blattdicke usw. hat bereits stattgefunden. Außerdem probierte ich sowohl Hart- als auch Weichholz und zum Klemmen hat nicht eine einseitige Spannung der Stämme geführt.
Kann mir da jemand weiter helfen?
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Re: Jap. Querschnittsäge klemmt
Hallo Dietmar,
ist der Schnitt gerade und verläuft der Schnitt? Dieses Problem hatte ich nämlich mit Dieters Temagori - auch da klemmte das Blatt im Schnitt. Mehr dazu hier:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/15004
Die allgemeine Vermutung war damals, dass die Schränkung nicht passt. Ich war seither allerdings durch andere Sachen in Anspruch genommen und hatte noch keine Zeit, mich noch mal an die Säge zu machen. Außerdem fehlt mir jede Erfahrung mit dem Schränken von Sägen, sodass ich auch etwas Sorge habe, mir mit stümperhaften Versuchen die teure Temagori zu ruinieren. Aber vielleicht ist das auch dein Problem - müsste eigentlich sichtbar sein, wenn du trotz Klemmen mal etwas längere Schnitte versuchst.
Viele Grüße
Uli
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Re: Jap. Querschnittsäge klemmt
Hallo Dietmar und Ulrich,
diese Säge hatte ich sozusagen gegenprobiert und bei mir im Laden 6 cm dicke Lärche geschnitten. Der Schnitt war einwandfrei, ohne Verlauf und ohne Klemmen. Das Blatt ist in der Nähe des Zahngrunds um 1 mm dick, die Schränkung knapp zwei Millimenter. So wie es sein soll. Und kann dann eigentlich nicht klemmen. Noch mehr Schränkung darf nicht sein, denn wenn es mehr als das doppelte der Blattstärke wird, greifen in der Mitte der Schnittkerbe keine Zähne mehr.
Dietmar schloß aus, daß Spannungen im Holz dieses so zusammengedrückt haben, daß die Säge klemmt. Warum es nun bei mir geht und nicht bei ihm ist mir weiterhin ein Rätsel und ich bat ihn, diese Frage im Forum zu stellen.
Auch das Stopfen ist mir ein Rätsel - es gibt keine Säge mit größeren Zähnen.
Wäre schön, wenn die anderen Temagori-Besitzer sich äußern würden.
Da fällt mir noch ein: Dietmar, könntest Du den Sägenquerschnitt mal messen? Unten am Grund und oben wo er anfängt?
Grüße
Dieter
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Re: Jap. Querschnittsäge klemmt
Hallo Dietmar,
dumme Frage meinerseits, aber vielleicht hilft das klären. Sägst Du etwa frisches Holz? Da ist das mit dem Ausräumen nämlich nicht so einfach, will heißen dafür braucht es sicher eine andere Säge.
Gruß Heinz
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Re: Jap. Querschnittsäge klemmt
[In Antwort auf #108947]
Hi Dietmar,
habe beide temagoris (laengs und quer in 470 mm) und kann dazu nur sagen: einfach klasse.
alerdings sind diese teile sehr gewoehnungsbeduerftig.
beim anschnitt packe ich den griff ganz oben, so dass das saegeblatt von zeige- u. mittelfinger umschlossen wird und der holzgriff von den restlichen fingern umspannt wird. so saege ich dann die ersten 2-3 cm. auch fiel es mir am anfang leichter, die saege wellenfoermig durch das holz zu ziehen (beim anzug das blattende etwas nach hinten absenken und beim durchziehen dann den griff nach vorne absenken. huete dich davor, druck auf das blatt zu geben, die saege kontert sofort... nicht mit klemmen sondern mit verbeissen. die zaehne dringen zu tief in das holz ein und du kannst nicht mehr ziehen. das passiert besonders gerne, wenn du einen geraden schnitt hast, d.h. alle zaehne greifen gleichzeitig ins holz und du sitzt fest. die spaehne sind an- aber nicht abgeschnitten und du haengst in der holzwolle. mit der zeit entwickelt man ein ganz feines gespuehr dafuer, wo am stiehl man die saege packen muss um nicht zu hakeln. bei meinem ersten stamm (ca. 120 cm lang, 25-30 cm durchmesser) laengsschnitt mit der querschnittsaege (siehe beitrag bank fuer lagerfeuerplatz) hatte ich auch das gefuehl, die saege will nicht so wie ich. ich habe gelernt das zu akzeptieren und seitdem ich so saege, wie die saege das will, sind wir die besten freunde.
also weiterhin
gut holz
Hi Dietmar,
habe beide temagoris (laengs und quer in 470 mm) und kann dazu nur sagen: einfach klasse.
alerdings sind diese teile sehr gewoehnungsbeduerftig.
beim anschnitt packe ich den griff ganz oben, so dass das saegeblatt von zeige- u. mittelfinger umschlossen wird und der holzgriff von den restlichen fingern umspannt wird. so saege ich dann die ersten 2-3 cm. auch fiel es mir am anfang leichter, die saege wellenfoermig durch das holz zu ziehen (beim anzug das blattende etwas nach hinten absenken und beim durchziehen dann den griff nach vorne absenken. huete dich davor, druck auf das blatt zu geben, die saege kontert sofort... nicht mit klemmen sondern mit verbeissen. die zaehne dringen zu tief in das holz ein und du kannst nicht mehr ziehen. das passiert besonders gerne, wenn du einen geraden schnitt hast, d.h. alle zaehne greifen gleichzeitig ins holz und du sitzt fest. die spaehne sind an- aber nicht abgeschnitten und du haengst in der holzwolle. mit der zeit entwickelt man ein ganz feines gespuehr dafuer, wo am stiehl man die saege packen muss um nicht zu hakeln. bei meinem ersten stamm (ca. 120 cm lang, 25-30 cm durchmesser) laengsschnitt mit der querschnittsaege (siehe beitrag bank fuer lagerfeuerplatz) hatte ich auch das gefuehl, die saege will nicht so wie ich. ich habe gelernt das zu akzeptieren und seitdem ich so saege, wie die saege das will, sind wir die besten freunde.
also weiterhin
gut holz
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- Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41
Re: Jap. Querschnittsäge klemmt
[In Antwort auf #108949]
Hallo,
Meine Querschnitt-Temagori macht auch Zicken beim Querholzsägen von grünem, sprich nassem Holz. Hab's an nassen Eichebalken versucht. Ich kam dem besser bei mit einer 300er Ryoba, hat ne feinere Zahnung. Erklärt hab ich mir das nicht. Es gibt aber auch eine Säge, die speziell für grünes Holz ausgelegt ist. Ob Dieter sie führt, weiß ich allerdings nicht.
Versuchen würd ich die Längssägeversion, wenn du sie denn hast. Die Zähne werden hier besser ausgeräumt. Extra für den Zweck kaufen würd ich nicht.
Bei trockenem Holz sind die Temagoris über jeden Zweifel erhaben. Besser als so manche Bandsäge.
Gruß,Marc
Hallo,
Meine Querschnitt-Temagori macht auch Zicken beim Querholzsägen von grünem, sprich nassem Holz. Hab's an nassen Eichebalken versucht. Ich kam dem besser bei mit einer 300er Ryoba, hat ne feinere Zahnung. Erklärt hab ich mir das nicht. Es gibt aber auch eine Säge, die speziell für grünes Holz ausgelegt ist. Ob Dieter sie führt, weiß ich allerdings nicht.
Versuchen würd ich die Längssägeversion, wenn du sie denn hast. Die Zähne werden hier besser ausgeräumt. Extra für den Zweck kaufen würd ich nicht.
Bei trockenem Holz sind die Temagoris über jeden Zweifel erhaben. Besser als so manche Bandsäge.
Gruß,Marc
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Re: Jap. Querschnittsäge klemmt
Meine Temagori von Dieter und ich sind auch gute Freunde. Es ist eine Laengsschnitt, doch lassen sich damit auch in frischem Holz gut Querschnitte fuehren.
Kann Helmut und Marc auch nur zustimmen. Holz natuerlich gut fixieren, das erlaubt Haende und Geist voellig auf die Saege zu konzentrieren. Sie arbeitet sich dann schon sehr manierlich durch. Je ruhiger und krampffreier man sie fuehrt umso schoener schafft sie sich auch vorwaerts.
Viel Spass noch,
Thomas
Re: Jap. Querschnittsäge klemmt
Hallo Leute,
hätte ja nicht gedacht, daß so schnell einige von euch auf meine Frage antworten. Vielen Dank! Ja ich möchte frisches Holz sägen (welche andere Säge würdest du sonst empfehlen, Heinz?). Nach längeren Überlegungen habe ich jetzt den Keilwinkel der Zähne vergrößert, damit die Säge sich nicht mehr so stark ins Holz beißt. Und tatsächlich sägt sie jetzt ruhiger. Nadelholz geht jetzt besser. Allerdings habe ich noch Probleme mit einem Zwetschgenstamm (Durchmesser 25-30cm). Das selbe Problem wie bereits geschildert. Daraufhin probierte ich die Silky Klappsäge 270mm. Sie geht besser, ruhiger und räumt gut aus, trotz der kurzen Blattlänge und der viel kleineren Zähne. Ein Vergleich beider Sägeblätter ergab: Die Schränkung ist verhältnismäßig fast gleich, die Temagori ist eher etwas mehr geschränkt. Der Blattrücken ist bei der Temagori vorne stärker und hinten fast gar nicht verjüngt (muß wohl so sein zwecks höherer Stabilität). Der Keilwinkel ist (jetzt) fast gleich. Nur der Seitenanschliff der Zähne ist bei der Klappsäge deutlich spitzer (45 zu 72 Grad). Sollte ich da wohl nochmals zur Feile greifen? oder wird die Temagori dadurch zu empfindlich und schneller stumpf? Wer hat denn sonst noch eine Idee?
Dieter: Was verstehst du unter Blattquerschnitt? Die Blattbreite ist vorne 10cm und hinten 7,5cm.
Gesägnete Grüße,
Dietmar