massive Arbeitsplatte selber bauen

[Johannes Stöcker]

Hallo,
ich bin angehender Student der Innenarchitektur und richte gerade meine Wohnung ein!! Jetzt brauch ich für die Küche und mein Arbeitszimmer noch jeweils eine Arbeitsplatte, von jeweils etwa drei Metern Länge. Da ich diese aus Kostengründen selber bauen möchte, bin ich auf der Suche nach einer passenden Bauanleitung, leider habe ich im Netz nichts adäquates gefunden; ich hoffe Ihr könnt mir hier weiterhelfen!?!? Also ich habe mir das ganze massiv, in einem Hartholz (Buche, Esche, Ahorn, etc) vorgestellt.
Würde mich freuen wenn ihr mir eure Erfahrungen und euer Wissen mitteilt, und ob es vielleicht doch günstiger wäre eine passende Platte zu kaufen!!??
mfg und Danke
johannes

[Friedrich Kollenrott]

Hallo Johannes,

erstmal alles Gute in der neuen Wohnung!

Eine Arbeitsplatte in diesen Abmessungen selbst zu bauen und das vermutlich ohne adäquat ausgestattete Werkstatt ist m.E. kaum zu bewältigen, lohnt sich auch finanziell kaum weil es entsprechende massive Arbeitsplatten (z.B. für die Küche) relativ preisgünstig gibt. Besser, Du kaufst die Platten, es gibt sicher andere Sachen die man besser selbst bauen kann- beispielsweise Böcke um die Platten draufzulegen.

Denk auch mal an Multiplex, das hat was, gibt es u. U. auch 2. Wahl und dann preisgünstiger.

Ich wünsche viel erfolg!

Friedrich

[Thomas Paulke]

Hallo !

Buche gibt es manchmal im Sonderangebot, ansonsten würde ich Kiefer nehmen.

Tipp, meist ist 60 cm Tiefe nicht zu haben, oder zu teuer ( 32 mm dick ).

Einfach ein 25 cm Stück ranleimen.

Dazu müstest Du eine Kante bzw. die zu verbindenden Kanten abrichten, weil die meist schon gebrochen sind.

Dann brächtest Du noch Leimknechte bzw. Zwingen zum Spannen.

Dann könntest DU damit das verleimen üben.

Wenn das gut klappt kannst Du an eine Arbeitsplatte aus Eiche gehen.

Ist nicht unmöglich, lohnt sich, wenn Du das Holz günstig kriegst.

Oder Du treibst ein Sägewerk auf.

So ein unbesäumtes Brett/Bohle sieht manchmal auch nicht schlecht aus.
habe ich schon als Tresen in einem ital. Restaurant gesehen, einfach ist machmal am eindrucksvollsten. Wenn es passt und Du drauf stehst.

Ansonsten wäre noch die Möglichkeit aus Kieferresten oder anderen Resten, eine Platte zu machen. Da kommt es dann erstmal nicht so auf Genauigkeit beim Verleimen an ( nicht die zu verleimenden Flächen ).

Beim Abrichten der Flächen, kannst Du dann ordentlich was wegnehmen.

So eine Platte habe ich schon gemacht, für eine Hobelbank.

70er Kanthölzer, abrichten nach und nach verleimen.

Da hast Du dann was für's leben ;).

Und zur Not dann für die Hobelbank.

Viele Grüße von Thomas

[Gerhard]

[In Antwort auf #108751]
Hallo,

Buche, Esche oder Ahorn kannst Du vergessen. Zumindest wenn es um günstigen Selbstbau geht.

Bei Ahorn kannst Du - bei ca. 25% Verschnitt mit ca. 150 bis 200 Euro rechnen. Je nach Art des verwendeten Ahorns. Dann brauchst Du eine gute Kreissäge und eine Abricht-/Dickenhobelmaschine. Zum Nacharbeiten ein paar gute Handhobel oder einen Bandschleifer mit Schleifrahmen. Und natürlich eine Menge Schraubzwingen.

Buche sollte etwas günstiger gehen, aber der Aufwand ist ziemlich gleich.

Mal eine Frage: Wie gefällt Dir Multiplex? 40´er Multiplex Buche mit sichtbarer Vorderkante gibt die stabilste Arbeitsplatte der Welt. Falls Dir die Vorderkante nicht gefällt, kannst Du einen Echtholz Anleimer anbringen.
Ist allerdings auch nicht billig.

Soweit so ungut,
Viele Grüße,
Gerhard

[Timo]

Hallo,

wenn ich mich recht entsinne kostet eine 300x60x4 cm Platte aus Birke im Baumarkt 90€. Kannst ja mal den kubikmeterpreis ausrechnen. Es könnte günstiger sein, selber zu verleimen, aber nur wenn man das holz ca zum halben kubikmeterpreis der platte bekommt und eine ausreichend ausgestattete werkstatt hat. Wenn du alles mit Hand hobeln willst, bist du sicher eine weile dabei.
40er Multiplex dürfte teurer sein als die massivplatten aus dem baumarkt.

Gruß
Timo

[reinhold]

[In Antwort auf #108751]
hallo,
sowohl das unmögliche Möbelhaus aus Schweden, als auch der Baumarkt mit der Preisgarantie und der mit dem Biber haben recht ordentliche verleimte Buchenholzplatten, teilweise 40 mm stark, zu einem Preis , für den ich das Rohholz im Sägewerk nicht kaufen kann.
Schau Dich mal da um.
Die Zeit und das Geld, die Du brauchst, um eine Platte selbst herzustellen, kannst Du anderweitig sicher sinnvoller einsetzen.
Gruss
reinhold

[Christian Aufreiter]

Hallo, Johannes,

falls du das erste Mal im Forum aktiv bist - herzlich willkommen!

Hiermit möchte ich mich meinen Kollegen anschließen:
Der Bau einer massiven Küchenarbeitplatte ist nur dann einigermaßen zügig machbar, wenn man auf eine gut ausgestattete Werkstatt (mit Abricht- und Dickenhobelmaschine, idealerweise auch Band- oder Kreissäge) zurückgreifen kann. Selbstverständlich ist es grundsätzlich auch möglich, ein solches Vorhaben mit Handwerkzeugen zu realisieren. Der Umgang mit ihnen erfordert aber sehr viel Übung, die ich beispielsweise nicht habe.
Verhältnismäßig günstig wird der Selbstbau möglicherweise vor allem dann, wann du bei einem Sägewerk noch feuchte Pfosten kaufst. Diese müsstest du dann lange, da du vermutlich bald eine benutzbare Arbeitsplatte benötigst - zu lange, trocken lassen, bis sie überhaupt verarbeitet werden können.
Eine Arbeitsplatte aus Multiplex wäre sicher beanspruchbar, jedoch denke ich auch, dass ihre Kosten die für Leimholz übersteigen könnten.
In einem Baumarktprospekt lese ich gerade folgende Preise für Arbeitplatten Buche Standard (mit gerundeter Kante):
- 240 oder 300 x 60 x 2,7 cm: lfm EUR 22,90
- 300 x 60 x 3,8 cm: lfm EUR 33,90

Bei einem Tischler und/oder Holzhändler könntest du dich auch noch erkundigen.

Gutes Gelingen!

Christian

[Edi Kottmair]

[In Antwort auf #108751]
Hallo Johannes,

willkommen im Forum.
Zunächst einmal müssten wir wissen, welche Werkstattausstattung Du hast, Hobelmaschine, Verleimmöglichkeit usw. Falls Du das alles hast, gibt es mehrere Möglichkeiten, eine Platte herzustellen: Entweder 3 m lange, möglichst breite Bohlen auf 40 mm hobeln (großer Dickenverlust wegen der Länge) und verleimen. Das ist die beste Variante, weil man wenige Leimfugen bekommt. Solche Platten sollte man gegen Verwerfung sichern, z.B. mit Gratleisten. Oder 3 m lange Leisten zusammenleimen; mehr Leimfugen. Folgende Variante habe ich vor wenigen Jahren ausgeführt: 30 mm dicke 5-Schicht Platte aus Fichte mit Ahorn Umleimer versehen und mit selbst hergestellten 7 mm dicken Ahornplatten („dicke Furniere“) oben und unten „furniert“. Das Resultat ist praktisch Massivholz, welches sich nicht verzieht. Eigentlich ist es eine 7-Schicht Platte mit 44 mm Stärke. Diese Varianten sind aber alle viel teurer als fertige Baumarktplatten. Mehrfach wurden diese billigen Baumarktplatten aus Massivholz erwähnt. Diese Platten gefallen mir nicht, weil sie ein Flickwerk aus kurzen Lamellen sind. Man kann sie daher kaum mit selbst gemachten Massivholzplatten vergleichen.

Viele Grüße von
Edi

[Christian Aufreiter]

Servus, Edi,

wie hast du die 7 mm starken Ahornplatten auf die 5-Schichtplatte geleimt? Mit einem Vakuumsack?

Über die Optik der Massivholzplatten, wie sie in Baumärkten erhältlich sind, kann man sicher streiten. Ich persönlich könnte mit diesem Anblick (auch bei Parkett) durchaus leben. Ist sicher eine Frage des Geschmacks und der Finanzen.

Mir ist bewusst, dass gleich ein Aufschrei das Forum erschüttern wird, dennoch erlaube ich mir, laut über die Verwendung von beschichteter (furnierter) Spanplatte nachzudenken.
Wie wär's mit einer Resopal®-Arbeitsplatte?

Christian

[LarsAC]

[In Antwort auf #108773]
Schon überraschend. Bei einem Holzfachhandel steht 250x60 Buchenleimholz in 27mm zu 115 EUR drin.

Lars