Wie hobelt nun so ein Veritas Flachwinkelhobel?
Wie hobelt nun so ein Veritas Flachwinkelhobel?
Hallo Ihr Lieben,
eigentlich war er ja schon gestern da, aber da das
Optimieren der Satellitenempfangsanlage völlig
unaufschiebbar war (zwei Kinder) kam ich erst heute
zum ausprobieren.
Nach dem Auspacken der erste Eindruck: eine makellose
Schönheit, liegt sehr gut in der Hand, alle Einstell-
möglichkeiten sauber und logisch ausgeführt. Also Hobel
und zusätzlich gekauftes 38°-Eisen säubern und das ebenfalls
sehr sauber gearbeitete Eisen an Fase und Spiegel abziehen
und jeweils eine feine Microfase anarbeiten.
Dann kurze Suche nach einem besonders liederlichen
Stückchen Esche. Das gefundene Stück war auf einer
Seite durch den maschinellen Abrichtvorgang von
Ausrissen förmlich übersät, also sicher unmöglich
mit dem Handhobel zu bearbeiten.
Dann Eisen einbauen, optisch ausrichten und die ersten
Züge durchführen, dabei Eisen verstellen bis eine
optimal feine Spanabnahme erreicht war.
Dann munter draufloshobeln und nach einer Minute verzückte
Schreie möglichst unterdrücken. Ohne die geringste Anstrengung
zaubert der Veritas eine völlig ausrissfreie spiegelglatte
Oberfläche. Dann weitere Versuche mit Kiefer, Eiche, Fichte.
Stets das gleiche Ergebnis: Ohne jegliche Tricks eine traumhafte
Oberfläche. Ob schräge oder gerade geführt scheint völlig egal
zu sein. Hobeln brutal gegen die Faser erzeugt lediglich eine
minimal rauhere Oberfläche, Ausrisse gänzlich Fehlanzeige!
Ich bin restlos begeistert! Dieser Hobel führt meine Holzwerkerei
in eine völlig neue Dimension. Im Verhältnis dazu ist meine bisherige
Oberflächenbearbeitung die reine Barbarei. Das Ergebnis ist umso
erstaunlicher als mein Eisen sicher weit von Kollenrottscher Schärfe
entfernt war. Meine Lupe ist noch nicht da, ich habe zum ersten Mal
ein Hobeleisen bearbeitet und außerdem war ich viel zu gierig auf den
ersten Test um mir wirklich Mühe beim Schleifen zu geben.
Es gilt Dank zu sagen an Dieter den Hausherrn für ein blitzschnelle und
fehlerlose Lieferung, an Timo für den Link der zur Initialzündung
führte und natürlich und besonders an Meister Friedrich für seine
geniale Schärfanleitung sowie die persönliche Beratung!
Viele Grüße
Heinz
-
- Beiträge: 425
- Registriert: Mo 21. Apr 2014, 18:40
Re: Da macht mir wieder einer den Mund wässrig !
Guten Tag Heinz und alle Andern,
Ist doch wahr ! :-)
Ich dachte bislang, ich könnte meinen Seelenfrieden mit ein, zwei, alten Stanley's finden. Allenfalls noch der eine oder andere Spezial-Hobel, den "Mann" ja auch haben muss. Vielleicht noch einen Lie-Nielsen, Low Angle # 164, allenfalls den Low Angle Jack # 62.
Und jetzt kommt der Heinz, überbeisst beinahe vor lauter Jubel, und erzählt uns wieder was von traumhafter Oberfläche, und so !
Ja, wie soll denn der Mensch noch wissen, was er jetzt tun soll ??? :-)
Übrigens Heinz, von welchem Modell sprichst Du genau ?
Mit besten Grüssen aus der Schweiz,
Beat
Re: Da macht mir wieder einer den Mund wässrig !
Hallo Heinz und Beat,
als bisher eher schlechter Holzhobelhobler kann ich nur bestätigen was Heinz schreibt, konnte ich doch letzten Freitag mit Gerhard´s Flachwinkelveritas ein paar Züge machen. Und das war bevor ihn Friedrich geschliffen hatte.
Also Beat, wir müssen jetzt ganz stark sein, und erst mal mit dem arbeiten was da ist, oder dem unbändigen Verlangen einfach nachgeben.
Und sage jetzt niemand etwas von Charakterstärke:-)))
Grüße in die Schweiz
Dietrich
Re: Wie hobelt nun so ein Veritas Flachwinkelhobel
[In Antwort auf #108583]
Hallo Heinz,
danke für den Bericht. Um welchen Flachwinkelhobel handelt es sich den nun? Im übrigen würde ich mir auch gern einen zulegen aber das muss wohl noch bis Weihnachten warten.
Viel freude mit deinem neuen Hobel.
Gruß
Ralf
Hallo Heinz,
danke für den Bericht. Um welchen Flachwinkelhobel handelt es sich den nun? Im übrigen würde ich mir auch gern einen zulegen aber das muss wohl noch bis Weihnachten warten.
Viel freude mit deinem neuen Hobel.
Gruß
Ralf
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- Beiträge: 1268
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Da macht mir wieder einer den Mund wässrig !
[In Antwort auf #108584]
Beat und Ralf,
es ist der Veritas Flachwinkel-Putzhobel
wie hier beschrieben und zu bestellen:
http://www.feinewerkzeuge.de/G307910.htm
(Dieter, ich maile noch meine Kontodaten :-))
@Beat
Beat, eigentlich habe ich schon sehr übertrieben.
Die Oberflächen sind doch nicht so schön.
Ich habe zwar das erste gehobelte Eschestück
mit nach Hause und auch heute mit ins Geschäft genommen,
aber nur um die zahlreichen Hobelfehler ausführlich
studieren zu können :-))
Viele Grüße
Heinz
Beat und Ralf,
es ist der Veritas Flachwinkel-Putzhobel
wie hier beschrieben und zu bestellen:
http://www.feinewerkzeuge.de/G307910.htm
(Dieter, ich maile noch meine Kontodaten :-))
@Beat
Beat, eigentlich habe ich schon sehr übertrieben.
Die Oberflächen sind doch nicht so schön.
Ich habe zwar das erste gehobelte Eschestück
mit nach Hause und auch heute mit ins Geschäft genommen,
aber nur um die zahlreichen Hobelfehler ausführlich
studieren zu können :-))
Viele Grüße
Heinz
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- Registriert: Mo 28. Mär 2016, 13:19
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Beitrag von Heinz nur für starke Charaktere
[In Antwort auf #108583]
Hallo Heinz!
Bisher dachte ich: Generationen von Schreiner haben mit herkömmlichen Holzhobeln wunderschöne Möbel gebaut. Also was soll dieser moderne Quatsch.
Doch dein Bericht verunsichert mich: Sollte ich mir vielleicht nicht doch einmal einen von diesen Flachwinkeln aus Amerika kommen lassen??? Aber was machen ich dann mit meinen vielen schönen Holzhobeln?
Daher meine Bitte: Solche Beiträge sind schädlich und verunsichern die Fraktion der Holzhobel-User. Solche Lobeshymnen sollten hier im Hinblick auf den inneren Frieden der schwächeren Forumsleser in Zukunft unterlassen werden. ;-)))
Gruß
Berthold
Hallo Heinz!
Bisher dachte ich: Generationen von Schreiner haben mit herkömmlichen Holzhobeln wunderschöne Möbel gebaut. Also was soll dieser moderne Quatsch.
Doch dein Bericht verunsichert mich: Sollte ich mir vielleicht nicht doch einmal einen von diesen Flachwinkeln aus Amerika kommen lassen??? Aber was machen ich dann mit meinen vielen schönen Holzhobeln?
Daher meine Bitte: Solche Beiträge sind schädlich und verunsichern die Fraktion der Holzhobel-User. Solche Lobeshymnen sollten hier im Hinblick auf den inneren Frieden der schwächeren Forumsleser in Zukunft unterlassen werden. ;-)))
Gruß
Berthold
-
- Beiträge: 1268
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Re: Beitrag von Heinz nur für starke Charaktere
Berthold,
Du hast ja Recht und ich schäme mich auch
schon! Deshalb möchte ich nur noch hinzu-
fügen daß ich schon den ganzen Morgen mit
dem Winkel um das Eschestück herumhüpfe
und dabei feststellen muß, daß ich noch nie
ein Werkstück von so perfekter Ebenheit und
Rechtwinkligkeit erzeugt habe.
Aber das nur am Rande :-))
Viele Grüße
Heinz
Meine Erfahrungen
[In Antwort auf #108583]
hallo,
seit ca 1/4 Jahr besitze ich den Veritas Flachwinkelhobel (übrigens : war im Canada-Direktimport teurer als bei Dieter).
Den guten Eindruck, den der Hobel macht, kann ich bestätigen.
Nach dem üblichen Abziehen und den Einstellungen konnte ich auf Ahorn und Kiefer sehr gute Späne erzeugen, vielleicht die besten, die mir je gelungen sind.
Ich hatte dann vor ein paar Wochen die Aufgabe eine ca 40 cm breite und fast 2 m lange Rohbohle aus Robinie (jahrelang gelagert und hart wie Kruppstahl) zu einer Sitzbank abzurichten.
Also vorschroppen mit dem hölzernen Schropphobel (Ulmia, zweilagiges Eisen), weiter mit dem hölzernen Schlichthobel (Ulmia, zweilagiges Eisen von Kirschen vor 1.Weltkrieg). Beide liefen gut und die Eisen hielten die Schärfe.
Zum Putzen der Oberfläche habe ich alle meine Putzhobel durchgetestet. Zuerst den Ulmia Reformputzhobel mit zweilagigem Eisen aus den 50er Jahren. Er lief schlecht und hatte mit dem widerborstigen Faserverlauf und dem sehr harten Holz zu kämpfen. Es gab sehr viele Ausrisse, wohl auch deshalb, weil ich das Hobelmaul nicht ganz dicht machen kann (der verschiebbare Einsatz in der Sohle ist zu kurz).
Ich habe dann zum Anant Nr 4 gewechselt und es ging leichter. Aufgrund seines höheren Gewichts hat er gut durchgezogen. Es gab ein paar Ausrisse, aber weniger als beim Ulmia. Das Eisen musste ich anschliessend gründlich nachschärfen.
Zum Schluss den Flachwinkelhobel von Veritas. Er lief mühelos und wurde gut mit dem harten Holz fertig. Allerdings gab es auch hier Ausrisse, obwohl ich ihn sehr fein eingestellt hatte. Ein paar Aststellen haben das A2-Eisen etwas in Mitleidenschaft gezogen und ich musste es zwischendurch abziehen.
Vermutlich wäre das steiler angeschliffene Eisen die bessere Wahl gewesen - muss ich mir noch anschaffen. Oder gleich eines von Ron Hock ?
Fazit : Der Veritas Flachwinkelhobel ist auf jeden Fall sein Geld wert. Ein Wunder, wie gelegentlich behauptet, ist er aber nicht. Bisher festgestellter Nachteil : er rostet wie wild und nach Gebauch muss man ihn einölen, sonst hat man eine Woche später seine Fingerabdrücke dauerhaft "eingebrannt".
Gruss !
reinhold
hallo,
seit ca 1/4 Jahr besitze ich den Veritas Flachwinkelhobel (übrigens : war im Canada-Direktimport teurer als bei Dieter).
Den guten Eindruck, den der Hobel macht, kann ich bestätigen.
Nach dem üblichen Abziehen und den Einstellungen konnte ich auf Ahorn und Kiefer sehr gute Späne erzeugen, vielleicht die besten, die mir je gelungen sind.
Ich hatte dann vor ein paar Wochen die Aufgabe eine ca 40 cm breite und fast 2 m lange Rohbohle aus Robinie (jahrelang gelagert und hart wie Kruppstahl) zu einer Sitzbank abzurichten.
Also vorschroppen mit dem hölzernen Schropphobel (Ulmia, zweilagiges Eisen), weiter mit dem hölzernen Schlichthobel (Ulmia, zweilagiges Eisen von Kirschen vor 1.Weltkrieg). Beide liefen gut und die Eisen hielten die Schärfe.
Zum Putzen der Oberfläche habe ich alle meine Putzhobel durchgetestet. Zuerst den Ulmia Reformputzhobel mit zweilagigem Eisen aus den 50er Jahren. Er lief schlecht und hatte mit dem widerborstigen Faserverlauf und dem sehr harten Holz zu kämpfen. Es gab sehr viele Ausrisse, wohl auch deshalb, weil ich das Hobelmaul nicht ganz dicht machen kann (der verschiebbare Einsatz in der Sohle ist zu kurz).
Ich habe dann zum Anant Nr 4 gewechselt und es ging leichter. Aufgrund seines höheren Gewichts hat er gut durchgezogen. Es gab ein paar Ausrisse, aber weniger als beim Ulmia. Das Eisen musste ich anschliessend gründlich nachschärfen.
Zum Schluss den Flachwinkelhobel von Veritas. Er lief mühelos und wurde gut mit dem harten Holz fertig. Allerdings gab es auch hier Ausrisse, obwohl ich ihn sehr fein eingestellt hatte. Ein paar Aststellen haben das A2-Eisen etwas in Mitleidenschaft gezogen und ich musste es zwischendurch abziehen.
Vermutlich wäre das steiler angeschliffene Eisen die bessere Wahl gewesen - muss ich mir noch anschaffen. Oder gleich eines von Ron Hock ?
Fazit : Der Veritas Flachwinkelhobel ist auf jeden Fall sein Geld wert. Ein Wunder, wie gelegentlich behauptet, ist er aber nicht. Bisher festgestellter Nachteil : er rostet wie wild und nach Gebauch muss man ihn einölen, sonst hat man eine Woche später seine Fingerabdrücke dauerhaft "eingebrannt".
Gruss !
reinhold
-
- Beiträge: 3208
- Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09
Re: Meine Erfahrungen
Hallo Reinhold,
natürlich hast Du Recht- ein Wunder ist der Veritas trotz bei aller guten Eigenschaften nicht. Und über den Rost hab ich mich auch schon geärgert, scheint aber ein Charakteristikum von Sphäroguss zu sein- alle Veritas und Lie- Nielsen rosten häßlicher als die Hobel aus dem ansonsten schlechteren Grauguss.
Zum Eisen: Es gibt meines Wissens kein Alternativeisen von einem anderen Hersteller, auch von Hock nicht. Die Veritas - Eisen erscheinen übrigens beim Schärfen als sehr hart, ich weiss nicht ob ein Hock besser wäre. Wenn Du Deinen Veritas mit dem Original- Keilwinkel am Eisen von 25° benutzt: Das ist wirklich für schwieriges Holz nicht optimal, es ist auch nur schwer einzusehen, warum er so geliefert wird. Schleif ihn auf einen steileren Winkel um (ich mache 35° und 40° Mikrofase), das ist besser.
Friedrich
-
- Beiträge: 2209
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Bescheidene Frage an die Experten
[In Antwort auf #108588]
Wie lautet denn die Empfehlung für den Einstieg ins Flachwinkelhobelvergnügen?
- LV Flachwinkel-Putzhobel
- LV Flachwinkel-Bankhobel
- LV Flachwinkel-Einhandhobel
Ich überlege schon seit einigen Wochen und kann mich nicht entscheiden. Gefühlsmäßig tendiere ich zum Einhandhobel, in zweiter Linie zum Bankhobel. Vom Putzhobel wollte ich eher absehen, da ich bereits das Pendant aus Holz habe.
Herzlichen Dank!
Christian
Wie lautet denn die Empfehlung für den Einstieg ins Flachwinkelhobelvergnügen?
- LV Flachwinkel-Putzhobel
- LV Flachwinkel-Bankhobel
- LV Flachwinkel-Einhandhobel
Ich überlege schon seit einigen Wochen und kann mich nicht entscheiden. Gefühlsmäßig tendiere ich zum Einhandhobel, in zweiter Linie zum Bankhobel. Vom Putzhobel wollte ich eher absehen, da ich bereits das Pendant aus Holz habe.
Herzlichen Dank!
Christian