Fehler?

[Urs]

Hallo an alle

Gestern zum Geburtstag hat mir ein Freund einen Hobel geschenkt, der bei ihm unnütz herumgelegen hat. Es stellte sich heraus, dass der 30-er Doppelsimshobel von einem Schweizer Hersteller (Gropp) stammt, von dem ich noch nie gehört habe (es gibt ihn noch). Ich habe zwar nicht gedacht, dass ich das auch mal machen werde, aber jetzt drängte es sich auf: Einen alten (nicht antiken) Hobel auffrischen. Ich erinnerte mich an die diversen Berichte im Forum, richtete mit Anschlag und Schleifpapier auf der Hobelbank die Sohle ab, schliff das Hobeleisen (Spiegelseite brauchte lange, weil mit einen Doppelbock daran gewütet worden war), dann eine neue 30-Grad-Phase (Absicht, effektiv geringfügig weniger), anschliessen wurde die Klappe bündig zur Spiegelseite präpariert und schliesslich habe ich am Hobelkörper den Lack entfernt. Am Schluss habe ich alles mit Leinöl eingerieben - und dann kamen mir die Zweifel: War es richtig (oder ein dummer Fehler), dass ich auch die Sohle eingeölt habe?

Im Moment geht alles tipp-topp. Natürlich schaff ich keine 5-Sekunden-Späne. Immerhin sind sie für meine Verhältnisse hauchdünn. Aber muss ich da eine Verschlechterung befürchten?

Eigentlich waren Holzhobel ja nicht auf meiner Liste. Weil ich mit Friedrich's Empfehlungen schon wiederholt gut gefahren bin, hatte ich mir fest vorgenommen, bereits in diesem Leben für meine zaghaften Hobelversuche nur LA-Metallhobeln anzuschaffen.

Auf Euer Urteil warte ich gespannt.
Gruss
Urs

PS: Border-Line, wenn nicht gar off-topic:
Ebenfalls geschenkt erhalten habe ich eine CD für den Holzwerker: Toolbox Classics. Wer den Ritt der Walküre oder "Thus spake Zarathustra" mit Bohrmaschine und Kreissäge hören will, soll weiterlesen. Woody Phillips intoniert klassische Stücke arrangiert für Werkzeuge und Maschinen. Reinhören kann man hier:

http://www.gourd.com/amainframe.html?124A.HTML&2

Vielleicht ist das für Euch alter Kaffee?

UE

[Friedrich Kollenrott]

Hallo Urs,

vielen Dank für den netten Kommentar zu meinen Empfehlungen. Da kann ich gleich was anschließen: Ich selbst habe auch als einzigen hölzernen Hobel einen solchen Doppel-Simshobel im Gebrauch. Dazu später...

Es ist völlig korrekt, auch die Sohle mit Leinöl einzureiben. Sie wartet geradezu darauf!

Nun hast Du einen brauchbaren oder guten Simshobel. Und wenn Du irgendwann einen eisernen möchtest (habe ich, ist nach meiner subjektiven Meinung besser!) dann arbeitest Du den hölzernen in einen perfekten Grathobel (bei mir: Sohle 10° schräg) mit Einfacheisen um. Aber erst dann. Denn einen Simshobel braucht man!

Viel Spass damit!

Friedrich

[Joachim Kühn]

Hallo urs,

zunächst einmal nachträglich alles Gute zum Geburtstag und viele Grüße in die Schweiz!
Ich denke auch, dass Leinöl durchaus ein geignetes Mittel für die Hobelsohle ist - ich selber behandle die Sohlem meiner Holzhobel ebenfalls von Zeit zu Zeit damit. Genau wie Du habe ich Holz- und Metallhobel und konnte mich bis heute nicht entscheiden, welchen in den Vorzug geben soll. Mittlerweile habe ich entschieden in Zukunft beide Typen (je nach Anwendung und Laune) zu benutzen. Mit Deinem neuen-alten Holzhobel wünsche ich Dir jedenfalls viel Erfolg und noch viele Stunden "Hobelfreuden"

Viele Grüße
Joachim

[Wolfgang Jordan]

[In Antwort auf #108554]
Hallo Urs,

auch von mir noch nachträglich alles Gute zum Geburtstag!

Die Firma Gropp ist mir gerade letzte Woche untergekommen auf der Suche nach Herstellerinformationen. Da sind mir einige Patente aufgefallen von einer Firma Gebrüder Wettstein aus der Schweiz. Und Google stellte dann den Bezug her zur Firma Gropp, die wohl heute hauptsächlich Werkraumausstattungen vertreibt. Ich möchte die gerne auf meine Herstellerseiten aufnehmen. Ist auf deinem Hobel eine Fabrikmarke zu finden und kann ich ein Photo davon haben für meine Homepage? Das wäre sehr nett.

Gruß, Wolfgang

[Urs]

Hallo an alle

Besten Dank für die Beruhigungen!

@Wolfgang: Selbstverständlich schicke ich Dir gerne ein Photo (in einigen Tagen). Das Logo ist nicht besonders deutlich auf meinem Exemplar (obwohl ich an dieser Stelle natürlich nicht geschliffen habe). Es ist identisch mit jenem "im Auge" auf der HP der Firma, also vom Graphischen her eher von der ungelenken Sorte.

Ein Detail am Rande: Ich musste Schmunzeln beim Lesen der Firmengeschichte der Firma Gropp/Gebr. Wettstein, wo erwähnt wird, dass bei der 2. Generation der Betriebsinhaber die Mutter bis ins hohe Alter ihren Zwillingssöhnen jeweils am Sonntagmorgen die Werkstatt aufgeräumt habe!

Gruss

Urs