"Sekundenkleber" und Holz

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Antworten
Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

"Sekundenkleber" und Holz

Beitrag von Gerhard »


Hallo zusammen,

ich treibe mich in letzter Zeit öfter auf Drechslerseiten rum und auch auf amerikanischen Internetseiten habe ich das schon öfter gesehen:

Cyan(o)acrylat Kleber für Holz. Wird normalerweise in drei bis vier unterschiedlichen Viskositäten angeboten.

Hat jemand von Euch Erfahrung mit diesem Zeug? Wird das nur zum Kleben von Rissen oder auch für flächige Verbindungen verwendet? Angeblich sollen die zähflüssigeren Varianten auch Spaltüberbrückend sein.

Gerade Risse, kleine "Rettungsaktionen" etc. ließen sich damit vieleicht ganz gut kleben, ohne die Arbeit dann stundenlang unterbrechen zu müssen. Vieleicht auch an Stellen, an denen mit Schraubzwingen nur schlecht zu arbeiten ist.

Viele Grüße,
Gerhard


MaxS
Beiträge: 1620
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: "Sekundenkleber" und Holz

Beitrag von MaxS »


Hallo Gerhard,

ich habe schon "normalen" Sekundenkleber von Loctite für Holz verwendet. Das Gel funktionierte bei mir besser als der Flüssige, weil dieser sehr satark vom holz aufgesogen wurde und man dadurch sehr viel für eine kleine Klebefläche aufwenden muss. Für kleine Sachen halte ich die Cyanacrylatkleber = Sekundenkleber schon für geeignet, bei größeren Sachen kommt man meines Erachtens nicht um den Leim herum.

Hast du denn evtl Links zu den Seiten, bei denen es drei oder vier verschiedene Sorten gibt? Am besten per email. Die würden mich auch zum drechseln interessieren.

Mfg
Maximilian Schreiegg


Ottmar
Beiträge: 321
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: "Sekundenkleber" und Holz

Beitrag von Ottmar »


Hallo Gerhard & Forumsfreunde.

Der Sekundenkleber, hier in California "crazy glue" bezeichnet, ist mir zum unentbehlichen Nothelfer geworden. Die wasserduenne Variante trocknet am schnellsten. Ich verwende diese so, dass ich die zu verbindenden Teile beidseitig mit dem Kleber benetze, bei stark saugenden Hoelzern, trage ich den Kleber gut nass auf so dass er auf der Oberflaeche steht, lasse diese Teile dann einige Minuten ( unter Infrarotlampe Sekunden)trocknen. Nun benetze ich nur eine Seite(meist die groessere und/oder mit einer Vertiefung) und druecke das andere Teil fuer kurze Zeit an.

Die dickfluessige Variante benutze ich zum Ausfuellen von Rissen, Fehlstellen, Dellen usw. Damit der Kleber nicht auffaellt mische ich etwas Pigmentfarbe in den Kleber(etwas heller als die umgebende Holzfarbe) trocknet meist unsichtbar auf.

Dellen, Kratzer, Zigarettenbrandstellen usw fuelle ich mit dem dicken Kleber aus, in dem ich den Kleber in die gruendlich gereinigten Vertiefungen Tropfen fuer Tropfen einbringe. (Flaeche muss/sollte waagrecht sein). Den Kleber lasse ich ueber Nacht Trocknen . Sollte die Stelle zu stark glaenzen, mattiere ich den Kleber mit ein paar Tropfen Oel und einem Stueck feinem Schleifvlies oder 600er Schleifpapier, so dass er in die Umgebung einblendet. Keine Waermelampe verwenden, es passierte mir dabei dass der Kleber dann milchig trocknete und sehr auffaellig war!

Die dickfluessige Version braucht sehr lange zum Trocknen!

Die mittlere Variante verwende ich nie

Ich habe hier einige Freunde, welche sehr kunstvolle Artikel drechseln. Da Wurzeln und Maserhoelzer sehr viele Fehlstellen aufweisen, verwenden sie die dickfluessige Sorte und vermischen diese mit Schleifstaub und Farbpigmenten, damit koennen vom unsichtbarmachen bis zur farblichen Herrvorhebung alle moeglichen Eindruecke erzielt werden. Die so erzielten Oberflaechen lassen sich gut glaetten/polieren.

Wichtig!! Den Kleber in gut ge/beluefteter Umgebung Verwenden, beim Schleifen eine entsprechende Filtermaske tragen. ( Der Schleifstaub von Cyanoacryllic glue ist als gesundheitsschaedlich bekannt)

Viel Spass bei der Anwendung.

mfg

Ottmar

PS: Ich verwende Loctide(Henkelgruppe)fuer kleinere Arbeiten und fuer groessere Mengen “no name brand” Produkte aus dem Zubehoerhandel fuer Karrosseriebauer/Lackierer.

PPS: Ich verwende den duenen Kleber als Ueberzug an vergoldeten oder polierten Metallteilen, welche der Witterung ausgesetzt sind, ist unsichtbar und schuetzt jahrelang!



martin

Re: "Sekundenkleber" und Holz

Beitrag von martin »

[In Antwort auf #108124]
Hallo Gerhard,
unser "ehemaliger" Mitstreiter Dieter M hatte auf einer Anbieterseite einen längeren Testbericht veröffentlicht, den Bericht finde ich nicht mehr, dafür aber das Produkt.
Ich habe solchen hochviskosen Sekundenkleber benutzt, um Küchenmessergriffe im Vakuum zu stabilisieren. Übertrieben formuliert, das Holz wird zu Kunststoff.
Für Maximilian der link: http://www.starbond-europa.de/infopages/prodinfo/prodinfo01.aspx
Zum "leimen" verwende ich den Kleber nicht, aber zum auffüllen von Rissen, evtl. angedickt mit Sägestaub hat sich das Zeug bewährt.
Gruß
Martin

MaxS
Beiträge: 1620
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Danke! *NM - Ohne Text*

Beitrag von MaxS »




Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Dieter M

Beitrag von Georg »


Was ist mit dem eigentlich los? Seit einigen Monaten hört man ja nichts mehr von ihm und seiner Dicken. Weis jemand näheres?

Antworten