Meine Vorstellunng und ein paar hobelnde Fragen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Antworten
Johannes
Beiträge: 45
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Meine Vorstellunng und ein paar hobelnde Fragen

Beitrag von Johannes »


Hallo Forumianer,

ich möchte mich ersteinmal kurz vorstellen.
Ich 16 Jahre alt, Schüler und eigentlich seit eh und je von Werkzeugen begeistert. Ich baue und bastle und restauriere ( vielleicht etwas hochtrabend bezeichnet = sagen wir, ich bessere aus ^.^ ) eigentlich alles, was gebraucht wird und mir zwischen die finger kommt. So sind schon ein paar einfache Möbel, Regale und Helferlein entstanden.

1. Was darf eigentlich eine alte Rauhbank auf dem Flohmarkt kosten ?
Wir kam vorgestern eine zwischen die Finger, die 15 € hätte
kosten sollen. Da das gute Stück allerdings wurmstichig war, und die Griffe gewackelt haben, habe ich die Finger davon gelassen.
Wo liegt ungefähr das Flohmarktmittel ?

2. Hobeleigenbau

Ich habe einen uralt Geigenbauhobel der wunderbar übers Holz flitzt,
allerdings hat er ein recht kleines Mauk, was sich schnell zusetzt.
Kann ich bei einem eigenbau bedenkenlos das Maul vergrößern, oder hat das Auswirkungen auf die Eigenschaften des Hobels ?

Danke für eure Hilfe,
Johannes

Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: Meine Vorstellunng und ein paar hobelnde Frage

Beitrag von Christof Hartge »


Hallo Johannes,
herzlich willkommen hier.
Für eine gebrauchte Rauhbank würde ich vielleicht bis 20 Euro ausgeben, aber dann sollen keine Wurmlöcher dran sein und das ganze Ding eingermaßen in Ordnung. Wenn die Rauhbank dein zweiter Hobel sein soll, halte Ausschau nach einem kürzeren Modell, so 40-50 cm lang. Die sind für den Anfang leichter zu beherrschen. Besorg dir ein Eisen mit gerundeter Schneide dazu.

Das Maul des Geigenbauhobels vergrößere bitte nicht. Wenn der wunderbar übers Holz flitzt, verändere nichts. Das der Hobel ab und an stopft liegt vielleicht daran, dass er nur für feine Spanabnahme gedacht ist. Wenn das Ding alt ist und schon lange in Benutzung war, spricht eigentlich wenig dafür, dass das Maul wirklich zu eng ist.

Viele Grüße, Christof.

Johannes
Beiträge: 45
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Meine Vorstellunng und ein paar hobelnde Frage

Beitrag von Johannes »


Danke für deine Ratschläge.
Aber: Himmel hilf !
An dem guten Stück würde ich nichts verändern.
Es ging nur um die Frage, wie ich beim beim Erstellen einer Kopie handeln sollte.

Das Orginal ist, seiner Bestimmung nach, ja für Harthölzer gedacht.
Und nein, die Rauhbank wollte ich mir nur zulegen, weil mich die Arbeit damit gereizt hätte.

Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: Meine Vorstellunng und ein paar hobelnde Frage

Beitrag von Christof Hartge »


Aaah Johannes,

ich hatte das Wörtchen Eigenbau überlesen. Siehst du mal. Also: Es macht nicht viel wenn du das Hobelmaul vergrößerst. Wenn du jetzt mal meine Privatmeinung hören willst: In den meisten Fällen ist eine Hobelmaulweite von 0,5mm eng genug. Wenn du deinen Eigenau entsprechend auslegst fällt dir das wahrscheinlich leichter. Du bekommst etwas mehr Probleme bei problematischen Hölzern, wie unregelmäßige Buche oder astiger Fichte. Aber das war's dann auch.

Viele Grüße, Christof

Jürgen z.H.

Maulweite 0,5mm

Beitrag von Jürgen z.H. »


Hallo Christof,

0,5mm? Mit einem so engen Hobelmaul habe ich noch nicht gearbeitet. Ich bin noch dabei mich mit dem Handhobeln weiter vertraut zu machen. Eine so enge Mauleinstellung muß ich mal ausprobieren. Ich hätte rein gefühlsmäßig auch Bedenken gehabt, dass die Späne nicht mehr fließen können. Die Einstellung nimmst Du bei einem Putzhobel oder?

Jürgen

Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Meine Vorstellunng und ein paar hobelnde Frage

Beitrag von Christian Aufreiter »

[In Antwort auf #107629]
Hallo, Johannnes,

herzlich willkommen im Forum!

Auf deine regelmäßige Teilnahme freut sich

Christian

Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: Maulweite 0,5mm

Beitrag von Christof Hartge »


Halo Jürgen,
hier sind Werte, die ich für gut halte:

Schrupphobel, Schlichthobel, Rauhbank: über 1 mm

Doppelhobel, Fugbank, Simshobel, Profilhobel: 0,5mm

Putzhobel: wesentlich unter 0,5 mm, Haaresbreite

Wie gesagt ich mach kein Gesetz draus, die Enge des Hobelmaules ist nicht so entscheidend, aber wenn man schon baut kann ma ja versuchen einen guten Wert zu erreichen. Und keine Angst, der Hobel wird auch bei 0,5mm und weniger nicht stopfen. Wenn du mal ein Mikrometer zur Hand nimmst und die Späne prüfst, wirst du feststellen, daß du mit einem Doppelhobel kaum je mehr mehr als 0,2mm starke Späne hast. Wenn Putzhobelspäne den spinnwebartigen Aggregatzustand erreichen, sind sie unter 0,1 mm stark.

Viele Grüße, Christof.



Ralf E
Beiträge: 261
Registriert: Mi 6. Feb 2013, 18:21

Re: Meine Vorstellunng und ein paar hobelnde Frage

Beitrag von Ralf E »

[In Antwort auf #107629]
Hallo Johannes,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum, zu der Hobelmaulbedatte kann ich nicht allzuviel beitragen, aber nur soviel: Je enger der Durchlass für die Hobelspäne sind desto geringer hast du Ausrisse im Holz.

Gruß

Ralf


Wolfgang Jordan
Beiträge: 1355
Registriert: So 5. Jan 2014, 20:47
Kontaktdaten:

Re: Meine Vorstellung und ein paar hobelnde Fragen

Beitrag von Wolfgang Jordan »

[In Antwort auf #107629]
Hallo Johannes,

erstmal herzlich willkommen im Forum.

Ich finde es schwer zu sagen, ein Hobel ist soundsoviel wert. Aber 15 Euro für eine unbrauchbare Rauhbank ist zu viel, es sei denn, sie hat Sammlerwert. Christofs Angabe ist ein guter Richtwert. Du solltest aber unbedingt darauf achten, daß die Sohle gerade ist und das Eisen noch nicht zu kurz.

Bei Ebay findet man sehr häufig günstige Rauhbänke. Das Problem ist, daß man im allgemeinen weder eine vernünftige Beschreibung noch gute Bilder bekommt. Deshalb würde ich dort eher keine Rauhbank kaufen. Einige der Forumsmitglieder verkaufen aber Werkzeug über Ebay. Namen werde ich vermutlich nicht nennen dürfen, aber vielleicht hilft da eine Anzeige im Marktplatz.

Gruß, Wolfgang

Johannes
Beiträge: 45
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: ein paar hobelnde Fragen // F: Asterixstuhl

Beitrag von Johannes »


""Du solltest aber unbedingt darauf achten, daß die Sohle gerade ist und das Eisen noch nicht zu kurz.""

Ja, diese kleinen aber feinen Tipps kenne ich schon durch den Opa,
von dem der Großteil meines Werkzeugs stammt.

Ich hätte noch eine Frage zum "Asterixstuhl", welcher unter "Werkstattbilder" abgebildet ist.
Wenn ich mich recht erinnere ist das dortige Modell aus Esche.
Da es bei uns in der Gegend nur Kiefer und Fichte zu kaufen gibt, und ich nicht für 100 €
Holz im Großhandel bestellen möchte, werde ich wohl oder übel darauf zurückgreifen müssen.

Beim Zuschneiden der einzelnen Scheren würde ja der Faserverlauf durchtrennt.
Ist dann überhaupt noch genug Stabilität vorhanden ?


Antworten