Zapfenloch stemmen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Lochbeitel?

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Liebe Gemeinde,

es wird hier von mehreren Postern für den Einsatz von Lochbeiteln plädiert. Ich habe welche. 10, 12 und 16 mm. Das 10er und das 12er benutze ich gern (zum Möbelbauen). Das 16er ist so ein Ungetüm, wohl nicht ohne Grund das breiteste, das der Hausherr anbietet. Wahrscheinlich eher zum Öffnen eines Schützenpanzers geeignet. Ich habe es noch nie beutzt.

Dabei ist ein 16er Zapfen beim Zimmern doch wohl eher dürftig. Ich meine darum, dass zum Zapfenlöcherstemmen in der Zimmerei ein Zimmermannseisen gehört, also ein verstärktes Stecheisen (Klinge wie bei diesem breiter als dick). Ich hab ein 30er und ein 40er (und ein dickes Klopfholz) und fühle mich damit gut ausgerüstet.

Friedrich

Thomas
Beiträge: 95
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Lochbeitel?

Beitrag von Thomas »


Friedrich, wenn die Löcher sehr tief sind, geht das meiner Meinung einfacher, das Loch auszuräumen.

Ich habe einen 8 er von Stanley, der reicht.

.



Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Re: Lochbeitel?

Beitrag von Marc Waldbillig »


Friedrich,

Ich hab auch an meinen Lochbeitel gedacht, den ich, wie du schon vermutet hast im Möbelbau einsetze. Mein grösster hat einen halben Zoll und ist wirklich viel besser als ein Stechbeitel, denn er arbeitet wegen der grösseren Masse ungleich schneller.

Natürlich werden in der Zimmerei andere Dimensionen benutzt. Ich würd da eher zu einem Heavy Duty Beitel raten, einer ohne Fase an den Flanken. Der kommt mit der höheren Masse schon eher an einige Eigenschaften eines Lochbeitels heran.

Gruss, Marc

Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: Zapfen sägen

Beitrag von Christof Hartge »

[In Antwort auf #107330]
Nach den viele hilfreichen Antworten zum Stemmen,
noch ein paar Anmerkungen zum Sägen.

Das Maß aller Dinge ist das Zapfenloch. Ginge es um Möbelbau genügte die Stemmeisenbreite. In der Zimmerei kann das unverträglich werden, wie ich schmerzlich erfahren mußte. Der Zapfen sollte ohne Mühe, quetschen hämmern etc. in das Zapfenloch gleiten. Dazu stelle ich ein Zapfenstreichmaß um einer Haar schmaler als das Zapfenloch. Auch wenn es nicht spannend klingt: Ein Probestück lohnt sich sehr.

Zm Längs-sägen ist es hilfreich den Balken irgendwie schräg zu lagern und sich am besten rittlings darauf zu setzten. Auf diese Weise kommst du leicht diagonal ins Holz und hast eine gute Kontrolle über die horizontale und vertikale Führung der Säge. Nach der Hälfte Balken herumdrehen und von der anderen Seite fertig sägen. Schlußendlich müssen dem Zapfen die Kanten noch kräftig gebrochen werden (breites Stemmeisen). Das abtrennen quer muß sehr sorgfältig geschehen am besten auch diagonal von beiden Seiten.

Viele Grüße, Christof

Vile Grüße, Christof

Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
Kontaktdaten:

Re: Richtung halten beim Stemmen

Beitrag von Dirk Boehmer »

[In Antwort auf #107336]
Hallo Friedrich,

warum darf das Loch denn nicht breiter sein als die Breite des Stemmeisens?

--
Dirk

Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: Zapfen sägen, Teil 2

Beitrag von Christof Hartge »


Als ich gestern den Beitrag schrieb, wurde mir die Zeit knapp. Also jetzt noch ein bißchen was zum Zapfen.

Je nach Querschnitt richtet sich auch das Sägeblatt. ich vermute du verbeitest 10x10 oder auch 12x12 er Balken. Für Längschnitte sollten die Säge eine Zahnweite von 4-6 mm haben, für die Querschnitte 3-5 mm. Hat man es mit den diagonal ausgerichteten Balken zu tun enstehen leicht Querschnitte von 15-20 cm und mehr. Dann heißt es eine sehr scharfe und und gut geschränkte Säge zu haben und sich auf einen lockeren Lauf zu konzentrieren.

Viele Grüße, Christof.

Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: Richtung halten beim Stemmen

Beitrag von Christof Hartge »


Hallo Dirk, ganz einfach:
du hast sonst doppelte Arbeit, schließlich mußt du für den gleichen Querschnitt zweimal ansetzten.
Und: Die Gefahr wird größer, dass das Zapfenloch unpräzise wird. Richtet man das Zapfenloch nach der Breite des Eisens fungieren die Wangen des entstehenden Zapfenloches als Führung für das Eisen. Das rechtwinkliges Stemmen wird einfacher, weil sich eine Drei-Lagerführung zwischen der Hand und den beiden Wangen ergibt.
Meine Arbeitsreihenfolge ist daher so: Die Dimensionen der Verbindung sind so angelegt, dass sie gerade zu einer Stemmeisenbreite passen. Am Stemmeisen wird das Zapfenstreichmaß ausgerichtet. Handelt es sich um große Dimensionen (Zimmerei) stelle ich das Zapfenstreichmaß um ein Haar schmaler als das Zapfenloch, sind es eher schmale Dimensionen (Möbelbau) genügt es den Riß von rechts oder linbks zu spalten.

Viele Grüße, Christof.

Thomas Paulke
Beiträge: 106
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Zapfen sägen, Teil 2

Beitrag von Thomas Paulke »


Hallo ich bevorzuge da das japanische Längssägeblatt für Gestellsägen, das lohnt sich wirklich. Die Schnitte verlaufen nicht so schnell und die sägt wie der Teufel. Aber immer schön auf Tackerklammern sehen, oft werden da Schilder an's Holz gemacht.
Besser immer schön abfegen, dann guckt man gleich automatisch..
Besser natürlich eine für Quer und eine für längs und eine für Schweif.....

Viele Grüße Thomas



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Richtung halten beim Stemmen

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #107355]
Hallo Dirk,
wie Christof schon sagt: Es wäre einfach sehr viel mühsamer, und es gibt normalerweise keinen Grund, sich diese zusätzliche Mühe zu machen.

Friedrich

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