endlich scharf
endlich scharf
Hallo Friedrich, Christian und alle die vor einigen Tagen Schärftips gegeben haben,
habe heute Abend noch mal 1,5 Stunden am Tormek verbracht, dabei habe ich mir die Klinge des Doppelhobels vorgenommen, die mit der "Mikrofase", Ihr erinnert Euch.
Die fase habe ich solange geschliffen bis die Mikrofase auf der Rückseite weg war, dann habe ich mit dem Steinpräparierer auf fein umgestellt. Anschließend eine kleine flachere Fase mit etwa 3° verändertem Schleifwinkel angebracht. Dann vorsichtig poliert, nicht ganz bis zum Hochglanz.
Die Klappe hatte ich auch etwas höher angesetzt, und siehe da, ein befeuchteter Unterarm liess sich ohne Problem mit wenig Druck glatt rasieren.
Mit einem großen Stechbeitel habe ich die Prozedur wiederholt, aber ohne zusätzliche Fase, und hat auch geklappt:-)))
Die Hobelergebnisse sind ungeahnt, bin ein bischen stolz, schäm:-))
Vielen Dank an alle Teilnehmer die mir weiter geholfen haben!
Gruß Dietrich
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Re: endlich scharf
Vorsicht, Vorsicht, Dietrich,
So hat fuer manchen hier schon das verhaengnisvolle Abgleiten in die 'Neander'-fraktion angefangen. Womit ich beileibe nicht behaupten will dass die 'Maschinisten nicht die gleichen Faehigkeiten wie die 'Neander' haben.
Es geht viel mehr um die sirenenhafte Verfuehrung des spanenden Hobels, der wie durch Butter gleitenden Klinge des Stecheisens, das Verstaendnis letzthin darum wie nach einem auf einwandfreie Schaerfe verwendeten Aufwand die Belohnung dafuer ein Werkzeug geworden ist welches Verlaengerung der Hand und damit des Geistes ist. Ein Gefaherte.
Gruesse aus Athen,
Thomas
Nachtschicht an der Tormek?
Hallo Dietrich,
sieht aus als hättest Du die Nacht sinnvoll genutzt! Ich war mir sicher, daß Du nicht aufgibst.
Die um drei Grad veränderte Fase hast Du jetzt als Microfase an die normale Fase angeschliffen, also "klassisch" oder als Rückenfase?
Ich hatte heute auch ein kleines Hobelerlebnis. Die alte Ulmia Rauhbank, der ich bisher nie einen richtigen Span entlocken konnte hat beim Abrichten einer Brettkante wunderbar funktioniert. Seltsam. Am Hobel selbst hat sich nichts verändert, nur das Holz war ein anderes.
Herzlichen Glückwunsch,
viel Spaß beim Hobeln,
Gerhard
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Re: endlich scharf
Hallo Thomas!
Dein Beitrag ist Poesie, die das Herz anspricht! Sehr Viele werden verstehen, was Du meinst. Ein Gleichgesinnter.
Rupert
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Re: endlich scharf
[In Antwort auf #107042]
Hallo Dietrich,
wieder einmal muss ich Thomas recht geben, was gibt es schöneres, als einem in freier Natur, jedes für sich individuell gezeichnet und gewachsenen Bretts, einen, von einem leisen Zischen begleiteten, Spann zu entlocken. Dieses leise Zischen gibt mir ein Gefühl innerer Zufriedenheit. Das Gefühl hat Suchtpotential und zwar so stark, dass man bei jedem neuen schärfen die Perfektion anzustreben versucht, fest in der Hoffnung, eines Tages die perfekte Schärfe und den perfekt eingestellten Hobel zu führen und damit das wildwüchsigste Holz zu zähmen und ihm, begleitet von dem unverkennbaren Zischen erstklassiger schärfe, einen hauchdünnen Span zu entlocken....hoble ich nun um aus einem rohen Stück Holz ein Werkstück zu erstellen, oder hoble ich bloss um meine Musse zu besänftigen....?
Verzeihung, da bin ich wohl ein bisschen vom Thema abgeschweift!
Michel
Hallo Dietrich,
wieder einmal muss ich Thomas recht geben, was gibt es schöneres, als einem in freier Natur, jedes für sich individuell gezeichnet und gewachsenen Bretts, einen, von einem leisen Zischen begleiteten, Spann zu entlocken. Dieses leise Zischen gibt mir ein Gefühl innerer Zufriedenheit. Das Gefühl hat Suchtpotential und zwar so stark, dass man bei jedem neuen schärfen die Perfektion anzustreben versucht, fest in der Hoffnung, eines Tages die perfekte Schärfe und den perfekt eingestellten Hobel zu führen und damit das wildwüchsigste Holz zu zähmen und ihm, begleitet von dem unverkennbaren Zischen erstklassiger schärfe, einen hauchdünnen Span zu entlocken....hoble ich nun um aus einem rohen Stück Holz ein Werkstück zu erstellen, oder hoble ich bloss um meine Musse zu besänftigen....?
Verzeihung, da bin ich wohl ein bisschen vom Thema abgeschweift!
Michel
Re: endlich scharf
[In Antwort auf #107042]
Hallo an die Teilnehmer, die meine Freud verstehen,
vielen Dank für Euren Zuspruch, mich freut die Art Eurer Teilnahme!
Es hat mich auch heute nicht losgelassen, mit dem Schärfen der Putzhobelklinge konnte ich noch einen draufsetzen. Bewusst habe ich die Klinge beim Schleifen links und rechts über den Stein stehen lassen, mehr als sonst, mit der Hoffnung ein leicht gewölbtes Eisen, bzw. Schleiffase zu erhalten. Es hat funktioniert, selbst bei der Mikrofase innerhalb der Hauptfase.
Einem Maschinen-gehobelten Stück Buche, konnte ich mit dem frisch bestückten Putzhobel "durchsichtige" an beiden Seiten auf "0" Spanstärke zulaufenden Span entlocken!
Dabei entstanden keinerlei Absätze auf der Holzoberfläche, sondern ein sehr schöner Glanz, fast könnte man sagen, ein Traum ist wahr geworden......:-)
Das Pfeifen habe ich heute auch gehört.
Gruß Dietrich
Hallo an die Teilnehmer, die meine Freud verstehen,
vielen Dank für Euren Zuspruch, mich freut die Art Eurer Teilnahme!
Es hat mich auch heute nicht losgelassen, mit dem Schärfen der Putzhobelklinge konnte ich noch einen draufsetzen. Bewusst habe ich die Klinge beim Schleifen links und rechts über den Stein stehen lassen, mehr als sonst, mit der Hoffnung ein leicht gewölbtes Eisen, bzw. Schleiffase zu erhalten. Es hat funktioniert, selbst bei der Mikrofase innerhalb der Hauptfase.
Einem Maschinen-gehobelten Stück Buche, konnte ich mit dem frisch bestückten Putzhobel "durchsichtige" an beiden Seiten auf "0" Spanstärke zulaufenden Span entlocken!
Dabei entstanden keinerlei Absätze auf der Holzoberfläche, sondern ein sehr schöner Glanz, fast könnte man sagen, ein Traum ist wahr geworden......:-)
Das Pfeifen habe ich heute auch gehört.
Gruß Dietrich
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- Registriert: Mo 21. Apr 2014, 18:40
Re: endlich scharf - was seid Ihr doch glücklich !
[In Antwort auf #107042]
Guten Tag Allerseits,
Jungs, wenn ich Euch so höre ...
und dann daran denke, was heute, Samstag Abend, 10 nach Neun, im Fernseher kam :
Haare aus der Nase zupfen, für 5 Euro das Stück !!!
Passt auf, bald einmal gibts "Hobeln" auf Krankenschein, zur Gesundung des Fernseh-Kranken, nicht wissend, was es der Beschäftigungen bessere gibt, Mitmenschen !
Den einen kann man dann auf den Stein schreiben : Er war glücklich, er hat gehobelt :-)))
Wünsche Euch allen, schöne Pfingsttage !
Beste Grüsse aus der Schweiz,
Beat, ... der auch gerne hobelt.
Guten Tag Allerseits,
Jungs, wenn ich Euch so höre ...
und dann daran denke, was heute, Samstag Abend, 10 nach Neun, im Fernseher kam :
Haare aus der Nase zupfen, für 5 Euro das Stück !!!
Passt auf, bald einmal gibts "Hobeln" auf Krankenschein, zur Gesundung des Fernseh-Kranken, nicht wissend, was es der Beschäftigungen bessere gibt, Mitmenschen !
Den einen kann man dann auf den Stein schreiben : Er war glücklich, er hat gehobelt :-)))
Wünsche Euch allen, schöne Pfingsttage !
Beste Grüsse aus der Schweiz,
Beat, ... der auch gerne hobelt.
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- Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09
Re: endlich scharf - was seid Ihr doch glücklich !
Hallo Thomas und alle Anderen
Ob ich jetzt auch dabei bin mich zu einem Neandertaler zu entwickeln? ich weis noch nicht so richtig, allerdings wenn ich die Worte von Thomas lese bin ich schon berührt wenn er einen Hobelspan in seiner Beschwingtheit zu Poesie werden läßt und dann auch noch das Geräusch prakttisch das Protukt der wellenförmigen Schwingungen des Spanes ist. Mit anderen Worten man könnte einen Span eingerahmt an die Wand hängen und der Neanderthaler ist in der Lage, an Hand der Spanschwingungen praktisch die Melodie des Spanes beim entstehen des selben zu lesen und zu höhren. Eine andere viel ältere Art der Notenniederschreibung.
Ist doch toll was unser Hobby doch alles an Facetten hat.
Aber jetzt zum Thema schärfen, ich benutze zwar weniger einen Handhobel, aber z. B. an meinem Tisch arbeitete ich Wochenlang mit Handwerkzeugen. Dabei entstand der Verdacht, dass wenn ich an einen Holzfläche rangehe, die ich vorher etwa schon mit feinstem Schmiergelpapier bearbeitet habe, feinste Partickel des Schmiergels am Holz haften und mir die Schneide am Schnitzmesser beschädigen. So steht mir mal einmal wieder ein stundenlanges arbeiten mit Lupe, Abziehstein und Belgischem Brocken bevor. Nicht dass mich diese Arbeit anblödet aber ich bin nie so richtig mit dem Ergebnis zufrieden. In den letzten Tagen ferdigte ich wegen des schlechten Wetters noch einen Spiegel mit Lärchenholzrahmen, wobei ich die Absicht hatte einige Verziehrungen auf den Rahmen zu schnitzen aber nachdem ich versuchte quer zur Faser einen Schnitt zu machen befriedigte mich das Ergebnis mich nicht weil die notwendige Schärfe fehlte. Also blieb der Rahmen ohne Verziehrung und eine gewisse Unzufriedenheit mit mir selber wegen dem schlechten Zustand meiner Werkzeuge.
Ui jetzt habe ich aber einen Roman geschrieben.
Gruß Franz
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Re: endlich scharf - was seid Ihr doch glücklich !
Hallo Franz,
wenn Du vor hast mit Schleifpapier zu arbeiten, muß das immer der letzte Arbeitsgang vor dem Finish sein. Wie Du jetzt schmerzlich durch eigene Erfahrung feststellen mußtest, setzt man nach einem Schliff keine Schneidwerkzeuge mehr ein. Jedenfalls nicht, wenn man sich nicht selber schaden will.
Aber versuche doch einmal aus dieser Erfahrung einen anderen Nutzen zu ziehen!
Schon mal ganz ohne Schleifpapier versucht? Hast Du schon einmal die seidig schimmernde Oberfläche von einer handverputzten Oberfläche erlebt?
Geht übrigens auch schneller als schleifen, macht viel mehr Spaß und staubt nicht!
Dafür darf das Werkstück aber meistens noch nicht verleimt sein, weil man sonst nicht in alle Ecken gelangt.
Versuchs mal!!!
Gruß, Thomas