akazienstamm, verwertung
akazienstamm, verwertung
hallo folks,
habe eine akazie in teilen geerbt. stämmchen sind zwischen 10 und 20cm stark, etwa 1,50 lang und lagen seit 2 jahren im garten rum. unter der rinde klitschnass, lässt sich leicht lösen.
über erfahrungsberichte mit akazienholz wäre ich dankbar
frage: wie muss ich vorgehen um die teile optimal zu trocknen, rissbildung vermeiden u.s.w. die maserung ist einfach fantastisch. hab eine scheibe am ende abgeschnitten.
danke für beachtung
gruss erwin
Re: akazienstamm, verwertung
Hallo Erwin,
zur Lagerung und zum Aufschneiden kann ich Dir leider auch nichts sagen, ABER Akazie ist tatsächlich fantastisch! Mache gerade Regale aus verleimten Akazienholz, welches man hier in Ungarn fertig kaufen kann. Die Bearbeitung ist manchmal ein Graus, einige Teile habe ich wirklich dreimal gemacht, der Grund: wenn du dem Holz von der falschen Seite kommst dann fliegen die Fetzen:-) Hobeln ist sehr schwierig, hab mir jetzt extra einen Zahnhobel zugelegt (von Bernhard Dirr aus dem Forum gekauft), leider konnte ich ihn aber noch nicht ausprobieren. Hoffe damit gehts besser. Ansonsten musste ich leider auf den Bandschleifer zurückgreifen.
Aber egal wie, das fertig behandelte Holz sieht ganz toll aus. Habe auch mal probiert Akazie mit Ammoniak zu "räuchern", das geht auch sehr gut, vor allem helle gelbe Streifen die man manchmal in der Platte hat, nehmen einen schönen Braunton an. Akazie lässt sich sehr gut auf Glanz polieren.
Hier werden auch gedrechselte Geländerstäbe aus Akazie verkauft - daneben sehen die aus Buche doch sehr blass aus:-)
Die Ungarn benutzen übrigens auf ihren Weinfeldern ausschliesslich Akazienholz als Pfosten. Die halten auch ohne Kesseldruckimprägnierung ewig. Naja, heizen tun sie aber auch damit:-(
So, jetzt muss Dir nur noch jemand sagen wie man trocknet und aufschneidet:-)
Grüsse aus Budapest
Matthias
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- Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09
Re: akazienstamm, verwertung
Hallo Erwim
Akatienholz fand früher eine Anwendung in der Landwirtschaft, z.B. Deichseln wurden aus diesem Holz gefertigt weil es ist besonders zäh ist. Ich persönlich habe dieses Holz schon öfters als Brennholz verwendet, das hilft dir aber nicht weiter, ich kann mich nicht erinnern schon Möbelstücke aus diesem holz gefertigt gesehen zu haben. Ich gebe dir recht, das holz hat eine schöne Maserung. Zum trocknen: aufschneiten in Dicken je nach deinem Bedarf, an einen schattigen luftigen Ort unter Dach zum trocknen schön mit Zwischenhölzern stabeln und warten, pro cm Dicke ein Jahr.
Gruss Franz
Re: akazienstamm, verwertung
Hallo Erwin
Ich habe zwar auch keine Erfahrung mit Akazie, mir ist aber die Koinzidenz mit einem Artikel in der heutigen Zeitung aufgefallen: Im bekanntesten Kinderzoo in der Schweiz sind 5 Ponys gestorben, weil sie irrtümlich Akazie- statt Weidezweige zum Rindenknabbern erhalten hätten.
http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/zuerich/487612.html
Ich schreibe "hätten", weil meine gescheiten Bücher bei Akazie (so sie dieses Holz überhaupt erwähnen) nicht auf die Giftigkeit hinweisen (ganz anders bei der falschen Akazie = Robinie, dort sind die Warnungen sehr deutlich und auch im Forum wurde darauf hingewiesen).
Das Lexikon von Schütt/Schuck/Stimm erwähnt, dass einige Arten sehr wertvolles Holz lieferten und die australische Variante (Australian Blackwood) dort als "das beste Möbelholz" gelte.
Ich wünsche Dir, dass Deine Stämmchen aus ähnlichem Holz sind.
Gruss
Urs
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- Registriert: Do 20. Feb 2014, 19:13
Re: akazienstamm, verwertung
Fals Ihr Robinie meint, verstehe ich nicht wie das zu Deichseln zu benutzen gwesen währ, weil es (Die Pflanzen) erst in den 50" in Deutschland groß eingefürt wurde (zur Befestigung von Bahndämmen).
Zur Holzverwertung fallen mit nun auch nur Zaunpfosten ein, aber das war wohl nicht die Intension. Manche benutzen das Holz auch zu Werkzeugstielen und zum Bogenbau.
Schöne Grüße
Andreas N.
Re: akazienstamm, verwertung
[In Antwort auf #106291]
hallo,
erst in den 50 er Jahren ?
Die gibt es schon länger: auf meinem Stückle stehen ein paar uralte Robinien, die sind auf jeden Fall noch aus der Zeit von vor dem Weltkrieg.
Die Deichsel, die ich kenne, waren meist aus Esche, wobei man die schlechte Witterungsbeständigkeit von Esche durch Einfetten zu kompensieren suchte.
Da wäre natürlich Robinie vorteilhafter. Die mechanische Belastungsfähigkeit gegen Biegen scheint auch gut zu sein (Bogenbau). Warum also nicht Deichsel aus Robinie?
Interessant wäre noch zu erfahren, woher Du das weisst : aus Anschauung oder aus der Literatur ?
Deichsel hat auch noch eine zweite Bedeutung : hölzernes Wasserrohr. Manchmal auch Deichel oder Teichel geschrieben. Zwar nahm man dafür bevorzugt Ulme, aber Robinie könnte aufgrund seiner sehr guten Wasserbeständigkeit auch verwendet worden sein.
(Quelle: " hau dau als miesst i om da Lau - a dutzend Deichsel bohra" C.B.Weitzmann: Der schwäbische Bauer im Beichtstuhl , ca 1806)
Gruss
reinhold
hallo,
erst in den 50 er Jahren ?
Die gibt es schon länger: auf meinem Stückle stehen ein paar uralte Robinien, die sind auf jeden Fall noch aus der Zeit von vor dem Weltkrieg.
Die Deichsel, die ich kenne, waren meist aus Esche, wobei man die schlechte Witterungsbeständigkeit von Esche durch Einfetten zu kompensieren suchte.
Da wäre natürlich Robinie vorteilhafter. Die mechanische Belastungsfähigkeit gegen Biegen scheint auch gut zu sein (Bogenbau). Warum also nicht Deichsel aus Robinie?
Interessant wäre noch zu erfahren, woher Du das weisst : aus Anschauung oder aus der Literatur ?
Deichsel hat auch noch eine zweite Bedeutung : hölzernes Wasserrohr. Manchmal auch Deichel oder Teichel geschrieben. Zwar nahm man dafür bevorzugt Ulme, aber Robinie könnte aufgrund seiner sehr guten Wasserbeständigkeit auch verwendet worden sein.
(Quelle: " hau dau als miesst i om da Lau - a dutzend Deichsel bohra" C.B.Weitzmann: Der schwäbische Bauer im Beichtstuhl , ca 1806)
Gruss
reinhold
Robinie
Hallo in die Runde,
[Klugscheißmodus an]
"hallo,
erst in den 50 er Jahren?"
--> meines Wissens wurde die Robinie bereits im 16. Jh., nach Europa eingeführt. Seitdem breitet sie sich unter den Bäumen unter den Neophyten mit am schnellsten aus.
"Da wäre natürlich Robinie vorteilhafter. Die mechanische Belastungsfähigkeit gegen Biegen scheint auch gut zu sein (Bogenbau)."
--> sie verträgt zwar hohe Zugspannungen, neigt aber zu Kompressionsrissen beim Stauchen. Daher für Bögen nur bedingt geeignet (Bogenrücken).
[Klugscheißmodus aus]
Viele Grüße, Philipp
Re: Robinie
hallo Phillip,
danke für Deinen Beitrag.
Schon wieder etwas dazugelernt.
Kritik : den [Klugscheißmodus] hätte es nicht gebraucht.
Wenn einer etwas weiss, darf (kann, soll, muss) er es sagen.
Wenn einer etwas besser weiss, und Licht ins (Halb-)Dunkel bringen kann, dann erst recht. Davon lebt das Forum.
Gruss
reinhold
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- Beiträge: 652
- Registriert: Do 20. Feb 2014, 19:13
Re: Robinie
Na, das ist doch nicht schlimm!
Da Mimik nicht mit übermittelt wird, sollte es nach meiner Meinung erlaubt sein, ironische/sarkastische oder vielleicht auch witzige Bemerkungen kennzeichnen zu dürfen.
(Klugscheißmodus oder wie auch immer)
Zu der Robinie, da echte Akazien wegen des Klimas hier nur im botanischn Gärten wachsen könnten (diese vertragen keinen Frost).
Die Bäume wurden in Botanischengärten und Parkanlagen schon früh angepflanst, doch die weite Verbreitung fand sie erst beim Wiederherstellen und Ausbauen des Schienennetzes nach dem 2. Weltkrieg (Nach einem Professor der Paläobotanik).
Bögen kann man aus eigentlich allen Hölzern herstellen - man muß nur die verhältnisse der Dicke, Breite und Länge anpassen (Nach: Die Bibel des Traditionellen Bogenbaus).
-
- Beiträge: 2302
- Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09
Re: akazienstamm, verwertung
[In Antwort auf #106285]
Hallo
Wenn ich in meinem Beitrag von Deichseln aus Akatzienholz spreche, so sind das Geschichten die ich irgendwann von meinem Opa erzählt bekommen habe. Ich bin selbst noch mit meiner Familie auf dem von Kühen gezogenen Leiterwagen aufs Feld gezogen aber erlebt wie ein solcher Wagen hergestellt wurde habe ich nicht.Mir war lange nicht klar das Rubinie gleich Akatzie ist, über die Hystorien wundere ich mich aber doch, denn bei uns ist die Akatzie doch ziehmlich gleichmäßig über den Flur verteilt zu finden und dass sie erst vor 50 Jahren an Bahndämmen eingeführt wurde kann ich so bald nichtn glauben.
Gruss Franz
Hallo
Wenn ich in meinem Beitrag von Deichseln aus Akatzienholz spreche, so sind das Geschichten die ich irgendwann von meinem Opa erzählt bekommen habe. Ich bin selbst noch mit meiner Familie auf dem von Kühen gezogenen Leiterwagen aufs Feld gezogen aber erlebt wie ein solcher Wagen hergestellt wurde habe ich nicht.Mir war lange nicht klar das Rubinie gleich Akatzie ist, über die Hystorien wundere ich mich aber doch, denn bei uns ist die Akatzie doch ziehmlich gleichmäßig über den Flur verteilt zu finden und dass sie erst vor 50 Jahren an Bahndämmen eingeführt wurde kann ich so bald nichtn glauben.
Gruss Franz