Verbindung von Rahmen zu Korpus *MIT BILD*
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Re: Verbindung von Rahmen zu Korpus
Hallo Marc !
Ich hätte vieleicht eine Idee.
Wenn Du Die Türe so konzipierst, das jeder Schenkel des Rahmens statt aus nur einem Brett, aus zwei zu einem Winkel gefügten Brettern besteht, deren vordere Breite nur so groß bemessen ist, das eine Verformung der Türe zu einer Raute ausgeschlossen ist.
Diese könntest Du dann nuten und mit einer Füllung versehen.
So hättest Du die nötige Steifigkeit erzielt, aber gleichzeitig der Füllung die Beweglichkeit erhalten !
Gruß, Thomas
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Re: Verbindung von Rahmen zu Korpus
Hallo Thomas,
wenn ich Marcs Beschreibung richtig verstanden habe, dann macht er es so, wie du vorschlägst. Nur sind bei ihm noch die beiden Bretter getrennt (Korpusseite, Rahmenfries). Wenn man den Rahmen auf den Korpus aufschrauben würde, hätte man kein Problem mit dem Arbeiten des Holzes. Das ist ja schon berücksichtigt durch die Füllung im Rahmen. Deshalb verstehe ich auch die ursprüngliche Frage nicht. Ich würde den Rahmen auf den Korpus aufleimen.
Gruß, Wolfgang
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Re: Verbindung von Rahmen zu Korpus
Hallo Wolfgang,
Die Frage, die ich mir stelle, ist ob der Rahmen den Korpus verzieht und nicht die Füllung den Korpus. Ich weiß: Der Korpus ist mit Schwalbenschwänzen gezinkt und deshab gesperrt. Die Rahmenfriese werden wahrscheinlich mit Zapfen und Zapfenloch inkl. Holzdübel evtl. auch mit Überblattung untereinander verbunden. Folglich ist der Rahmen auch gesperrtes Holz. Dazu kommt noch Längsfaser an Längsfaser, das Ganze sollte kein Problem sein. Doch gibt es, denke ich, eine kleine Wahrscheinlichkeit, dass Rahmen und Korpus arbeiten, so dass ein Verzug möglich wird. Um die Aussteifung zu garantieren, muss der Rahmen fest im Falz des Korpus sitzen. Hinzu kommt, dass ich den unteren Querfries wegen der Aussteifung sehr breit anlegen wollte (etwa 20 cm). Diese letzte Möglichkeit des Arbeitens wollte ich abwägen, resp. abwägen lassen von Leuten, die mehr Erfahrung haben als meine Wenigkeit :-)
Aufschrauben wollte ich den Rahmen nicht, da es sich um die Front handelt.
Eine Lösung, die mir immer mehr gefällt ist, ich nute den Korpus, um Bretter einzusetzen, die ich dann spunde. An den Ecken könnte ich, wie Walter rät, Plättchen zum Aussteifen einfälzen. Das überleg ich mir noch. Der optische Charakter wär einfacher, das würde mir gefallen.
Gruß, Marc
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Re: Verbindung von Rahmen zu Korpus
Hallo Marc,
das einzige ernsthafte Problem, das Du hast, ist m. E. das Schiefwerden des Korpus', weil reichlich Last dran hängt. Da hilft der breite untere Fries nicht viel, wichtig ist allein die Aussteifung der Druckdiagonalen. Bei schweren Toren u. dgl. wird auch ein Diagonalholz gesetzt. Schau mal bei den Werkstattbildern das Gartentor von Andreas Meisel. Du musst auch gut überlegen, wie Du zinkst, damit die Zugkräfte Dir nicht die Zinkung auseinanderziehen. Zinken sind nur in einer Richtung formschlüssig gesichert.
Gruß, Walter
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Re: Verbindung von Rahmen zu Korpus
Hallo Walter,
Die Druckdiagonale ist die welche von der frei hängenden Seite oben zu der Scharnierseite unten geht?
Die Schwalben sind beim Schrankkorpus so angeordnet, dass theoretisch das untere Querbrett nicht herausfallen würde. Die Schwalben sind also in den Seitenbrettern. Wegen der Optik wollte ich sie auch so im Türkorpus anordnen.
Wenn ich jetzt ein Diagonalholz einarbeite, so darf ich es nicht an den Seitenbrettern anbringen, da die so auseinandergedrückt werden durch die Kraft der Druckdiagonale. So?
Daraus folgt, dass ich das Diagonalholz an den Querbrettern befestigen muss. So wie Andi das auch bei seinem Gartentor gemacht hat. Reicht das oder muss ich die Schwalben in die Querbretter sägen?
Wenn das bis dahin stimmt, wie verbinde ich das Diagonalholz mit den Querbrettern?
Gruß, Marc
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Re: Verbindung von Rahmen zu Korpus
Hallo Marc,
1. Ja.
2. Wenn diese Diagonale Druckkräfte aufbringt, müssen über den Korpus Zugkräfte wirken. Zugkraft wirkt im oberen Korpusteil vom Scharnier weg, d. h. die Schwalben sollten an der Scharnierseite im oberen Korpusteil sein. Das ist aber möglicherweise akademisch, weil eine gut ausgeführte und verleimte Verbindung in beiden Richtungen was aushält. Und eine Scherbealastung ist eine gute Belastung für eine Verleimung.
3. Das Diagonalholz sollte sich nicht auf mehrere Leimverbindungen abstützen, sondern nur auf die am oberen Scharnier. Also mit dem senkrechten Teil an der Scharnierseite und dem waagrechten oberen Teil verbinden. So entsteht ein stabiles Dreieck. Zum Schutz gegen Ausknicken kann man die Diagonale noch in der Mitte mit der (wie auch immer gearteten) Füllung verschrauben.
Gruß, Walter
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Re: Herzlichen Dank!
Bin ein bißchen spät, habe mir eben alles durchgelesen und finde, daß die erste Antwort von Walter doch schon die einfachste Erklärung ist. Wenn Du den Türkorpus zinkst und einen Rahmen mit Füllung herstellst, den Du als Deckel irgendwie auf diese noch offene Tür anbringen willst, so sind doch alle Faserrichtungen gleich und du brauchst Dir keine Gedanken über ein unterschiedliches Schwund- oder Quellverhalten zu machen.
Der Rahmen kann wie eine Rückwand eingefälzt, eingenutet, stumpf aufgeleimt oder geschraubt werden. Und somit ist der Aussteifung genüge getan. Hinzu kommt ja sicherlich noch eine innere Einteilung für Werkzeug, die auch als Versteifung dienen wird.
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Re: Umschwung
Hallo Rolf,
Ich hab mir das Ganze auch noch mal durch den Kopf gehen lassen und bin zu einer ähnlichen Lösung gekommen. Zuerst wollte ich den Rahmen weglassen und eine Druckdiagonale in den Korpus einbauen, wie Walter das empfohlen hat. Den Korpus und die Diagonale hätte ich genutet und gespundete Bretter eingefüllt. Das hab ich wieder verworfen, weil mich die Diagonale im Schrankinnern bei der Einteilung gestört hätte. Allerdings hätte mir die einfache Optik für einen einfachen Werkzeugschrank gut gefallen.
Im Moment bin ich wieder bei der anfänglichen Idee mit dem Rahmen, den ich einfälzen will. So verlier ich von den 10 cm Tiefe einen, auf Höhe des Rahmens. Die Konstruktion hat den weiteren Vorteil, dass man schön ein Teil nach dem anderen konzipieren und einpassen kann.
Würdest du soweit gehen, die Latten und Querlatten auf Gehrung untereinander zu verbinden, damit wirklich überall Längsfaser auf Längsfaser trifft, oder würde dir eine einfache Zapfenverbindung reichen?
Gruß, Marc
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Re: Umschwung
Du meinst sicher aufrechte und waagerechte Rahmenstücke, ja..
Bei einer verleimten Schlitz- und Zapfenverbindung ist bereits Langholz mit Querholz verleimt und soll nach Möglichkeit maßhaltig sein. Sofern die Rahmenstücke nicht gewaltig breit sind, hast Du hier eigentlich nichts zu befürchten.
Ideal ist natürlich, wenn Du für die Rahmenstücke stehende Jahrringe nimmst, das ist für Rahmen nicht nur konstruktiv besser, sondern ja auch optisch viel gefälliger.
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