Kataba ohne Biss

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Stefan
Beiträge: 178
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Kataba ohne Biss

Beitrag von Stefan »


Hallo alle zusammen,

als aktiver Passiv-Leser habe ich nun mein erstes Problem.

Beim Sägen eines Stückes Apfelholz machte ein kleines Aststück Probleme. Also etwas mehr Zug und es lief wieder wie vorher. Wie vorher? Nein, denn "in" dem kleinen Aststück steckte ein Nagel, den ich trotz Absuchens des Stammes übersehen habe.

Das Ergebnis ist ein Zahnloses Sägeblatt. Was kann ich damit noch anstellen?
In meinem Frust habe die wenigen verbliebenen Zähne abgefeilt. Lohnt es sich, die Mühe zu machen und neue Zähne (wie bei einem Universalblatt gefeilt) einzuarbeiten und leicht zu schränken, oder mache ich aus dem Sägeblatt ein paar Ziehklingen?

Was meint Ihr dazu, hat jemand schon ein solches Glück gehabt?

Gruß Stefan

Berthold Cremer
Beiträge: 726
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Re: Kataba ohne Biss

Beitrag von Berthold Cremer »


Hallo Stefan!

Aus dem Blatt kannst du eine Ziehklinge machen.

So etwas habe ich auch schon erlebt: Mitten im Apfelbaum steckte ein Nagel, der von außen nicht zu sehen war. Allerdings bin ich mit der Kettensäge darauf gestoßen - mußte 2 neue Zähne einnieten lassen.

Gruß
Berthold

Dieter Löw

Re: Kataba ohne Biss

Beitrag von Dieter Löw »


Hallo, Stefan,

mir sind mal beim Drechseln eines Nußbaumstücks 6,35iger Pistolenkugeln in die Quere gekommen; scheint's hat jemand an dem Stamm Schießübungen abgehalten.

Ich würde die Zähne wieder anfeilen; vielleicht kann man das auch machen lassen?

Gruß Dieter

Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Kataba ohne Biss

Beitrag von Georg »


Wie Berthold schon sagte, ich würde auch Ziehklingen aus dem Sägeblatt machen. Das Anfeilen neuer Zähne lohnt sich wahrscheinlich nur bei den sündteuren handgemachten Katabas. Für eine einfachere mit Wechselblatt ist ein neues Blatt wahrscheinlich die geeignetere Lösung. Vor allem wenn du es nicht selbst machen willst oder kannst.

Robert
Beiträge: 203
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Re: Kataba ohne Biss

Beitrag von Robert »


Hallo Stefan,
Wenn´s eine Säge mit Wechselblatt ist, lohnt sich das Anbringen neuer Zähne nicht, weil wahrscheinlich nur die Zähne gehärtet waren. Die angefeilten Zähne werden also nicht die Standzeit wie die "ausgebissenen" haben.
Gruß
Robert

Stefan
Beiträge: 178
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Kataba ohne Biss

Beitrag von Stefan »

[In Antwort auf #105767]
Vielen Dank für die Tips, auch die Einwände, -> es sind zwei Ziehklingen geworden, eine mit Bogen und die andere rechteckig.
Das Anbringen der Zähne wäre kein Problem gewesen, aber auch ich bin darauf gekommen, daß das Blatt ja nicht gehärtet ist, sondern nur die Zähne. Die 25 cm sind in 15 min schnell gefeilt, 20 min schränken....da ist ein neues (Wechsel) Blatt schneller besorgt und die Zeit anders verwendet.
Vielen Dank

Stefan

Markus
Beiträge: 546
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Kataba ohne Biss

Beitrag von Markus »

[In Antwort auf #105766]
Tach,
mach Ziehklingen draus, denn die Zähne müssen nach dem Bearbeiten induktiv gehärtet werden und daran wird es bei Dir wahrscheinlich scheitern ;-).
Aber ein Wechselblatt kostet ja auch kein Häusereck.
Schönes WE!

Volker Hansen
Beiträge: 741
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Kataba ohne Biss

Beitrag von Volker Hansen »


Hallo zusammen, wie werden Ziehklingen aus den Sägeblättern hergestellt?

Gruß Volker

Stefan
Beiträge: 178
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Kataba ohne Biss

Beitrag von Stefan »


Hallo Volker,

ich habe die Zähne des Sägeblattes entfernt und glattgefeilt. Das Blatt selbst ist ja nicht gehärtet und läßt sich dadurch gut trennen. Dazu habe ich es in den Schraubstock gespannt und mit einem spitzen Körner auf beiden Seiten sehr tief angerissen. An der so gerissenen Sollbruchstelle kann man das Sägeblatt sauber abkanten (an der Kante des Schraubstocks). Bei mir hat einmal biegen gereicht, sonst einfach auf die andere Seite zurückbiegen. Den Bruch rechtwinkelig feilen, schärfen und den Grat sauber aufbringen.
Bei einer kurvigen würde ich es mit einer Blechschere probieren, oder mit einer Metallsäge grob in Form bringen und die Kurve entprechend nachfeilen. Mir hat die Kurve des Sägeblattes am Kopf gereicht.

Gruß Stefan

Andreas N.
Beiträge: 652
Registriert: Do 20. Feb 2014, 19:13

Re: Kataba nicht gehärtet?

Beitrag von Andreas N. »


Ich hab zwar noch keine Japanische Säge bzw. deren Wechselblatt zerbrochen aber ich kann mir nicht vorstellen das der Körper nicht gehärtet ist-dann könnte man ja auch keine anderen Werkzeuge draus machen. Der Körper wird milder gehärtet sein sonst würde sich das Blatt sehr schnell verbiegen und so gut wie garnicht federn (wie Bindedraht als Extrem). Nur schmale Bereiche zu härten ist auch "neandertalernd" möglich und wurde auch schon lange So benutzt. Der Gegenstand wird mit bzw. auf, einem hellrotglühendem Kupferblock erwärmt und dann gehärtet. Eine andere Metode ist den nicht zu härtenden Bereich mit einem Wasser geträngten Lappen abzudecken und den zu härtenden Teil rasch über einem starkem Feuer zu erwärmen. Oder beides Kombieniert (Kupferstück und Lapppen).
Andreas N.

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