No.7 Eisenhobel - Kaufentscheidung
No.7 Eisenhobel - Kaufentscheidung
Hallo zusammen,
ich bin beim "Einebnen" meiner Hobelbankplatte - zumindest bei den groben Arbeiten - mit meinem No 5 Flachwinkelhobel ganz gut zurecht gekommen.
Trotzdem ist mir der Hobel ein wenig zu kurz. Ich hätte gerne noch eine echte Rauhbank. Ursprünglich sollte es ein No.7 Stanley werden. Aber auf amerikanischen Seiten, auch auf kommerziellen, ist "Stanley-Bashing" geradezu ein Sport. Und hier kommt Anant ins Spiel: Angeblich besser als neue Stanleys, abgesehen vom Finish. Wenn diese Aussage wahr wäre, würde mir die Entscheidung leicht fallen. Dann gibt´s einen Anant No.7 mit Eisen von Ron Hook (A2 oder Kohlenstoffstahl?).
Wie sind denn eure Erfahrungen mit großen Anant Hobeln? Sind sie exakt eben? Ich habe einen No4, das war mein erster Eisenhobel. Funktioniert sogar mit Originaleisen ganz gut. Ich finde ihn allerdings zu klein und zu leicht. Das ginge mir aber bei einem No4 eines andere Herstellers vermutlich ähnlich.
Kunz für mich eher keine Alternative. Und von Veritas gibt es keinen No. 7. Und was es dann noch gibt ist für mich wirklich zu teuer....
Viele Grüße,
Gerhard
-
- Beiträge: 40
- Registriert: Fr 13. Sep 2013, 13:24
Re: No.7 Eisenhobel - Kaufentscheidung
Hallo Gerhard,
ich habe zwar keine Metall-Rauhbank, aber dafür seit neuestem eine geschenkte Ulmia (die Größe müsste so No. 7 oder 8 sein, weiss ich aber nicht genau) und bin ziemlich begeistert. Bisher hatte ich immer nur Metallhobel, aber jetzt muss ich sagen: Holzhobel sind auch klasse. Vielleicht wäre das eine Alternative?
Grüße
Wolfgang
Re: No.7 Eisenhobel - Kaufentscheidung
Hallo Wolfgang,
mir geht es ähnlich. Alte Ulmia ist vorhanden.
Allerdings bin ich mir der Planheit der Hobelsohle nicht sicher. Und was die Eiseneinstellung mit Keil und Hammer angeht habe ich mich ja schon an anderer Stelle als unfähig geoutet...
Metallhobel scheinen eher "mein Ding" zu sein. Außerdem finde ich schwere Hobel durchaus angenehm.
Vile Grüße,
Gerhard
Re: No.7 Eisenhobel - Kaufentscheidung
Hallo Gerhard,
hier noch mal ein Billig-Tip, den Eisenhobel kannst du dir ja immer noch kaufen.
Ulmia Eisen gut schärfen. Irgendein 2-4 cm starkes Holz mit ebener Kante in die Vorderzange spannen, Kante nach oben. Rauhbank aufsetzten. Messer einführen bis es auf das Holz aufsetzt. Keil einlegen und mit dem Daumen festdrücken. Danach dem Keil 2-3 leichte Schläge geben. Ziehe die Rauhbank rückwärts über das Holz. Schabt das Eisen fast gar nicht, gib dem Eisen einen leichten(!) Schlag. Schabt es leicht, ist es gut. Schabt es heftig gib dem Schlagknopf eins auf die Nuß (eher kräftig). Dann hobele. Nimm einmal einen Span mit der linken Kante des Eisens ab und einmal mit der rechten. Wird der Span ungleichmäßig abgenommen mußt du das Eisen lateral korrigieren. Des war's.
Über die Ebenheit der Sohlen würde ich mir erstmal nicht so viel Gedanken machen. Das spielt nicht so eine große Rolle.
Viele Grüße, Christof.
Re: No.7 Eisenhobel - Kaufentscheidung
hallo Christof,
jetzt könnte man eine Diskussion lostreten :
"Über die Ebenheit der Sohlen würde ich mir erstmal nicht so viel Gedanken machen. Das spielt nicht so eine große Rolle. "
Wenn ich mich sonst so in den Foren umhöre, dann erhalte ich eher den Eindruck, dass die Ebenheit der Sohle im Bereich von 1/1000 mm eine immense Rolle spielt und dass manche Leute weiss Gott was für Anstrengungen unternehmen, um eine Sohle zu erreichen, deren Toleranzen im "atomaren" Bereich liegen.
Man kann herauslesen : ich gehöre eher zu der 1/10 mm - Fraktion.
gruss
reinhold
Re: No.7 Eisenhobel - Kaufentscheidung
Hallo zusammen,
Kurze Frage zur Rauhbank:
Warum ist bei einer Rauhbank der Schlagknopf oben und nicht hinten wie bei Putz- und Schlichthobeln? Oder ist der Knopf oben auf den Ulmias gar nicht der Schlagknopf?
Gruß
Robert
-
- Beiträge: 158
- Registriert: Mi 27. Mär 2013, 14:43
Re: No.7 Eisenhobel - Kaufentscheidung
Mahlzeit,
Der Schlagknopf auf der Raubank / oben ist schon zu dem Zweck da.
Gerhard um dir bei der entscheidungsfindung zu helfen. Ich habe mit einer ECE Kurzraubank angefangen, speziell für den schnellen Abtrag ist der Hobel ideal, 48mm eisen und nicht schwer. "Für deine jetzige Anwendung ausreichend"
Anschließend habe ich mir einen Clifon No. 7 zugelegt, zum feinen Hobeln ideal, enges Hobelmaul und feinsteste Späne. Für das Hobeln der Hobelbank sicher zu Finish gut aber zu schwer, ich verwende den No. 7 nur zum Fügen von Kanten und das letzte, feinste Finsh. Unschlagbar ist der Nr. 7 wenn man astiges Holz hobelt.
Schlußendlich habe ich noch einen ECE Raubank mit 60 mm Eisen. Diese ist für mich der beste Kompromiß aus all diesen Hobeln. Auch hier ist feiste Spanabnahme möglich.
meine ECE Raubänke habe ich alle mit Keil und Hammer verwende ich einen kleine Kunstoffhammer mit 250 g, so bleibt das Hobeleisen unverbeult und man kann damit wirklich feinfühlig einstellen. Mittelerweile bin ich si Scheller als mit der Eisenfeieinstellung der Clifton die superpräzise ist.
Ananthobel habe ich nur 3 stk, 4 und 4 1/2 für untergeordnete Aufgaben. die Eisenfeineinstellung ist ein Drama. Besser man würde das eisen einschlagen!!!!
Wenn es schon ein Anant sein muß, dann mit Hook, oder besser mit Clifton Eisen und Clifton Spanbrecher.
du hast einen LV No 5 Flachwinkel Hobel. Wie sind seine Erfahrungen bei "größeren Spandicken" 0,1 - 0,15 mm. Bei meinem No. 4 Flachwinkel Hobel "gräbt sich das eisen immer etwas tiefer ins Holz, als Putzhobel super, aber für "gröbere Aufgaben" nicht so optimal. Mir kommt vor, daß die "Konstruktion für schieriegere Aufgaben, die man mit dem clifton No 5 ohne Probleme erledigt kann, zu nachgibig ist. Dies ist nur ein subjektiver Eindruck, aber schon mehrmals passiert.
Wie auch immer du dich entscheidest, laß die Qualität nicht aus den Augen. wenn man viel hobelt kommt man um eine gute Raubank nicht herum.
Ich arbeite mit beiden Hobelsystemen, Eisen oder Holz gerne, abhängig von der Aufgabe.
Schöne Grüße aus Österreich,
Thomas
-
- Beiträge: 1354
- Registriert: So 5. Jan 2014, 20:47
- Kontaktdaten:
Schlagknopf oben oder hinten?
Hallo Robert,
man nutzt die Massenträgheit aus, um das Eisen etwas zurückzustellen. Dazu muß der Hobelkörper möglichst in Richtung des Eisens beschleunigt werden. Bei kleinen Hobeln geht das gut durch einen Schlag auf die Rückseite, nicht zuletzt deshalb, weil dort genügend Platz ist. Bei der Rauhbank weicht die Linie Rückseite-Schwerpunkt zu weit von der Richtung des Eisens ab. Deshalb ist es besser, dort auf die Oberseite vor dem Spanloch zu schlagen.
Gruß, Wolfgang
Re: No.7 Eisenhobel - Kaufentscheidung
Erstmal zum Veritas Low Angle Jack. Der Hobel hatte seinen ersten Einsatz und ich bin noch neu im "Hobelgeschäft". Soll bedeuten, meine Aussagen sind nicht 100% zuverlässig.
Zur Abnahme von dickeren Spänen: Das ist nicht wirklich gut mit dem Hobel zu machen. Ich habe mit eher minimaler Abnahme und sehr engem Hobelmaul gearbeitet. Die Leisten, aus denenn die Hobelbankplatte besteht sind 45mm breit, die Chancen sind also gut, 3 Leisten auf einmal zu treffen. Und die haben nicht immer den gleichen Faserverlauf. Dann wird´s häßlich.
Für schwierigen Faserverlauf (oder blöd verleimtes Holz..) hoffe ich auf ein zweites Eisen mit steilerem Schnittwinkel.
Ich werde die Ulmia-Rauhbank mal abstauben und ausprobieren. Ich habe zwischenzeitlich ja besser Schärfen gelernt, vieleicht wird´s ja mit dem Keil auch noch was.
Wenn´s nichts wird muß ich dann halt auf einen Clifton sparen. Oder doch "nur" ein No. 6 von Veritas.
Wie war das mit der Eignung des Clifton No. 7? Der Satz dazu ist böse von Druckfehlern befallen... (bitte nicht ärgern. Soll keine Kritik sein, passiert mir ständig)
Viele Grüße,
Gerhard
-
- Beiträge: 3208
- Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09
Re: No.7 Eisenhobel - Kaufentscheidung
[In Antwort auf #105503]
Gerhard,
hast Du schon mal daran gedacht, Dir einen alten gebrauchten Stanley (besser als die neueren, wirklich!)zu besorgen und aufzuarbeiten? Das ist wirklich eine lohnende Sache.
Friedrich
Gerhard,
hast Du schon mal daran gedacht, Dir einen alten gebrauchten Stanley (besser als die neueren, wirklich!)zu besorgen und aufzuarbeiten? Das ist wirklich eine lohnende Sache.
Friedrich