Quellende = quälende Leimfugen
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Re: Da geht mir doch
ein Licht auf :-)
Friedrich,
Natürlich kenn ich den Hobel, wusste aber nicht, dass er so genannt wird. Schande über mir. Das nicht einstellbare Maul hat mich damals geschreckt, ihn ins Auge zu fassen. Ich glaube, du hast schon einmal über den #7 1/2 geschrieben und genau das moniert.
Ich hab den #164 und bin fasziniert. Würde ich noch einmal anfangen, Hobel zu kaufen, würd ich mir die Low Angles zuerst anschaffen. Sie sind extrem vielfältig einsetzbar, preiswert im Vergleich mit Bankhobeln und handlich.
Gruß, Marc
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Re: Das Leim-Phänomen
[In Antwort auf #105080]
Uwe,
In meinen Augen lohnt es, dies Können zu beherrschen. Es braucht nur ein wenig Übung und dann kann man unabhängig von begrenzenden Maschinen alle Brettbreiten fügen. Ist das Brett lang, so gibt es die Methode: walking the plank. Man geht mit der Raubank am Brett lang. Man muss dabei den Hobel fest anpacken, die Finger der linken Hand als Führung am Brett führen, den Daumen unten am Knopf festgehakt und ich gestehe, es braucht Übung und ein paar Splitter.
Wegen den Zahnhobeln: LN verkauft heute noch für fast alle Hobel Zahneisen, andere Hersteller bestimmt auch. Früherer Leim griff besser bei rauerer Oberfläche, moderner Leim bei glatter Oberfläche. Bitte frag mich nicht warum, du weißt hier gibt's Leimexperten ;-)
Gruß, Marc
Uwe,
In meinen Augen lohnt es, dies Können zu beherrschen. Es braucht nur ein wenig Übung und dann kann man unabhängig von begrenzenden Maschinen alle Brettbreiten fügen. Ist das Brett lang, so gibt es die Methode: walking the plank. Man geht mit der Raubank am Brett lang. Man muss dabei den Hobel fest anpacken, die Finger der linken Hand als Führung am Brett führen, den Daumen unten am Knopf festgehakt und ich gestehe, es braucht Übung und ein paar Splitter.
Wegen den Zahnhobeln: LN verkauft heute noch für fast alle Hobel Zahneisen, andere Hersteller bestimmt auch. Früherer Leim griff besser bei rauerer Oberfläche, moderner Leim bei glatter Oberfläche. Bitte frag mich nicht warum, du weißt hier gibt's Leimexperten ;-)
Gruß, Marc
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Re: Das Leim-Phänomen
[In Antwort auf #105080]
Hallo Uwe,
nein, es ist nicht ganz einfach mit dem Abrichten von Hand, aber mit etwas Übung auch wirklich zu bewältigen. Es ist aber nicht so, dass man beide zu fügende Teile nebeneinander spannen muss. Ich habe das auch versucht, aber ich kriege es besser hin, wenn beide Teile getrennt abgehobelt werden (setzt voraus, dass erste einmal eine gerade und nicht verdrehte Bezugsfläche an den Teilen vorliegt, aber die braucht man zum Auflegen beim Verleimen sowieso).
Ja, ich weiss, dass es Hobelmaschinen gibt, die eine phantastische Oberfläche erzeugen, Nur, das sind Maschinen, die für unsereins weit außerhalb der Möglichkeiten liegen, und da möchte ich denn doch (tschuldigung) an die Zielsetzung dieses Forums erinnern. Wer mit Handwerkzeugen arbeiten will, benutzt zur Arbeitserleichterung vielleicht (wie ich) auch eine Kreissäge, vielleicht eine Abrichte. Aber kaum eine Maschine mit "4-oder 6- Messer. Hobelwelle", die auch in professionell ausgestatteten Habndwerksbetrieben nur in Ausnahmefällen zu finden ist und in normale Hobbywerkstätten gar nicht reinpassen würde (weder räumlich noch vom Aufwand her).
Ist letztlich alles davon abhängig, was man will. Mehr produktiv sein oder sich mehr an der Handarbeit freuen. Und das muss jeder für sich selbst gewichten.
Friedrich
Hallo Uwe,
nein, es ist nicht ganz einfach mit dem Abrichten von Hand, aber mit etwas Übung auch wirklich zu bewältigen. Es ist aber nicht so, dass man beide zu fügende Teile nebeneinander spannen muss. Ich habe das auch versucht, aber ich kriege es besser hin, wenn beide Teile getrennt abgehobelt werden (setzt voraus, dass erste einmal eine gerade und nicht verdrehte Bezugsfläche an den Teilen vorliegt, aber die braucht man zum Auflegen beim Verleimen sowieso).
Ja, ich weiss, dass es Hobelmaschinen gibt, die eine phantastische Oberfläche erzeugen, Nur, das sind Maschinen, die für unsereins weit außerhalb der Möglichkeiten liegen, und da möchte ich denn doch (tschuldigung) an die Zielsetzung dieses Forums erinnern. Wer mit Handwerkzeugen arbeiten will, benutzt zur Arbeitserleichterung vielleicht (wie ich) auch eine Kreissäge, vielleicht eine Abrichte. Aber kaum eine Maschine mit "4-oder 6- Messer. Hobelwelle", die auch in professionell ausgestatteten Habndwerksbetrieben nur in Ausnahmefällen zu finden ist und in normale Hobbywerkstätten gar nicht reinpassen würde (weder räumlich noch vom Aufwand her).
Ist letztlich alles davon abhängig, was man will. Mehr produktiv sein oder sich mehr an der Handarbeit freuen. Und das muss jeder für sich selbst gewichten.
Friedrich
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Re: LN # 7 1/2 - Warum nicht die # 62 ?
[In Antwort auf #105081]
Guten Tag Friedrich, Marc und alle Andern,
Ich erinnere mich auch, dass Friedrich, an der # 7 1/2, (22") das nicht einstellbare Maul bemängelt hat.
Marc hat dann die # 164, (9 1/2") gekauft. Wohl nicht nur, aber auch, wegen dem einstellbaren Maul ?
Meine Frage : Warum hat keiner die # 62, (14") gekauft?
Die hat ein einstellbares Maul, und ist von der Länge her, doch schon eher eine Kurz-Rauhbank. - Ist allenfalls der "Jack" auch hier, weder Fisch noch Vogel ?
Bin gespannt auf Eure Meinung !
Mit besten Grüssen aus der Schweiz,
Beat
Guten Tag Friedrich, Marc und alle Andern,
Ich erinnere mich auch, dass Friedrich, an der # 7 1/2, (22") das nicht einstellbare Maul bemängelt hat.
Marc hat dann die # 164, (9 1/2") gekauft. Wohl nicht nur, aber auch, wegen dem einstellbaren Maul ?
Meine Frage : Warum hat keiner die # 62, (14") gekauft?
Die hat ein einstellbares Maul, und ist von der Länge her, doch schon eher eine Kurz-Rauhbank. - Ist allenfalls der "Jack" auch hier, weder Fisch noch Vogel ?
Bin gespannt auf Eure Meinung !
Mit besten Grüssen aus der Schweiz,
Beat
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Auch Schubladen mit Knochenleim?
[In Antwort auf #104961]
Hallo!
Erst heute habe ich mir die Zeit genommen, um den ganzen Leim-Thread zu lesen.
Sehr interessante Meiungen und Erfahrungen.
Seit einiger Zeit habe ich auch Versuche mit Knochenleim gemacht. Ich habe dabei immer das Gefühl, dass man sehr schnell sein muß, im Vergleich zu Ponal, den ich sonst benutze.
Im Moment baue ich gerade Schubladen. Dabei frage ich mich, ob man die wohl auch mit Knochenleim verbinden könnte? Ich frage wegen der Zeit.
Wie kann ich alle vier Eckverbindungen gleichzeitig erwärmen, den Leim auftragen und auch noch zusammenstecken, bevor der Leim fest wird?
Bin schon auf die Antworten gespannt.
Gruß
Berthold
Hallo!
Erst heute habe ich mir die Zeit genommen, um den ganzen Leim-Thread zu lesen.
Sehr interessante Meiungen und Erfahrungen.
Seit einiger Zeit habe ich auch Versuche mit Knochenleim gemacht. Ich habe dabei immer das Gefühl, dass man sehr schnell sein muß, im Vergleich zu Ponal, den ich sonst benutze.
Im Moment baue ich gerade Schubladen. Dabei frage ich mich, ob man die wohl auch mit Knochenleim verbinden könnte? Ich frage wegen der Zeit.
Wie kann ich alle vier Eckverbindungen gleichzeitig erwärmen, den Leim auftragen und auch noch zusammenstecken, bevor der Leim fest wird?
Bin schon auf die Antworten gespannt.
Gruß
Berthold
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Re: LN # 164 und später # 62 ?
Hallo Beat,
Der #62 steht schon auf meiner Wunschliste. Allerdings hab ich gerade einen Putzhobel für widrige Umstände, sprich wilden Faserverlauf, gebraucht. Der #164 putzt sehr gut und macht bei mir auch Hirnholzenden gerade. Ich dachte ein Jack Plane Format sei hier zu lang, sprich unhandlich.
Mit dem #62 werd ich mir ein 2. Eisen gönnen, das ich dann zum Schlichten einsetzen werde. Wegen des einstellbaren Mauls kann ich den Hobel dann sehr schnell umrüsten von grob auf fein.
Ich find die Dinger toll, da man hurtig mit einer geeigneten Mikrofase auf die Holzart und den Faserverlauf eingehen kann. Die Hobel sind richtige Allrounder.
Bei einem Bankhobel kann man das natürlich auch machen, s. High Angle Frog und Fase auf der Spiegelseite. Mein #4 1/2 ist so ausgerüstet und jetzt ein feines Teil für den letzten Putz. Nur fehlt mir ein Putzhobel für das Alltägliche. Auch deshalb der #164.
Gruß, Marc
Re: Auch Schubladen mit Knochenleim?
Hallo Berthold,
ich gestehe, das ich das noch nicht gemacht habe. Und wenn es nicht klappte hätte ich keine Bedenken einen modernen Leim zu benutzen. Aber irgendwie müssen die das früher doch auch hingekriegt haben. Zwei Dinge fallen mir ein:
Erstens, den Leim etwas dünner machen, dann bleibt er auch länger offen.
Zweitens die Teile bei 50° für 5 Minuten in den Heißluftofen legen.
Vielleicht langt's dann.
Viele Grüße, Christof.
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Re: LN # 7 1/2 - Warum nicht die # 62 ?
[In Antwort auf #105090]
Hallo Beat,
ich habe mir den LN 7 1/2 gekauft, weil ich erwartete, damit besonders problematisches Holz besser bearbeiten zu können. Kann ich damit auch, nachdem ich mit der Maulweite getrickst habe. Ich würd ihn auch wieder kaufen, weil das die einzige richtige Raubank mit Flachwinkel ist. Ich würde mir mit einem deutlich kürzeren Hobel (da habe ich einen sehr schönen Stanley #5) nicht die gleiche Genauigkeit zutrauen.
Wenn es nicht primär um die Genauigkeit beim Abrichten geht, ist der 62er mit dem einstellbaren Maul sicher vorzuziehen. Dann würde ich persönlich aber gar keinen LN nehmen. Mich nervt (beim 7 1/2 und auch beim 73er Simshobel) die unglaublich besch.... Spandickeneinstellung, die das Eisen ständig zur Seite schieben will. Die hat der 62 übrigens auch. Ich versteh das nicht, warum hat man da nicht 5 $ für was besseres investiert.
Also, persönliche Schlussfolgerung, wenn es nicht die ganz große Länge des 7 1/2 sein soll, aber Flachwinkel gewünscht ist: Veritas hat da einen sehr schönen "62 1/2" mit einer guten Verstellung.
Es ist in einem anderen Forum der Griff des Veritas bemäkelt worden, der von LN sei angenehmer. Find ich auch (ich hab den Veritas Flachwinkel- Putzhobel mit dem gleichen Griff), aber ich hab mich schnell dran gewöhnt und nehm es hin. Die Griffbefestigung beim Veritas ist dafür auch viel solider.
Friedrich
Hallo Beat,
ich habe mir den LN 7 1/2 gekauft, weil ich erwartete, damit besonders problematisches Holz besser bearbeiten zu können. Kann ich damit auch, nachdem ich mit der Maulweite getrickst habe. Ich würd ihn auch wieder kaufen, weil das die einzige richtige Raubank mit Flachwinkel ist. Ich würde mir mit einem deutlich kürzeren Hobel (da habe ich einen sehr schönen Stanley #5) nicht die gleiche Genauigkeit zutrauen.
Wenn es nicht primär um die Genauigkeit beim Abrichten geht, ist der 62er mit dem einstellbaren Maul sicher vorzuziehen. Dann würde ich persönlich aber gar keinen LN nehmen. Mich nervt (beim 7 1/2 und auch beim 73er Simshobel) die unglaublich besch.... Spandickeneinstellung, die das Eisen ständig zur Seite schieben will. Die hat der 62 übrigens auch. Ich versteh das nicht, warum hat man da nicht 5 $ für was besseres investiert.
Also, persönliche Schlussfolgerung, wenn es nicht die ganz große Länge des 7 1/2 sein soll, aber Flachwinkel gewünscht ist: Veritas hat da einen sehr schönen "62 1/2" mit einer guten Verstellung.
Es ist in einem anderen Forum der Griff des Veritas bemäkelt worden, der von LN sei angenehmer. Find ich auch (ich hab den Veritas Flachwinkel- Putzhobel mit dem gleichen Griff), aber ich hab mich schnell dran gewöhnt und nehm es hin. Die Griffbefestigung beim Veritas ist dafür auch viel solider.
Friedrich
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Re: Trotzdem nicht (...) !
Guten Tag Marc, Friedrich und alle Andern,
Habt Dank, für eure ausführlichen Antworten. Die Mängel, die Friedrich beanstandet seh ich auch. Die Produkte von Lee Valley schneiden da, wenigstens in einem Punkte schon besser ab. Aber ich denke, die zwei Schräubchen, um das Eisen mittig zu halten, könnte man doch im Nachhinein noch selbst anbringen ?
Ein Hobel hat für mich irgendwie etwas mit einem guten Essen zu tun : Man(n) + Frau, geniesst es auch mit den Augen !
Mit besten Grüssen aus der Schweiz,
Beat
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Re: Freund des Klassischen
Beat, Friedrich und die Anderen,
Mich erfreut es, ein schönes Werkzeug zur Hand zu nehmen und damit zu arbeiten. Ein hässliches Stück motiviert mich nun gar nicht. Was allerdings schwerer wiegt, ist die Qualität. Will man ein 2 Meter langes Brett abrichten, so nimmt man bestimmt nur einmal einen schlechten Hobel. Das ist wahrscheinlich mit einer der Gründe, warum viele auf Maschinen umsteigen. Wer will schon ein Werkzeug in die Hand nehmen, mit dem er sich durch die Arbeit quält? Bei mir bleibt das Werkstück dann vorerst mal länger liegen, bis ich mir adäquates Gerät beschafft habe. Würde meine Frau mir jetzt über die Schulter schauen, sie würde heftigst nicken ;-)
Würde mich das Verrutschen des Messers, das Friedrich bemängelt, stören, hätte ich keine Bedenken das so zu lösen, wie Beat das vorschlägt. Seitlich 2 Bohrungen, Gewinde rein und feine Schräubchen ohne Kopf (weiß nicht, wie die heißen). Ich würde genauso bei Friedrichs LV den Griff abmontieren und einen gestalten mit der Aufnahme von LV und der Ergonomie von einem anderen Hobel, der mir gut in der Hand liegt.
Die kleinen Macken, die beide, LN und LV, haben, fallen nicht ins Gewicht, es sind gute Werkzeuge. Und da ich bei LN angefangen habe und sie zusätzlich auch noch optisch sehr ansprechend sind, bleib ich dabei. Ich liebe das etwas unmoderne, klassische Aussehen.
In einem anderen Forum hab ich mal gelesen, das Eisen eines LV sei schneller stumpf als das eines Clifton. Friedrich, du hast ja jetzt schon erste Erfahrungen gesammelt, kannst du das bestätigen, vielleicht in einem Vergleich zu LN? Das ist für mich ein sehr wichtiger Punkt, denn er hat unmittelbar Auswirkung auf die Qualität, wie sonst keiner.
Was ich hier vermisse, ist ein Vergleich mit Clifton. Vom Hörensagen sollen das gute Werkzeuge sein. Ich frag mich nur, warum keiner über die spricht. Die sind in der gleichen Preisklasse wie LN. Vielleicht hat jemand einen und kann was dazu sagen.
Gruß, Marc