Stoßlade

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Ole Ostermann

Stoßlade

Beitrag von Ole Ostermann »


Hallo!

Ich spiele mit dem Gedanken mir eine Stoßlade zu bauen. Sowohl zum bestoßen von Hirnholz, als auch zum Abrichten der Längsseiten. Wahrscheinlich werden es deshalb wohl auch zwei werden. Freihändig alles perfekt im Winkel zu hobeln gelingt mir manchmal zwar auch, es kostet aber sehr viel Zeit.
Ich weiß allerdings noch nicht so recht wie und was ich genau bauen will, bin also noch auf Ideensuche. Hat jemand welche? Oder wer schon mit einer Stoßlade gearbeitet hat könnte ja mal schreiben, was ihn an konstruktiv gestört haben könnte. Ich habe schonmal die Forensuche bemüht, dort aber nur einen Beitrag vom 9.2.04 gefunden, in welchem CONGER einen Link zu einem Artikel über eine von ihm gebaute Stoßlade gepostet hat. Leider braucht man ein Passwort um die Seite zu öffnen und ich bin da auch nicht weiter gekommen.

Gruß Ole

Friedrich Kollenrott
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Re: Stoßlade *MIT BILD*

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Ole,

eine Stoßlade solltest Du wirklich nur zum Bestoßen der Enden von Holzteilen benutzen. Für Längsseiten braucht man das nicht, da geht es mit etwas Übung und einer brauchbaren Raubank freihändig besser. Wirklich! So eine Führung für Längsseiten.- Bearbeitung wäre notwendigerweise lang, unhandlich, man muss das Werkstück darauf befestigen..... Lass das lieber, man braucht es nicht!

Ich habe für Hirnholz eine selbstgebaute Stoßlade, mit der ich zufrieden bin. (s. Bild). Das Werkstück wird mit der linken Hand festgehalten und gegen den Anschlag (hinten) gedrückt, mit rechts wird gehobelt.

Material: Birken- Multiplex. Eind dicke Platte unten, eine dünnere links darauf bildet auch die Kante, an der der Hobel entlanggleitet.
Gleitbahn (rechts) Resopal
Anschlag (hinten): Multiplex, mit der Platte verschraubt, justierbar.
Befestigung: In Hinterzange eingespannt mit der unten sichtbaren L- förmigen Leiste. (L- förmig, weil ich damit das Ding über die Wange des Hobelbankgestells hängen kann zwecks Aufbewahrung)

Der Hobel ist ein Lie- Nielsen #9, das ist ein spezielles Gerät dafür. es geht aber natürlich auch jedem andere Hobel, dessen Seitenfläche sauber rechtwinklig zur Sohle ist. Sehr gut sind Flachwinkel- Putzhobel.

Wenn Du Dich dafür interessierst, schicke ich Dir gern weitere Bilder und Erläuterungen.

Friedrich


Marc Waldbillig
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Re: Stoßlade ade

Beitrag von Marc Waldbillig »


Ole,

Das wollt ich auch immer; mir eine Stoßlade bauen.

Zumindest hätt ich dann wenigstens diese Sicherhet gehabt, alles (längs und quer) genau abzurichten.

Ha meinst du! Auch da gibt's Fehler. Je mehr man baut, je mehr bauen sich Fehler ein.

Ich hab keine Stoßlade, obschon ich einen #9 von LN ( wird langsam vom Low Angle Smoothng Plane abgelöst) habe, gebrauche ich ihn trotzdem sehr oft. Brett in die Vorderzange auf eine angenehme Arbeitshöhe, auf einer Breitseite den Riss anzeichnen und los.

Zusätzlich kannst du die Risslinie um den ganzen Umfang erweitern und eine Fase anbringen. Am besten mit einem Blockhobel. Dann sollte dich aber auch gar nichts mehr aus der Ruhe bringen. - Es sei denn dein Brett ist nicht ganz rechtwinklig abgerichtet. Dann musst du halt nacharbeiten. Denn sonst bekommst du keinen sauberen Riss.

Ich hab mir nie eine Stoßlade für 90° gebaut, die ich auch gebrauche. Manche mögen sagen ich sei faul, aber wer's freihändg kann (und das ist problemlos möglich mit ein wenig Übung), wird kein Gefallen daran finden, eine Lade zu bauen.

Obschon, die 45° Laden, die man mit einem Holzgewinde zuschrauben kann, sind wunderschön und allein der Konstruktion willen schon die Arbeit wert.

Der Nachteil der üblichen Stoßlade: Man muss das zu bearbeitende Stück mit der Hand fest halten.

Gruß, Marc



Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Re: Wer ist

Beitrag von Marc Waldbillig »


denn zu so später Stunde noch auf den Beinen?

Dietrich oder Friedrich?

Gruß, Marc

CONGER - The Irish diaspora in Munich
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Registriert: Mo 2. Feb 2015, 16:15

Re: Stoßlade

Beitrag von CONGER - The Irish diaspora in Munich »

[In Antwort auf #104853]
Ja Ole.. Ich hahe eine Stoßlade für längs gebaut.

Meine Forum Genossen fanden es unsinnig; ich aber fand & finde es sehr nutzvoll. Es findet bei fast alle Projekte verwendung. Eventuell würde ich es sogar es wieder bauen... mit verbesserungen gewonnen aus der Praxis.

Mein 'Stoßlade' Referenz ist nicht ein anschlag, sondern die vordere 'Schneidkante'. Auf das wird der Arbeitsstück eingestellt, festgehalten, und gehobelt (auch #9).

Übrigens, ich habe auch eine Stoßlade für Hirnholz gebaut... 90°, 30° und 45°.

-g-

Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

ich (Friedrich) bin

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


jetzt da, nach dem Frühstück.

Hallo Marc,

ich möchte Dir da doch widersprechen (wie Du es ja wohl vermutet hast). Natürlich geht das alles auch freihändig,und es bleiben ja auch viele Fälle übrig, wo es freihändig gehen muss. Aber mit einer Stoßlade (für Hirnholzbearbeitung, 90 Grad oder winklig) hat man folgende Vorteile:

- kein Splittern, wo das Eisen austritt (freihändig muß man eine Beilage hinter das Werkstück spannen)
- problemlos an ein Fertigmass heranhobeln (die Arbeitsgenauigkeit verbessert sich deutlich!)
- gleichbleibende Genauigkeit
- es geht auch schneller

Natürlich ist das ein kleiner Schritt in Richtung Mechanisierung (wie es der Hobel gegenüber dem Breitbeil ja auch ist), aber, wie ich finde, ein sinnvoller.

Jeder, wie er's mag!

Friedrich



Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Re: ich (Friedrich) bin

Beitrag von Marc Waldbillig »


Hallo Friedrich,

Natürlich jeder wie er es mag. Und ich möchte noch hinzufügen: Sinnvoll ist es viel auszuprobieren und sich dann zu entscheiden, was einem am besten liegt. So hab ich auch eine Stoßlade, kann mich aber nicht an ihren Gebrauch gewöhnen.

Das Splittern beim Austreten kann ich mit einer Fase an dieser Stelle verhindern. Oder ich hobele diagonal von beiden Seiten. Funktioniert beides ganz gut.

Warum wird es mit der Stoßlade deiner Meinung nach genauer?

Gruß, Marc

Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

warum genauer?

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Marc,

ich hatte eben auf dem Sonntsgsspaziergang Zeit, über die Frage der verbesserten Genauigkeit mit Stoßlade nachzudenken.

Mit einem Hobel arbeitet man ja nie wirklich freihand, der Hobel wird durch das Werkstück selbst geführt und der Hobler (oder die Hoblerin) korrigiert.

Wenn das Werkstück nur eine kleine zu hobelnde Fläche hat (z.B. die Stirnfläche eines schmalen Brettes oder einer Leiste), dann reicht das zur Führung nicht aus und es hilft die Stoßlade, die den Hobel sehr genau und in dem vorgegebenen Winkel führt.

Mit der Stoßlade kann ich auf einere Stirnholzfläche einen gleichmäßigen dünnen Span abnehmen, perfekt planparallel wie ein Stück Papier. Ich säge also mit ewas Aufmaß und hoble mich an das fertige Maß heran, Zehntelmillimeterweise oder sogar noch feiner,und nach jedem Hobelstoß stimmt der Winkel genau. Das kann ich ohne Stoßlade nicht.

Friedrich

martin eichler

Re: Stoßlade

Beitrag von martin eichler »

Ingolf P. Surel

Re: Stoßlade

Beitrag von Ingolf P. Surel »

[In Antwort auf #104855]
hallo friedrich,

wie verhinderst du, dass der hobel in die kante der dünneren platte, auf der das werkstück liegt, bzw. in den anschlag schneidet. klar - erstmal steht das werkstück ja etwas über, aber mit jedem hobelstoß näherst du dich den anschlägen... und dann???

danke für einen hinweis

ingolf

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