Berufsausbildung als Tischler
Re: Berufsausbildung als Tischler
such mal unter ateliers st.jacques in frankreich bei google. das ist war vor 10 jahren ne top adresse bei paris.joh.
Re: Berufsausbildung als Tischler
"Wobei ich absolut nicht verstehen kann warum das Abi dazu berechtigen soll das BGJ zu überspringen, da ist´s find ich erst recht angebracht. Denn die Sachen die du im BGJ lernst, also Holzbearbeitung mit Handwerkzeugen, wirst du so im Betrieb, und vor allem nicht in zwei Jahren, niemals lernen."
Hallo Flo,
Da gebe ich dir recht. Ich bereue es, dass ich das BGJ nicht gemacht habe. Zumindest aus handwerklicher Sicht.
........Benjamin
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- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
Re: Berufsausbildung als Tischler
Hallo Volker!
Hatte vor ein paar Tagen schon einen Beitrag geschrieben, in dem ich genau das beschrieb, was Simon als Umschüler erlebt hat, und bin dann wohl darüber hinweggekommen und habe ihn nicht eingestellt.
In meiner langjährigen Praxis als Ausbildungsmeister in einer überbetrieblichen Werkstatt hatte ich Azubis und Umschüler ausgebildet.
Daher hatte ich schon den Gedanken, ob Du nicht beim Arbeitsamt die Voraussetzungen zur Finanzierung einer Umschulung erfüllen würdest.
Wir hatten genau die Werdegänge, wie Simon sie beschrieben hat: Etliche konnten durch ihr Betriebspraktikum Fuß in den Betrieben fassen und dort ihre Umschulung zu Ende führen und wurden teiweise auch übernommen.
Es gibt ja auch die Möglichkeit, sich einen Betrieb selber auszusuchen, um dort die Umschulung durchzuziehen.
Aber eines ist gewiß, eine überbetriebliche Ausbildung ist natürlich etwas anderes als eine betriebliche. Den Druck, den du in den Betrieben hast, kannst du in der überbetrieblichen Werkstatt nicht simulieren, da diese Werkstätten nicht in Konkurrenz zu den privaten Betrieben gehen dürfen.
Nichtsdestotrotz können realitätsnah schöne Projekte abgearbeitet werden.
Wir haben z.B. Möbel, Schrankwände, Fenster und Türen für soziale Einrichtungen gebaut und die Bezahlung erfolgte in Materialien.
Auch die Grundkurse der Holzverbindungen und Sicherheit an den Maschinen wird in diesen Werkstätten optimal vermittelt.
Es ist ja auch interessant, daß im Laufe der Jahre sich die Einstellung der Innungen und Betriebe gegenüber dieser Ausbildung zum Positiven geändert hat, weil sie eingesehen haben, daß dort ein solides Rüstzeug vermittelt wird.
Auch fände ich es überhaupt nicht schlimm, wenn in einem Betrieb eine CNC-Fräse vorhanden ist. Was drückt das denn aus? Maschinen gehören in eine Tischlerei. Und mit einer CNC-Fräse, bzw. CNC-Automaten kannst du gerade in der Massivholzherstellung edle Dinge herstellen.
Re: Berufsausbildung als Tischler
[In Antwort auf #104750]
Hi,
bin selbst schwer am überlegen mit 38J noch ins Tischlerhandwerk zu wechseln. Welche Möglichkeiten gibt es noch, ausser übers Arbeitsamt finanzierte Umschulungen ?
Kennt sich hier jemand damit aus?
gruss
Antonio
Hi,
bin selbst schwer am überlegen mit 38J noch ins Tischlerhandwerk zu wechseln. Welche Möglichkeiten gibt es noch, ausser übers Arbeitsamt finanzierte Umschulungen ?
Kennt sich hier jemand damit aus?
gruss
Antonio
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- Beiträge: 219
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Re: Berufsausbildung als Tischler
Hi Antonio,
befinde mich gerade in ähnlicher Situation, bin 35 Jahre alt und erwäge auch den Schritt eine Ausbildung zum Tischler zu machen. Wenn du da nähere Informationen hast wäre es toll wenn du mir etas zukommen lassen könntest.
Vielleicht noch eine Frage in die Runde hier, da ja doch viele hier im Forum selber gelernte Schreiner/Tischler bzw. Meister sind, wie sie überhaupt die Chancen sehen in dem "Alter" noch einen Ausbildungsplatz zu bekommen.
Gruß
Siamac
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- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
Re: Berufsausbildung als Tischler
Einen Betrieb zu finden ist die eine Seite, die andere ist: Kommt Ihr denn mit einem Azubi-Gehalt im Monat hin?
Deswegen hatte ich auf eine Umschulung verwiesen, wo nach dem früheren Einkommen Unterhaltsgeld gezahlt wird.
Eigentlich müßten sich die Betriebe nach einem Azubi in Eurem Alter die Finger lecken: Arbeitstugenden wie Pünktlichkeit, Leistungsfähigkeit etc. zu einem derart günstigen Monatslohn.
Hatte vor über 10 Jahren mal eine Auffrischung im Fensterbau benötigt und im Betrieb eines Kollegen, den ich vom Meisterkurs kannte, für 6 bis 8 Wochen gearbeitet, jetzt bin ich 54, also mit 44 Jahren. Da habe ich alles mitgemacht, ob Fensterschleppen, Montage, Handlangerarbeiten etc. Da ich mir als Meister nicht zu Schade war, diese niederen Arbeiten- wie alle anderen auch- zu erledigen, hat sich eine fruchtbare und lehrreiche Zusammenarbeit entwickelt.
Hatte ja gesagt, daß ich früher Umschüler und Azubis hatte, und ich mache diese Trennung jetzt altersmäßig fest. Da war das Arbeiten mit Erwachsenen wesentlich besser und fruchtbarer, weil man zum einem mehr gefordert wurde und zum anderen sich nicht großartig mit dem Erziehen von Arbeitstugenden beschäftigen mußte.
Aber viele Meister können wahrscheinlich auch damit nicht umgehen, einen älteren Azubi vor sich zu haben, der als Erwachsener voll genommen werden will, obwohl er fachlich noch unreif ist.
Da einen Betrieb zu finden, ist nicht so einfach. Aber es ist ja eine neue Generation Meister herangewachsen, die bereit sind, über ihren Tellerrand zu schauen und auch etwas Neues zu wagen. Ich denke dabei natürlich immer an befreundete und bekannte selbständige Meister hier bei uns, für die das überhaupt kein Problem wäre.
Ein Freund von mir, gelernter Tischler, hat mit Mitte 40 noch zusätzlich seine Bootsbauausbildung gemacht und saß mit den 18jährigen in der Berufsschule. Na, das da auch mal jemand Opa zu einem sagt, das ist doch logisch, aber das darf einen doch nicht kratzen, oder?
Re: Berufsausbildung als Tischler - my 5 Cents
Hallo,
ich muss, wenn auch aus einer ganz anderen Richtung, meinen Senf zum Thema Umschulung geben.
Ich mache zur Zeit eine Ausbildung zum Fachinformatiker, und in meiner Berufschulklasse waren auch 2 Umschüler. Einer ist leider abgesprungen (hat ein besseres Angebot von woanders bekommen). Der andere war 2-facher Vater und zum 2.Mal verheirate, Mitte 30. Es gab da keinerlei Verständigungsprobleme, der war genauso dabei wie wir, und hatte sogar eine gewisse Beruhigungswirkung auf die Klasse.
Also lasst nichts über die Umschüler kommen;-)
Ich selbst bin erst 20 und werde nach meiner Lehre hoffentlich übernommen. Da das aber noch ungewiss ist, trage ich seit längerem verschiedene Gedanken mit mir umher. Ich muss schauen ob ich in meinem gelernten Beruf noch unterkomme. Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt noch eine Ausbildung zu machen (ich bin, meiner Meinung nach, noch jung genug, und auch noch nicht vom Geld abhängig, komme also mit einem Lehrlingslohn hin) und evtl. ins Handwerk zu gehen....
Das sind aber noch alles "ungelegte Eier", erst einmal muss ich eine gute Prüfung abliefern.
Gruß
Steffen
-
- Beiträge: 1268
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
- Kontaktdaten:
Re: Berufsausbildung als Tischler
[In Antwort auf #104753]
Hallo Marc,
ich bin nun sicher kein intimer Kenner
der Franzosen, allerdings räumlich recht
nah dran :-).
Ich persönlich glaube, dass die Franzosen
sich das "savoir vivre" sehr stark erhalten
und einen soliden Blick auf die schönen und
vielleicht auch wirklich wichtigen Dinge
des Lebens bewahrt haben.
Während bei uns "Geiz ist geil!" tobt und
der klassische Einzelhandel schon praktisch
perfekt ausgerottet ist, kannst Du wenige km
von mir im Elsass noch eine Vielzahl von kleinen
inhabergeführten Läden besuchen, in denen Du
viele Dinge findest, die in DE weder für Geld
noch für gute Worte mehr zu bekommen sind.
Und auch für einen schönes Massivholzmöbelstück
lohnt sich der Weg nach Frankreich meistens. Zumindest
wenn man sowas nicht selber machen kann :-)
Mit den Qualitätsansprüchen in DE ist es nach meiner
Erfahrung auch nicht mehr weit her. Es gibt natürlich
noch Bereiche wie bei den Autos wo auf Qualität und
Service mehr Wert gelegt wird, aber ansonsten denke ich
dass man kaum irgendwo auf der Welt so schnell so viel
Dreck verkaufen kann wie bei uns, vorausgesetzt er ist
billig genug. Ansonsten zehren wir im Ausland von einem
Ruf, den wir eigentlich schon seit einiger Zeit nicht
mehr wirklich verdienen.
Vielleicht sehe ich das zu schwarz, aber wenn ich mir
so überlege was ich in den letzten Jahren alles selbst
erlebt habe liege ich wahrscheinlich doch nicht so falsch.
Viele Grüsse
Heinz
Hallo Marc,
ich bin nun sicher kein intimer Kenner
der Franzosen, allerdings räumlich recht
nah dran :-).
Ich persönlich glaube, dass die Franzosen
sich das "savoir vivre" sehr stark erhalten
und einen soliden Blick auf die schönen und
vielleicht auch wirklich wichtigen Dinge
des Lebens bewahrt haben.
Während bei uns "Geiz ist geil!" tobt und
der klassische Einzelhandel schon praktisch
perfekt ausgerottet ist, kannst Du wenige km
von mir im Elsass noch eine Vielzahl von kleinen
inhabergeführten Läden besuchen, in denen Du
viele Dinge findest, die in DE weder für Geld
noch für gute Worte mehr zu bekommen sind.
Und auch für einen schönes Massivholzmöbelstück
lohnt sich der Weg nach Frankreich meistens. Zumindest
wenn man sowas nicht selber machen kann :-)
Mit den Qualitätsansprüchen in DE ist es nach meiner
Erfahrung auch nicht mehr weit her. Es gibt natürlich
noch Bereiche wie bei den Autos wo auf Qualität und
Service mehr Wert gelegt wird, aber ansonsten denke ich
dass man kaum irgendwo auf der Welt so schnell so viel
Dreck verkaufen kann wie bei uns, vorausgesetzt er ist
billig genug. Ansonsten zehren wir im Ausland von einem
Ruf, den wir eigentlich schon seit einiger Zeit nicht
mehr wirklich verdienen.
Vielleicht sehe ich das zu schwarz, aber wenn ich mir
so überlege was ich in den letzten Jahren alles selbst
erlebt habe liege ich wahrscheinlich doch nicht so falsch.
Viele Grüsse
Heinz
Re: Berufsausbildung als Tischler - my 5 Cents
Hallo,
da bin ich doch gluecklich, dass ich immer noch die Arbeiten mach darf/kann, die den Beruf so liebenswert machen....
anbei ein paar aktuelle Fotos:
www.11376.com/tischler/bild1.jpg
www.11376.com/tischler/bild2.jpg
www.11376.com/tischler/bild3.jpg
www.11376.com/tischler/bild4.jpg
www.11376.com/tischler/bild5.jpg
Gruss
Ronny
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- Beiträge: 1425
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
Re: Berufsausbildung als Tischler - my 5 Cents
Hallo Ronny,
das kann man nachempfinden, leider dürften die Kunden aus dieser Art "Sozialwohnungsbau" nicht eben dicht gesät sein. Ein paar Erklärungen speziell zu Bild 2 wären nicht schlecht: was ist das für ein Teil, massiv, furniert, Kirschbaum? Wie hergestellt?
Gruß, Walter